Informationstechnologien

#1 von Lahmer , 25.08.2019 14:39

Liest Google meine E-Mails mit?

Angeblich scannen Anbieter wie Gmail oder GMX unsere privaten Nachrichten. Leider ist das nicht nur ein Gerücht. Die Sorge ist begründet. Jeder kann sich aber schützen.
Ihre Frage lässt sich leider nicht mit einem klaren Ja oder Nein beantworten. Tatsächlich hat Google viele Jahre lang systematisch Mails gescannt, um anhand von Stichworten den Nutzerinnen und Nutzern maßgeschneiderte Werbeanzeigen einzublenden. Heißt: Wenn Sie viele E-Mails rund um Wanderreisen erhalten haben, haben Sie womöglich auch mehr Werbebanner von Outdoorshops auf Websites gesehen.

Diese Praxis war nicht geheim; sie wurde über Jahre hinweg von Verbraucherschützern kritisiert und es gab mehrere erfolglose Klagen. Eine Kritik war, dass davon nicht nur die Gmail-User selbst betroffen waren, sondern auch alle, die an eine Gmail-Adresse mailten. Noch 2013 sagten Googles Anwälte, die Nutzer von Gmail könnten von einem solchen Dienst keine Privatsphäre erwarten, sondern müssten akzeptieren, dass ihre Mails automatisch verarbeitet werden. Die Betonung liegt dabei auf automatisch: Nicht Mitarbeiter würden die Inhalte der E-Mails lesen, sondern Maschinen würden sie scannen – die gleichen, die auch Spam aussieben.
Erst 2017 verkündete Google, die E-Mails nicht mehr für Werbeanzeigen durchleuchten zu wollen. Das war 13 Jahre nach dem Start von Gmail. Der Grund dafür dürfte sein: Google hat längst genügend andere Möglichkeiten, an werberelevante Informationen über ihre Nutzer zu kommen – sei es durch die Google-Suche, YouTube, Android, Maps oder andere Google-Dienste.

Das heißt aber nicht, dass Ihre Nachrichten nun vor den Augen Dritter geschützt sind. Wer Google Mail nutzt, sollte sich klar machen, dass Google technisch gesehen Zugriff auf jede E-Mail hat, die dort verschickt oder empfangen wird. Die aktuelle Datenschutzerklärung des Unternehmens (Stand: 22. Januar 2019) bestätigt das im Grunde. Dort heißt es: "Wir erheben auch die Inhalte, die Sie bei der Nutzung unserer Dienste erstellen, hochladen oder von anderen erhalten. Dazu gehören beispielsweise E-Mails, die Sie verfassen und empfangen." Was genau Google unter "erheben" versteht, führt die Datenschutzerklärung nicht aus. Und es geht auch nicht aus ihr hervor, wer genau bei Google welche E-Mail-Inhalte einsehen kann.

Wissen sollte man außerdem: Google muss E-Mails seiner Nutzerinnen und Nutzer auf richterliche Anordnung auch Strafverfolgungsbehörden aushändigen – nicht nur in den USA, sondern auch in Deutschland. Hierzulande genießen E-Mails zwar den besonderen Schutz des Fernmeldegeheimnisses. Die "wirksame Strafverfolgung" und das "öffentliche Interesse an einer möglichst vollständigen Wahrheitsermittlung im Strafverfahren" seien allerdings "legitime Zwecke, die eine Einschränkung des Fernmeldegeheimnisses rechtfertigen können", entschied das Bundesverfassungsgericht 2009.

G, Sagt:
Inhalte würden analysiert, "damit wir Missbrauch erkennen können, wie Spam, Malware und illegale Inhalte", heißt es zur Begründung in der aktuellen Datenschutzerklärung. Auch für die sogenannte Smart-Reply-Funktion, bei der Nutzerinnen und Nutzer anhand des Inhalts ("Können wir uns Samstag treffen?") automatische Antworten ("Ja, klar") vorgeschlagen bekommen, ist eine Analyse des Inhalts durch Algorithmen notwendig.
Zum Zugriff der eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf die Mails schreibt Google: "Niemand bei Google liest dein Gmail mit, außer in sehr speziellen Fällen, in denen du uns darum bittest und einwilligst, oder wenn wir es aus Sicherheitsgründen tun müssen. Etwa, wenn wir einen Bug oder Missbrauch untersuchen."

