Der Schwarze Kanal

#1 von Isegrim ( gelöscht ) , 23.03.2018 22:50

Die Propagandasendung der SED

Mit Kritik will ich gleich weiter machen, denn Karl-Eduard von Schnitzel war mit seiner Fernsehsendung Der Schwarze Kanal ja auch der profanste Kritiker vor dem Herrn. Allgemein für alle Gedienten zur Qual war das Pflichtsehen dieser Sendung. Man konnte sich oft darauf verlassen, Themen der Sendung wurden im nächsten Polituntericht behandelt.
Ich kenne kleinere Dienststellen, in denen dann Abends geschlossen von der dienstfreien Einheit unter Aufsicht eines Politoffiziers der Schwarze Kanal anzusehen war und wenn das berühmte Pech im Spiel war wollte der Politnik auch noch anschließend eins Diskussion dazu. Unter Verschiebung der Nachtruhe. Es muß für Karl-Eduard doch ein herber Schlag gewesen sein, wenn auf den Demos 1989/90 dann genau das in seiner DDR durch die Bürger eingefordert wurde, was er jahrzehnteland in seiner Sendung verteufelt hatte.

Isegrim

RE: Der Schwarze Kanal

#2 von Peter Paul , 23.03.2018 22:53

Es war für Schnitzler mit Sicherheit ein Schlag ins Gesicht.
Nur , wenn er schadenfroh wäre, dann konnte er sich sicher ein Grinsen nicht verkneifen, wenn er sehen konnte, wie doch Einiges, was er von der anderen Seite berichtet ( und ich gebe zu, auch gerne mal überhöht polemisierend) hat, recht schmerzhaft von eben diesen Leuten in ihre neuen Erfahrungen verarbeitet werden mußte.
Es war Kalter Krieg auch im TV. Auf der einen Seite Herr Löwenthal, auf der anderen Herr v. Schnitzler und beide versuchten sich zu überbieten. Der Unterschied zu Beiden war, daß von Seiten der DDR-Bürger Schnitzler verteufelt wurde. Man wollte ihm nicht glauben. Warum ? Er war jeden Montag dabei, ihnen ihr schönes selbstgezimmertes Bild vom Westen zu zerdeppern. Und weil ja nicht sein durfte, was nicht sein konnte, wurde Schnitzler eben als Figur der Propaganda innerhalb der DDR ausgemacht.
Im Gegensatz zum Löwenthal war Schnitzler aber eindeutig der bessere Rethoriker ...

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RE: Der Schwarze Kanal

#3 von Neuzeit , 23.03.2018 22:54

Von den DDR-Weintrinkern und Wasserprediger war K-Ev.Schn noch das geringste Übel. Wer mal Kontakt zu den Jungs des PS-Regimentes hatte, dem werden die Ohren weh tun, wenn die mal ein paar Stories loslassen.
Was ich denen aber zugute halte, diese Damen und Herren Bonzen taten das relativ heimlich. Man versuchte es verschämt zu deckeln.
Wir sind heutzutage aber mittlerweile soweit, daß Wasser gepredigt und Wein gesoffen wird, ohne auch nur den Versuch zu starten, es zu verheimlichen. Heute wird ganz offen betrogen und man scheint auch darauf noch stolz zu sein..

 
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RE: Der Schwarze Kanal

#4 von Robert , 23.03.2018 22:56

Als Ergänzung für den Kenner:

Sendemanuskripte Schwarzer Kanal ab 1960 verfügbar:

http://sk.dra.de/grape/seite6.htm

 
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RE: Der Schwarze Kanal

#5 von Dieter , 23.03.2018 22:57

So schlimm war Karl Eduard doch nicht. Das Pendant zum Löwenthal erklärte uns das Westfernsehen. Nur glaubte ihm niemand, weil Löwenthal sagte: es wäre nur rote Propaganda....

 
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RE: Der Schwarze Kanal

#6 von bobby , 23.03.2018 22:58

Manchmal fehlt in heutiger zeit diese Aufklärung über kapitalistische Methoden.....
Auch wenn Karl-Eduard oft maßlos überzogen hat, die Grundaussagen lassen sich selbst in heutiger Zeit an realen Bedingungen belegen

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RE: Der Schwarze Kanal

#7 von Karsten , 23.03.2018 23:00

Aha, Du bist also der einsame freiwillige Zuschauer gewesen.
Lange wurde darüber spekuliert wer wohl der einsame Zuseher war.

 
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RE: Der Schwarze Kanal

#8 von Paulus , 23.03.2018 23:02

In Sachen Poppen will der MDR doch jetzt glänzen. Angeblich soll dabei dem bisherigen Sex-Aufklärungspapst noch nachträglich die Schamröte ins Gesicht steigen.
Poppen Live auf MDR mit daneben sitzender Therapeutin zwecks Tipps zum Besser machen.

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RE: Der Schwarze Kanal

#9 von Klingone , 23.03.2018 23:03

Ok, das wäre dann der "Dunkle Kanal" statt "Schwarzer Kanal" und sicher mit höheren Einschaltquoten.

 
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RE: Der Schwarze Kanal

#10 von Lothar , 23.03.2018 23:04

Leider sind noch viele Mitbürger auf Null in Sachen youtube.

Auch wenn Karl-Eduard oder Rumpelkammer dort verewigt sind.

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