Die Anfänge der Waffenproduktion in der DDR
Aus den bekannten ökonomischen Zwängen der Jahre 1950-1955/56 erfuhr die Munitions- und Handfeuerwaffenproduktion in der DDR erst ab ca. 1956 einen massiven Aufschwung.
Eigentlich sollte schon ab 1955 mit der Produktion der so genannten „Pistole 00“ und ab 1956 mit den lizensierten Waffen der UdSSR wie der Pistole „Makarow“, dem Karabiner „Simonow“ und der MPi „Kalaschnikow“ begonnen werden.
Die Grundmittelausstattung der DDR-Betriebe war jedoch allgemein sehr schlecht und der einzusetzende Maschinenpark hatte ein Durchschnittsbaujahr von 1927. Grösste Investitionen, die Bereitstellung von Produktionsmitteln und Material über so genannte Sonderkontingente konnten jedoch die Verzögerung der Handfeuerwaffenproduktion nicht verhindern, so daß die Rüstungsvorhaben erst ab ca. 1957 spürbar wurden und entsprechende Produktionszahlen erreicht werden konnten.
Die Produktion der Pistole „Makarow“ erfolgte im ETW Suhl und die MPi „Kalaschnikow“ wurde ab ca. 1957 im Geräte- und Werkzeugbau Wiesa gebaut.
Die Produktion der MPi „Kalaschnikow AK 47“ kam ca. ab 1960 dazu.*
*BA-MA, VWR 084, Bd 1, Bl. 5ff. Bericht über die Entwicklung und Produktion von Handfeuerwaffen und Sprengstoffen sowie Munition.
*BA-MA, DVH 3/2012, Bl. 1, Anweisung 44/54 vom 12.11.1954.
Die Investitionsrate im Rüstungsbereich der ehemaligen DDR im Zeitraum von ca. 1956 bis 1960 lag bei ca. 20% und die des Arbeitskräftezuwachses ca. 30% über dem industriellen Durchschnitt.
Harald