zu KEL Strausberg ist zum Beispiel auf Sachsenschiene.de nichts zu finden. Eventuell ist dort nichts dergleichen ?

Nach doch, auf dem Gelände des VPKA.

KEL war dort im Fasanenpark.
Die MfS KD hatte eigenen Bunker auf dem Gelände. Quasi dort wo jetzt das neuere EFH rechts neben dem Gebäude der ehem. KD steht.
Beim WKK konnte nix sein, denn WKK stand fast am Ufer des Strausssee in der Klosterstr. 14. Da kam schon bald Grundwasser.
In den 80gern wurden 2 neue Bunker errichtet- 1x in dem Wäldchen rechts neben Aral-Tankstelle --- das dürfte aber GST Waffenlager gewesen sein, da nach Übergabe Gelände zur Hundeschule die Waffen in einem FB-3 des VS-14 eingelagert waren.
Und 1x im Wald hinter KGA " Am Weiher" Richtung Rehfelde links vom Steremat. Dürften 2 verbundene FB-3 gewesen sein. Das war dort mal meine tägliche Joggingstrecke. Fallen solche Maßnahmen am Waldrand auf.

Bezirks-und Kreiseinsatzleitungen.
Kann MOD die in PN benannten Teile herumspielen ?

Danke.
Zwei große Bereiche möchte ich anregen.

1. in Zeitabschnitten waren 2 unterschiedliche Organe als Arbeitsorgan der BEL/KEL tätig und gerade das wird in den Darstellungen der Neuzeit eben nicht berücksichtigt.
Zu beginn war die Polizei zuständig. Also die Bezirks-und Kreisdienststellen der Polizei. Für Berlin das PdVP.
Ab Mitte der 70ger Jahre änderten sich Zuständigkeiten bis in den NVR. Die NVA stellte den Sekretär des NVR.
In der Folge stellte auch die NVA das Arbeitsorgan der BEL/KEL durch die WBK/WKK.
Mit diesem Sachverhalt veränderten sich auch Zuständigkeiten für die Führungsstellen.

2. Gemäß Statut der BEL/KEL hatte die BEL/KEL eine Führungsstelle zu beziehen-
http://www.ddr-wissen.de/wiki/ddr.pl?STA...insatzleitungen
Jedes Mitglied der BEL/KEL hatte in bestimmter Entfernung zur Füst BEL/KEL eigene Führungsstellen zu unterhalten.
Wer waren denn de Mitglieder der BEL/KEL ?
In diesen Führungsstellen war sicherzustellen, dass der jeweilige Stellv. des Vors. BEL/KEL mit seinem Arbeitsstab die Führung als BEL/KEL übernehmen konnte bzw. der Vors. der BEL/KEL von jeder dieser Führungsstellen seine Aufgaben mit dem dort entfalteten Arbeitsstab erfüllen konnte oder aus der Ferne über sein Arbeitsorgan ausführen lassen konnte.
Was ergibt sich daraus ?

Um bestimmte Faktoren der damaligen Dislozierung in heutiger Zeit bewerten zu können, sollten Inhalte von damaligen Abläufen bekannt sein.
Wie und wann erfolgte Auslösung der BEL/KEL und wo trat dieses Gremium wie zusammen (?). Und das bezogen auf jeden Bezirk und jeden Kreis.

Weiter:
(2) In Stammbetrieben von Kombinaten mit Industriekreisleitungen der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands sowie in Stadtbezirken von Großstädten mit Stadtbezirksleitungen der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands können bei Notwendigkeit für die einheitliche Durchsetzung von Aufgaben der Landesverteidigung Koordinierungsgruppen (Kombinats- bzw. Stadtbezirkskoordinierungsgruppen) gebildet werden.

(3) Kreiseinsatzleitungen können auf Antrag der 1. Sekretäre der Bezirksleitungen der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands und Vorsitzenden der Bezirkseinsatzleitungen an den Nationalen Verteidigungsrat der Deutschen Demokratischen Republik über den Sekretär des Nationalen Verteidigungsrates gebildet werden.
Die Bildung bedarf nach Abstimmung mit den zuständigen zentralen Organen der Bestätigung durch den Generalsekretär des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands und Vorsitzenden des Nationalen Verteidigungsrates der Deutschen Demokratischen Republik.

Also-auf Antrag. Kein Automatismus.

Die Einsatzleitungen sind verpflichtet. die durch den Vorsitzenden des Ministerrates, den Minister für Nationale Verteidigung, den Minister für Staatssicherheit und den Minister des Innern und Chef der Deutschen Volkspolizei ihren Nachgeordneten in den Bezirken direkt oder über Beauftragte gestellten Aufgaben. die einer Koordinierung bedürfen, durchzusetzen.
Wer waren die Nachgeordneten auf Bezirks-und Kreisebene ?

