RE: Garnison Eggersdorf/Strausberg

#16 von Guido , 13.03.2016 21:12

In der FüSt des FO' wurden bei deren Errichtung im Keller des U-7 links auch die erforderlichen Räume für ein Bildschirmfernsystem hergerichtet, das System, gekoppelt am Rechner des ZGS, installiert und mit Beginn der Arbeit der FüSt für das Programmsystem K04 in Betrieb genommen.
Wieviel Bildschirmgeräte und Drucker entfaltet waren und wo sie standen, weiss ich allerdings nicht mehr.
Der Keller im U-7 war ein stinknormaler wie in allen U-Gebäuden des Kdo's, von Schutzgrad keine Rede.
Ein Raum oder Räume für den Meteorologen wurden im Keller auch von Anfang an mit hergerichtet.

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RE: Garnison Eggersdorf/Strausberg

#17 von Doktor , 13.03.2016 21:17

Zitat
Zdebel schrieb in seinem Buch:
Bedeutet, das FOFAFK bildete gleichzeitig die Friedensstruktur einer Fliegerdivision im Krieg, die dann komplett mit den 4 unterstellten TT zur Westfront wechselte und die Luftunterstützung für die 2 NVA-Armeen der Front über die Gefechtsführung sicher zu stellen hatten.



Das ist ja gerade der Knackpunkt den vermutlich auch nicht der StK PA Oberst Zdebel so richtig geschnallt hatte. War eben nur der Politnik.
Wo kam er eigentlich vor den Führungsorgan her ? Sicher weg gelobt.

Dieser Stab bildete im Frieden eben dieses Führungsorgan für Aufgaben die zuvor woanders gelagert waren.. Zum Bsp. im Kommando.
Um eben ( analog den Russen) im Verteidigungszustand schneller Kriegsstrukturen zu erreichen.

Dieser Stab formierte im Krieg 2 Flieger-Divisionen- nicht nur 1 Fliegerdivision. Daher kann dieser Stab auch keine verkappte Division darstellen.
Zum Einen:
Das Führungsorgan Transportfliegerkräfte - ihm unterstanden dann die milit. Transportkomponenten und die Transportkomponenten von GST u. Interflug.
Kommandeur: der Chef Transportfliegerkräfte des Kdo LSK/LV- Standort: Bunkeranlage Ranzig/Beeskow.
Dieses Führungsorgan ( Division ?) unterstand dem Chef LSK/LV NVA.

Zum Anderen:
eine Frontfliegerdivision oder auch Jagdbombenfliegerdivision mit JBG-37, JBG-77,MFG-28,TAFS-47, TAFS-87.
Kommandeur: der Kommandeur FOFMTFK - Standort: Bunkeranlage Ranzig/Beeskow
Diese Division unterstand dem Chef Frontfliegerkräfte der Westfront.

In Übungen waren verschiedenste Variationen geübt worden. Neben der Zuordnung der NVA JBG zu sowjetischen JBDiv eben ab 1985/86 auch Handlungen als eigenständige Division von Beeskow aus.

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RE: Garnison Eggersdorf/Strausberg

#18 von Kleinert , 13.03.2016 21:19

Alles Richtig !
Aber !

Die Bildung von FOFAFK als Führungsorgan zur Bildung und Ausbildung der Frontfliegerkräfte, der Armeefliegerkräfte und der Tranportfliegerkräfte sowie die Umbildung in das FOFMTFK 1984 für die Front-und Militärtransportfliegerkräfte im Rahmen des Kommandos LSK/LV erschwerte viele Probleme der täglichen Ausbildungstätigkeit und der Einsätze und hatte sich meiner Auffassung nach in der DDR nicht bewährt.
Durch „teilweise“ und „vollständige“ Unterstellungen bzw. Zweifach-bzw. Doppelunterstellungen entstand für den größten Teil der Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften der Eindruck eines weitgehenden Leitungs-und Führungs-Durcheinanders.
Auch die Begrifflichkeit war von den sowjetischen Strukturen, die sich maßgeblich von den unseren unterschieden, übernommen und bereitete Komplikationen.
Ab 1986 wurden alle Fliegerkräfte im Kommando LSK/LV wieder zusammengeführt unter Leitung des Stellvertreters des Chefs LSK/LV für Ausbildung der LSK.
Dazu waren die Positionen Chef Frontfliegerkräfte, Chef Transportflieger u. Hubschrauberkräfte wieder aktiviert worden. Eigentlich sollte diese Positionen und Arbeitsbereiche aus dem STAN verschwinden- denn die Aufgaben sollte das Führungsorgan tätigen.