Generell schützen deutsche Mailanbieter die Mails ihrer Kunden nicht besser vor Mitlesern als Gmail. "Mitarbeiter haben keinen Zugriff auf die Postfächer unserer Nutzer. Fehlerbehebung, Wartung und Weiterentwicklung werden am Mailsystem vorgenommen, dafür ist ein Zugriff auf einzelne Postfächer weder erforderlich noch zulässig", sagte ein Firmensprecher von GMX und web.de ZEIT ONLINE. Auskünfte gebe es wenn, dann nur an deutsche Sicherheitsbehörden. Allerdings finde "eine automatisierte Prüfung zur Spam- und Malware-Bekämpfung mithilfe von Algorithmen" statt. Heißt: Im Grunde wird hier ähnlich gearbeitet wie bei Gmail – nur liegen die E-Mails deutscher Anbieter eben auf Servern in Deutschland.
Zusätzlich zur Einbindung von PGP warben GMX, web.de, Telekom und Freenet vor einigen Jahren mit der Imagekampagne "E-Mail Made in Germany" für höhere Sicherheit. Doch die E-Mail-Verschlüsselung, die sie versprechen, betrifft nur den Transportweg, also den Weg vom Sender zum Rechenzentrum des Anbieters. Sind sie dort gespeichert, könnten sie – im Gegensatz zur Ende-zu-Ende-Verschlüsselung von PGP – theoretisch eingesehen werden.

Ich weiß aber von IPhone, dass Google dort sämtliche private Emails auslesen kann. Auch die nicht über gmail-Accont laufen.
Ohne die Zustimmung dazu gehen Outlook u.a. überhaupt nicht zu nutzen.
Aber wer liest schon die Bedingungen wenn man sein Handy nutzen will. Schnell ist ein "ja" gesetzt und schon schnappt die Falle zu.

Aber auch Linkedin und.... scannen deine Emails nach Emailadressen.
Popte dich letztens ein Fenster auf und frage nach "auch" Nutzung einer Emailadresse von mir, die ich zu Linkedn aber nie verwendet hatte.
Da ich Banking und normales surfen strikt trenne.

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RE: Informationstechnologien

#2 von Marx , 02.09.2019 13:05

Etwa nur untergetaucht ?

Einerseits ist die Sache klar, Andererseits. Was war daran je klar oder gar einfach ?
Am 5. Oktober 2011 starb Steve Jobs, Geburtsname Abdulfattah Jandali, im Alter von nur 56 Jahren an Krebs. Er war jener Mann, ohne den der Computergigant Apple nicht das geworden wäre, was er heute ist. Jobs machte aus einer Bastelbude einen Weltkonzern. Er war ein Ideenkraftwerk, das mit seinen Ideen unser Leben revolutionierte.
Apropos Leben: Ein ägyptischer Blogger schwört Stein und Bein, Steve Jobs kürzlich in Kairo gesehen zu haben. Zum Beweis postete er ein Foto: Und tatsächlich: die grauen Stoppelhaare, die randlose Brille.... Sollte das tatsächlich möglich sein ?
Dazu sollte man wissen: Steve Jobs war nicht nur ein genialer Erfinder, sondern auch ein Guru.
In jüngeren Jahren schluckte er LSD (was auch nur eine Art von graphischer Benutzeroberfläche ist ) und tauchte ein in die Welt der indischen Philosophie und Religion ( die den Kreislauf der Wiedergeburten kennt).
Er war Frutatarierer, Vegetarier und anderes mehr. Und er hatte zwischenzeitlich einen Karriereabsturz, währenddessen er an einem Projekt namens Next arbeitete.
Was nun als nächstes kommt? Als Vernunftmenschen bleiben wir skeptisch. Aber wollen wir wirklich alles ausschließen, bei einem, dem fast alles gelang ?
Jobs Jüngerer sind voller Erwartungen.
Vielleicht ist der Meister 2011 auch nur untergetaucht ?
( Schrieb Günther Marx am 2.9.2019 in der MOZ)


 
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