Weihnachten in der DDR

#1 von Klaasen , 24.12.2016 13:44

Ja- auch in der DDR war Weihnachten, was Weihnachten allgemein so ist. Auch wenn manche Bürgerbewegte oder Wendehälse diesen Sachverhalt immer wieder öffentlich verneinen oder schlecht machen müssen.. Schauen wir, wir Ihr das Weihnachfest mit dem anschließenden Jahreswechsel erlebt habt.

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RE: Weihnachten in der DDR

#2 von Jo , 24.12.2016 14:27

Das stimmt . Wir hatten schöne Weihnachten und auch der Staat redete uns nicht hinein-
Am Heiligabend war fast das gesamte Dorf in der Kirche. Auch die Mitbürger ohne Kirchenmitgliedschaft- dafür mit SED-Parteibuch. Jedes Jahr war das Krippenspiel von den Kindern vorgeführt. Keinem der Bewohner ist dabei ein Zacken aus der Krone gebrochen und auch die Parteimitglieder sind vom Staat nicht gemobbt worden und von der Stasi schon garnicht.

 
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RE: Weihnachten in der DDR

#3 von Karin , 24.12.2016 14:57

Auch bei uns war der Kirchengang familiär. Sogar den Tannenbaum konnten wir an der Kaufhalle bekommen oder beim Förster selbst schlagen. Geschenke- waren auch vorhanden. Auch wenn das Kaufen damals etwas mühevoller war. Im Prinzip aber besser wie in der heutigen überfluteten Wegwerfgesellschaft. Dem Geschenk war dann viel mehr Sorgfalt und Aufmerksamkeit sicher. Heute liegt so manches Weihnachtsgeschenk bereits zum Jahreswechel im Müll.
Ich bin meinen Eltern dankbar, uns Kinder damals offen aber behütet erzogen zu haben.

 
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RE: Weihnachten in der DDR

#4 von Marco , 24.12.2016 15:19

Angeblich mussten wir den Engel als Jahresendflügelfigur sagen. Das ist doch alles Quatsch. Selbst im Laden hieß ein Engel dann auch Engel.
Und auch meine Tante, Leiterin einer Konsumverkaufsstelle, bestellte Engel und keine Jahresendflügelfigur.

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RE: Weihnachten in der DDR

#5 von Stammgast , 24.12.2016 15:33

Das Fest begann an Vorbereitung eigentlich zeitig mit dem Schlachten der Enten und Gänse und einfrieren in der Tiefkühltruhe. Da war der Braten für die Großfamilie gesichert. Auch ein Mastschwein kam zur Schlachtung. Wurst machen- Fleisch einpökeln und einfrieren.... Alles in Eigenregie und garantiert waren die Erzeugnisse frei von Zusatzstoffen. Nicht so wie heutzutage mit Medikamenten belastet.
Mit Schwiegervater dann per Pferd und Schlitten in den eigenen Wald zum schlagen des Tannenbaumes-
Dann gingen alle in die Kirche,
Danach zur Bescherung kam der Weihnachtsmann mit Pferd und Schlitten bzw. Wagen bei Nasswetter. Die Familie war beisammen mit mehreren Generationen.
Sowas tolles erlebt heute keiner mehr.

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RE: Weihnachten in der DDR

#6 von Mrozek , 24.12.2016 15:39

Selbst in der DDR gab es Sorbenweihnacht. Ohne SED Einmischung.

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RE: Weihnachten in der DDR

#7 von Peene ( gelöscht ) , 24.12.2016 15:45

Bei uns gab uns gibt es traditionel zum Feste FISCH. Den ich noch selbst zuvor aus der Peene hole.
Am Heligabend eben Kartoffelsalat und Bockwurst, gebratenes vom Geflügel.