So das doch nicht immer so eitel Sonnenschein war und die Sache mit der "verdeckten Division" eigentlich Dumschwatz ist.

 
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#19 von Old Man , 13.03.2016 21:28

Hallo Herbert. Soweit OK.
Aber auch das JBG-31 war dem Kdr 1. LVD nur pro Forma unterstellt. Bedingt aus der gedeckten Aufstellung aus dem JG-7 heraus.

Das Kommando LSK/LV führte lange Zeit zentrale Fliegertruppenteile selbst. So detailliert kommt die Sachlage auch in den Büchern "E&G" etc. nicht zum tragen.
Die Zeit davor ( Teil 1):
So war ein Bereich ST C LSK/LV für LSK vorhanden. Auch kurz genannt "Chef LSK". Ihm waren diese zentralen Fliegertruppenteile unterstellt.
Zur Führung dieser Truppenteile verfügte der Chef LSK über "Mini-Führungsorgane" die in seinem Auftrag dann speziell die Truppenteile führten.
Diese Mini-Führungsorgane waren als kleine Chefbereiche ausgestattet. Also keine Abteilungen. Konnten daher eigenständig Entscheidungen treffen. An der Spitze: Planstelle Generalmajor.
Chef Jagdfliegerkräfte führte fachlich die JFK der LVD. Später der Luftverteidigung unterstellt.
Chef Fliegeringenieurdienst war Anfangs auch Teil von LSK. Erhielt erst Ende der 1970ger die Eigenständigkeit.
Chef Transportfliegerkräfte ( TFK). Dem waren TG-44 und TS-24 und VS-14 unterstellt.
Chef Hubschrauberkräfte ( HSK) . Dem war HG-34 unterstellt.
Besonders die Chefbereiche TFK und HSK waren wie eigenständige Stäbe eines Führungsorgans personell ausgestattet. Also Leistungen die eine höhere Kommandobehörde eigentlich nicht erbringt.

Dann begann ab 1971 die Zeit der Frontfliegerkräfte und ab 1974 der speziellen Aufklärungsfliegerkräfte.
Der Chef LSK erhielt einen Unter-Chefbereich Chef Frontfliegerkräfte ( FFK). Später unter Umstrukturierung.
Dem Chef TFK wurden die Hubschrauber zugeschlagen. Als Chef TFK/HSK führte er dann TG-44,TS-24,VS-14 und HG-34.
Der damit frei werdende Chefbereich HSK wurde FFK.
Bedeutete zum einen, auch das JBG-31 und die AFS-47 wurden ab Zeitpunkt X vom Kommando aus direkt geführt und war nur aus truppendienstlichen und logistischen Gründen bei der 1. LVD verhaftet.
Die Bildcontainer der AFS-47 kamen immer ins Kommando und wurden in der Bildstelle hinterm Gebäude U2 entwickelt und im Bereich Chef FFK ausgewertet.
Diese Strukturierung basierte auch auf STAN Krieg. Denn der Chef TFK/HSK hatte von Beeskow aus einen Verband Transportfliegerkräfte ( unter Einbeziehung Interflug) aufzustellen und zu führen.
Der Chef FFK war Vertreter der LSK/LV NVA auf der Führungsstelle des Chef FFK der Front.

Dann kam die Zeit, als aus den Planungen zwei neue Geschwader Jagdbomber mit bisher in LSK/LV nicht vorhandener Flugzeugtechnik zu formieren waren.
Plus die Formierung von 2 neuen Kampfhubschraubergeschwader. Ebenfalls mit bisher noch nicht vorhandenen Hubschraubertypen. Plus Vorbereitung der Einsätze durch Trainings mit Gefechtsführungsgruppen der Landdivisionen und der 2 NVA Landarmeen. Plus Vorbereitung und Schaffung der Armeefliegerkräfte der LaSK.
Wir schätzten damals ein- durch die bisherigen Strukturen im Kommando sind diese Aufgaben nicht zu stemmen.