Die Bezirkseinsatzleitungen setzen sich zusammen aus:

a) dem 1. Sekretär der Bezirksleitung der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands als Vorsitzenden
b) dem 2. Sekretär der Bezirksleitung der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands als Mitglied, zugleich Vertreter des Vorsitzenden im Amt
c) dem Chef des Wehrbezirkskommandos der Nationalen Volksarmee als Mitglied, zugleich Stellvertreter des Vorsitzenden
d) dem Leiter der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit als Mitglied
e) dem Chef der Bezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei{4} als Mitglied
f) dem Vorsitzenden des Rates des Bezirkes und Leiter der Zivilverteidigung{4} als Mitglied
g) dem Leiter der Abteilung für Sicherheitsfragen der Bezirksleitung der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands als Mitglied, zugleich Sekretär.
Die Vorsitzenden der Bezirkseinsatzleitungen unterstehen unmittelbar dem Vorsitzenden des Nationalen Verteidigungsrates der Deutschen Demokratischen Republik.

Die Kreiseinsatzleitungen setzen sich zusammen aus.

a) dem 1. Sekretär der Kreisleitung/Stadtleitung{5} der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands als Vorsitzenden{6}
b) dem 2. Sekretär der Kreisleitung der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands als Mitglied, zugleich Vertreter des Vorsitzenden im Amt
c) dem Leiter des Wehrkreiskommandos der Nationalen Volksarmee als Mitglied, zugleich Stellvertreter des Vorsitzenden
d) dem Leiter der Kreisdienststelle für Staatssicherheit als Mitglied
e) dem Leiter des Volkspolizei-Kreisamtes/der Volkspolizei-Inspektion/des Volkspolizei-Amtes{7} als Mitglied
f) dem Vorsitzenden des Rates des Kreises/dem Stadtbezirksbürgermeister des Stadtbezirkes der Hauptstadt der DDR, BERLIN/dem Oberbürgermeister der Bezirks- bzw. Großstadt und Leiter der Zivilverteidigung{8} als Mitglied
g) dem Mitarbeiter für Sicherheitsfragen des 1. Sekretärs der Kreisleitung der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands als Mitglied, zugleich Sekretär.
Die Vorsitzenden der Kreiseinsatzleitungen unterstehen unmittelbar den Vorsitzenden der Bezirkseinsatzleitungen.

Dort steht auch:
Für die Vorsitzenden der Einsatzleitungen sind Führungsstellen vorzubereiten. Objekte dieser Führungsstellen sind die Wehrkommandos der Nationalen Volksarmee.
Bedeutet doch, die erste Führungsstelle ist die WBK oder WKK Führungsstelle in deren Objekt.

In den Objekten der Wehrkommandos der Nationalen Volksarmee ist für den genannten Personenkreis die geschützte Unterbringung zu gewährleisten.

Und:
Für die Führungsstellen der Vorsitzenden der Bezirkseinsatzleitungen sowie von ihnen festzulegende Vorsitzende von Kreiseinsatzleitungen können - nach gründlicher Beurteilung der im Verteidigungszustand zu erwartenden Lagebedingungen und realen Möglichkeiten der Nachrichtensicherstellung - an geeigneten Orten Ausweichobjekte vorgesehen werden.
Bedeutet doch, eine Ausweichführungsstelle BEL oder KEL ist nicht automatisch vorhanden, sondern richtet sich nach den Lagebedingungen.

Und:
Die Entfernungen der Ausweichobjekte für die Führungsstellen der Mitglieder von den Ausweichobjekten für die Führungsstellen der Vorsitzenden der Einsatzleitungen sollten in der Regel nicht weniger als 2 km und nicht mehr als 10 bis 15 km betragen. Die Entfernungen zwischen den Ausweichobjekten der Führungsstellen der Mitglieder sollten nicht geringer als 2 km sein.
Also- wo ein Bunker zu finden war, steht der nächste quasi in Sichtweite.

Sicher, subjektive Einflüsse verändern die Sichtweise, die SED-Fürsten auf Bezirks-und Kreisebene konnten in dieser Beziehung ja frei entscheiden. Weitere Einflüsse sind die Faktoren der Industriekapitäne der Kombinate mit ihren unterschiedlichen Beziehungen nach oben.
So hatte ein Harry Tisch als 1. der SEDBL HRO ganz andere Freiräume wie andere 1. der BL, die mehr "noname" waren.
Der Bez. Rostock war dominiert von den Industriekapitänen der Werften, der Seewirtschaft und der Fischerei sowie des KKW. In denen- bezogen auf die BEL/KEL- Koordinierungsgruppen installiert waren.
Genau so war der 1. der SED KL Greifswald - Krolikowski- ein Herrscher und hatte mit seinen Beziehungen nach oben immense Freiräume.
Und ich bin mir sicher, dass die von Frank bezogene Papierlage mit Realitäten wenig an Hut haben.