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RE: Weihnachten in der DDR

#8 von Alice ( gelöscht ) , 24.12.2016 21:08

Es gab Zeiten, da waren richtige Weihnachtsbäume Mangelware. Weil Export Richtung BRD. Für uns waren als Ersatz sowas wie stärkere Äste von Tannen und Kiefern im Angebot. Dann musste der Papa 2 kaufen und in einem der gekauften Äste Löcher bohren und mit Tannenzweigchen des zweites Astes durch einstecken in diese Löcher dann auffüllen. Tannenbaum Marke Eigenbau. Traurige Verhältnisse.
Den Stollen backte die Oma selbst oder kam mit dem Besuch aus Dresden. Im Laden kaufen gelang nicht immer. Die Nachfrage konnte mit den unserem Laden zugeteilten Stollen nicht gedeckt werden. Also Bückware.
Rotkraut war hinreichend im Angebot. Fleisch musste vorbestellt werden. Damit die Lieferung dann unter den Bestellern aufgeteilt werden konnte. In den freien Verkauf gelangte die Lieferung nicht.
Zum Jahreswechsel dann nochmals das gleiche Dilemma.

Alice

RE: Weihnachten in der DDR

#9 von Joachim , 24.12.2016 21:20

Wir machten auch Hausschlachtung von Schwein und Federvieh. Dann war genug zum Essen vorhanden. Auch selbst angesetzten Wein und Eierlikör hatten wir.

 
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RE: Weihnachten in der DDR

#10 von Katrin , 24.12.2016 21:25

Unsere Familie fuhr ab Weihnachten bis Neujahr immer zu Oma+Opa nach Thüringen.

 
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RE: Weihnachten in der DDR

#11 von Baron ( gelöscht ) , 24.12.2016 21:33

Wir waren jedes Jahr bei Bekannte meines Vaters in Leningrad und feierten dann auch russische Weihnachten. Wegen der doch anderen Kultur immer wieder ein Erlebnis.

Baron

RE: Weihnachten in der DDR

#12 von Gerald , 24.12.2016 21:39

Als Weihnachtsmuffel ist mir der Rummel egal. Darum schiebe ich zu den "Feiertagen" freiwillig Dienst.

 
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RE: Weihnachten in der DDR

#13 von Signum ( gelöscht ) , 24.12.2016 21:50

Wie in heutiger Zeit war das TV-Programm Ost mal gut und mal schlecht. Viele Wunschfilme kamen auf vielfachen Wunsch eines einzelnen Zuschauers.
Der Weihnachtsmann war schon wegen seines roten Outfits bei den SED-Bonzen beliebt.

Signum

RE: Weihnachten in der DDR

#14 von Schweinrich , 24.12.2016 21:55

Bei uns war Weihnachten grenzwertig. Denn die Russen auf dem Bombodrom hatten diese Feiertage nicht und taten zum Ärger der Anwohner Dienst.

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RE: Weihnachten in der DDR

#15 von unterfeld ( gelöscht ) , 25.12.2016 21:10

Ich erinnere mich dabei an meine NVA Zeit. Zu viele Soldaten mussten in der Kaserne bleiben und die Zahl der UE stieg wenn junge Familienväter privat unter Druck gelangten. Frauen mit Ultimaten drohten " Entweder du bist zum Fest zu Hause oder Trennung ".
Was sollte das arme Schwein tun ? Urlaub war nicht.
Im Kompanieklub stand der geschmückte Tannenbaum. Jeder bekam eine Art bunten Teller. In der Küche war die Essensversorgung etwas besser wie sonst und mit deh DHS-Essensmarken waren auch noch Zulagen möglich. Denn uns stand auch eine warme Mahlzeit des Nachts zu.
Zum Heiligabend war normaler Kasernendienst bis Mittag. Der 1. und 2. Feiertag war dann Hochzeit für die Politoffiziere in Sachen Truppenbetreuung. Am besten wir sahen diese Typen nur aus der Ferne. Denn ihr rotes Geschwafel traf nicht auf fruchtbaren Boden. Denn ein Jeder hing doch in Gedanken irgendwie daheim.
Wir hatten einen guten Spieß. Der zu Heiligabend eine Art Bescherung organisierte und aus dem offiziell alkoholfreien Punsch wurde richtiger Glühwein.
Insgesamt kam so doch etwas menschliche Wärme auf.
Unsere Zimmergenossen im Dienst mussten halt auch etwas nüchterer bleiben. Selbst der sonst so "böse" Feind im Westen hielt in der Zeit Frieden.

unterfeld

   

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