Daraus resultierte dann die Bildung eines Führungsorgan Front und Armeefliegerkräfte (FOFAFK) im Kommando LSK/LV. Das war keine Division sondern eine Zusammenfassung und Zentralisation bestimmter ´vorhandener Strukturen zu Erfüllung der vorgenannten Aufgaben.
Dazu stellte das Mini-Führungsorgan Chef Frontfliegerkräfte sein Personal ab. Der Chef Frontfliegerkräfte wurde also quasi Kdr FOFAFK. Zusätzlich kam das Personal im Stab 1. LVD die für Sicherstellung JBG und AFS nach Eggersdorf zum FO.
Auch der Chef TFK/HSK stellte Personal der Hubschrauber ab. Die zuvor für den Einsatz HG-34 als "Kampfhubschrauber" zuständig waren.
Die Politabteilung des Kdo stellte ihr Polit-Personal ab, dass bisher für JBG,AFS zuständig war und bildete die PA des FOFAFK.
Die Abt. Flieg. Ausbildung beim Chef LSK stellte ihr Personal ab das bisher für JBG, AFS.... zuständig war.
Der CNF des Kdo schickte Flugsicherer und Nachrichtenleute...
usw usw.
Das ganze FOFAFK war nur Kommandiertes Personal. Eine bunt zusammen gewürfelte Truppe. Ein FO im Kdo LSK/LV, wie auch der Chef FFK ein "Mini-FO" im Kommando war.

Die Transportflieger blieben erst einmal beim Chef TFK/HSK des Kommando.

So beleuchtet kommt wohl ein anderes Bild zustande wie die Bildung einer 3. Division der LSK/LV.

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RE: Garnison Eggersdorf/Strausberg

#20 von Bighorse , 13.03.2016 21:31

Lese ich richtig, ihr hatte eine eigene Bildstelle im Kommando in der die Fotos der Aufklärungsflüge entwickelt werden konnten ?

 
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RE: Garnison Eggersdorf/Strausberg

#21 von EK Kasper ( Gast ) , 19.03.2016 20:22

Also, am Standort Strausberg wurde die Militärstreife von den Einheiten gestellt.
Das war ein Dienst wie Wache - nur eben dann auch in Ausstattung mit Koppelzeug weiß und Handschuhen sowie rote Armbinde mit "Streife" drauf. Waffe mit. Liefen dann zu Dritt oder Fünft. Mindestens ein Uffz- Dienstgrad als Streifenführer. Bei Fünf mit einem Offz./Fä. als Streifenführer.
Vorwiegend erfolgte der Einsatz bei Einberufungen/Entlassungen oder wenn mehrere Einheiten in den Urlaub gingen. Auch zum WE oder Feiertagen waren Standortstreifen zu stellen.
Die Standortstreife hatte nichts mit KD zu tun. Deliquenten kamen in die Arrestzellen der Streife stellenden Einheit.
Besonders gern schlüsten die Streifen am S-Bahnhof Vorstadt herum. Durch Mitropa und Kleinbahnhof gab es fast immer Soldaten wegzufangen oder die letzte S-Bahn wurde abgefangen. Wer dort als Soldat noch ankam hatte die Ausgangszeit schon überschritten.

Haben andere Einheiten dazu auch Erfahrungen ?

EK Kasper

RE: Garnison Eggersdorf/Strausberg

#22 von Gefreiter Schulte ( Gast ) , 19.03.2016 20:24

Im Gasthaus "Landhaus" hat mal ein Streifenführer einen Pistolenschuß in die Decke abgegeben. Da prügelte sich mal wieder Luft gegen Land und es war anders keine Ruhe in den Laden zu bekommen.

Gefreiter Schulte

RE: Garnison Eggersdorf/Strausberg

#23 von Visa2 ( Gast ) , 19.03.2016 20:25

Wir nutzten in der Liegenschaft verschiedenste Einrichtungen der Sicherstellung.
Ich habe mir mal überlegt, welche Lager zur Verfügung standen.
Ergebnis:
Pionierlager (2398) mit StOFä Manfred Dickner
Möbellager ( 2397) mit dem Eduard Becker
Chem. Lager (2394) mit Rainer Huber
Lager f. Büromöbel + Büromaschinen (2353)
Tanklager (2196)
Kartenlager (2184) mit Ostermann
B/A-Lager (2126)
Allg. Lager (2124)
Kfz-Teile-Lager (2742)

Ich weiß schon nicht mehr jede Location. B/A-Lager im Flachbau zwischen U5 und Heizhaus, Kartenlager im U9 und U2.