Bekannt ist auch, eine Abkehr von den LP09 mit ihrer minderwertigen Kommunikationsausrüstung. Auch wenn die LP09 in der Papierlage noch eine Rolle spielen.
Die Einsatzleitungen ( besser dessen Vorsitzende) zogen lieber in modernere Führungsstellen. Wie beim MfS.

Bekannt ist zum Beispiel für den Bez. Frankfurt/Oder, die Nutzung des MfS-Bunker Treplin als AO für die BEL FFO.
Nach dem Statut für Einsatzleitungen war dies wohl zulässig.

Das FFO einen neueren LP-09 für WBK bekommen hatte ist bekannt.

und wir sollten wissen, wo war die Hauptführungsstelle BEL oder KEL angelegt.
und das Neu bzw. Ausbauten der Bestätigung des NVR bedarften.

Trotzdem galt als mögliche Wechselführungsstelle jedes geeignete Ausweichobjekt eines Stellvertreters des Vors. der Einsatzleitung. Das der Arbeitsstab im selben Objekt untergebracht war wie der Vorsitzende der Einlatzleitung, steht nicht geschrieben.
Vielmehr mußte der ständige Vertreter des Vors. der Einsatzleitung am Ort des Arbeitsorgans sein. Denn er führte das Arbeitsorgan.
Der Vorsitzende der Einsatzleitung verfügte neben dem Arbeitsorgan auch über eine Leitungsgruppe. Die hatte er bei sich.
Ich möchte damit auch ein Umdenken anstossen, dass in BEL oder KEL bezeichneten Ausweichobjekten dann auch der Vorsitzende der Einsatzleitung mit seiner Arbeitsgruppe saß. Weil das nicht in jedem Fall so war !

Hierzu war wirklich die persönliche Stellung des 1. Sekretär der SED Bezirks-oder Kreisleitung im Gesamtsystem zu beachten ( damit auch seine Erreichbarkeit über gesicherte Fernmeldeverbindungen) , als auch der Umstand wer konnte mit wem.....

ich weiß dazu nur, dass BdVP Ffo bis Mitte der 70ger ihren Bunker in der Uferstr. hatten. Etwas in dem Bereich in dem dann die Parteischule gebaut worden ist.
Als Nachfolger soll BdVP einen LP-09 bekommen haben. Zu einer Zeit als BdVP wohl noch Arbeitsorgan des VBEL war.

Eigentlich waren die Einsatzleitungen ein Ergebnis des 17. Juni 53 zum Machterhalt der SED in der DDR und sollten u.a. bei konterrevolutionären Aktionen für Kommandogewalt zur Durchsetzung der Staatsgewalt überehmen.
Aber, als es gebraucht wurde 1989/90- versagte das Gesamtsystem.

Ebenso wie das MfS versagte.
In der Nacht des Mauerfalls war GL Möller (Ltr. HA KuSCH) DH Chef im MfS.
Das WR FD beabsichtigte mit seinen 11200 Mann das Grenzregime wieder herzustellen und erbat von GL Möller den Befehl dazu.
GL Möller aber versagte den Befehl mit den Worten " sucht euch einen anderen Dummen".
Sie fanden keinen.
Auch hier versagte das Gesamtsystem.

Wie in einem anderen Beitrag bereits steht: ... alles nur Theorie.... versagte der Schutz des Sozialismus im Praxistest.

So richtig Kriegs-entscheidende Aufgaben hatten diese BEL/KEL aber auch nicht. Nur eben, dass die Wichtigtuer in der SED, hier Parteifunktionäre genannt, sich im Krieg wuchtig finden können.....

von Prenden (NVR) über die Führungsstellen der BEL und KEL wurden die zivilen Aufgaben im Komplex der Landesverteidigung weiter geführt. So z.B.
- die Organisation und Sicherstellung der Bewegungsfreiheit der Koalitionstruppen auf dem Territoriumn der DDR
- die Organisation und Führung der Kriegsproduktion
- die Organisation des Ersatzes und der Auffüllung mit Truppen und Material
- die Organisation der Versorgung der Truppen
- die Organsation der Versorgung der Bevölkerung
- die Organisation des unmittelbaren Schutzes der Bevölkerung und wichtiger Produktionsanlagen
- u.v.m.

Wobei da dann auch noch die Bevollmächtigten des VNVR mit ihren Leitungsgruppen waren und über BEL/KEL angesiedelt waren.

Daher kann ich so sehr keine herausgehobene Stellung der BEL/KEL erkennen.

Eigentlich war so etwas in sowjetischen Strukturen nicht enthalten.
Denn die BEL/KEL waren eine SED-Erfindung nach dem Aufstand vom 17. Juni zur Sicherung des Machtanspruches der SED.
So ist auch nicht davon auszugehen, dass sowjetische Befehlshaber oder die Verwalter der Sowjets in der Führungsstelle der SU-Botschaft und in den Sonder-Führungsstellen des Obersten Befehlshabers überhaupt diese Struktur zur Kenntnis nehmen würden.

Diese Sachlage wäre mal ein reales Forschungsprojekt der Historiker.