Visa2

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RE: Garnison Eggersdorf/Strausberg

#24 von Didi40 , 19.03.2016 20:27

Da waren dann auch die MHO-Verkaufsstellen. Für uns wichtiger wie Lager.
Die Baracke beherrbergte Lebensmittel und Industriewaren und nicht zuletzt den Imbiss " Stahlhelm". Letzterer unser liebster Ort zur Vermeidung des ungesunden Futters aus der Großküche.
Im Nachbargebäude Buchladen ( sehr gut besucht ) und Friseur als Außenstelle der PGH aus der Bahnhofstrasse.
MHO = Militär-Handelsorganisation

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RE: Garnison Eggersdorf/Strausberg

#25 von Maik , 26.03.2016 11:08

Irgendwie ist mit den Ereignissen von 1989 der Chefspeisesaal abgeschafft worden. Privilegien und so.
Dafür kam dorthin eine Art Delikat -Laden mit gehobenen Preisen. Die Dinge dort konnte sich Normalsoldat auch wieder nicht leisten.

Die Chefs sollten dann im Offiziersspeisesaal mit Essen einnehmen. GO Reinhold ließ sichb die Suppe dann in seinem Dienstzimmer- Separee servieren. Der Chefkoch musste dann das Essen auf Servierwägelchen durch ganzes Objekt schieben- bis in die Stabszone zum Stabsgebäude.

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RE: Garnison Eggersdorf/Strausberg

#26 von gostbuster , 01.04.2016 14:18

Sowjetische Offiziere im Kommandostab und im Zentralen Gefechtssand

Oft war mit erstaunen durch externe Personen vernommen- im Kommando und im ZGS waren sowjetische Offiziere zugegen.
Besonders im Kommando waren die sowjet. Offiziere im täglichen Dienst eingebunden.
Deren Einsatz reichte vom Militäroberspezialisten ( so seine offizielle Bezeichnung) im Range eines Generaloberst bin hin zu Garantievertretern für neue Waffensysteme wie MiG-29 oder FlaRak S-200 oder S-300.....
Die wohnten in der Regel mit uns in Wohngebieten in Strausberg Vorstadt, gingen/fuhren mit uns zum Dienst oder am Dienstende nach Hause, besuchten mit uns die Mittagsversorgung oder die Verkaufseinrichtiungen.
Im Kommando waren dies ganz normale Vorgänge.

 
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RE: Garnison Eggersdorf/Strausberg

#27 von Rubin , 01.04.2016 14:19

Und im ZGS gab es auch sowjet. Verbindungsoffiziere.... die dann Abstimmungen mit den sowjet. Streikräften vornahmen.
Im VZ auch operative Gruppe genannt.

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RE: Garnison Eggersdorf/Strausberg

#28 von Frohberg , 01.04.2016 14:21

Nein, die gab es da nicht. Um Himmelswillen ! Es gab einen sow. Oberst (den Namen habe ich vergessen - kann man aber rauskriegen) dessen Rolle eigentlich auch unklar war. Er war halt da. Er wurde so eingeordnet, wie von dir beschrieben » Garantievertreter. Zu sagen hatte er nichts. Es gab aber einen Dienstraum Im TO-01 für die 'Zusammenwirker'. Der war leer. Das Zusammenwirken hat per Telefon über den Stellv.Dh ZGS stattgefunden.

 
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RE: Garnison Eggersdorf/Strausberg

#29 von Rubin , 01.04.2016 14:23

Wir reden hier von Kaserne Eggersdorf/Strausberg und nicht vom Bauwerk Fiuchsbau Fürstenwalde . Daher ist auch der ZGS Eggersdorf gemeint.

Rubin  
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RE: Garnison Eggersdorf/Strausberg

#30 von Zahnrad. ( Gast ) , 01.04.2016 14:24

[quote= Zahnrad) === ja-ja---Was im Kdo., das auch in LVD !! ,, Wir hatten einen Gen.- Maj. der CA als ,, Berater''---ein ruhiger ausgeglichener Typ---wurde ständig von unseren ,,Sprachmittler''--so nannte sich wohl der übl. Dolm.--begleitet---im GS öfter-----weniger im Stab LVD gesehen. Man ,,wirkte''eben gemeinsam]quote= Zahnrad) === ja-ja---Was im Kdo., das auch in LVD !! ,, Wir hatten einen Gen.- Maj. der CA als ,, Berater''---ein ruhiger ausgeglichener Typ---wurde ständig von unseren ,,Sprachmittler''--so nannte sich wohl der übl. Dolm.--begleitet---im GS öfter-----weniger im Stab LVD gesehen. Man ,,wirkte''eben gemeinsam!

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