NS-Größen und Künstlerkolonie im Oderbruch
Der sogenannte Hitler-Stalin-Pakt: Ein Vertragswerk, an dem NS-Außenminister Joachim von Ribbentrop zuvor noch auf seinem Schloss Sonnenburg
(Altranft/ Bad Freienwalde) an letzten Details gefeilt hatte.
Derzeit laufen Geschichtsforschung zu dem Thema Albrecht Speer in Altranft, Arno Breker in Jäckelsbruch bei Wriezen und Joachim von Ribbentrop in Sonnenburg
sowie zur damals geplanten NS-Künstlerkolonie mit riesigen Werkstätten, von wo bis zu 10.000 Leute an 2 Standorten im Oderbruch an der Ausgestaltung der NS-Hauptstadt "Germania" hätten arbeiten sollen.
Breker wäre dafür im Auftrag Speers die Oberbauleitung zugefallen.
So gibt es ein ausgestelltes Zitat aus den Erinnerungen von Catrl-Adolf Eschenbach, Sohn des ehemaligen Altranfter Gutsbesitzers . wie Speer Ende 1941 mehrfach bei seinen Vater in Sachen eines Landerwerbs vorstellig wurde.
Der Druck wurde spätestens mit Speers Ernennung zum Minister so groß, dass Eschenbach die Enteignung fürchtete und sich gegen einen Verkauf nicht mehr wehren konnte.
Speer wiederum, der sich von der Raffgier eines Göhring und Goebbels absetzen wollte, hatte später seinen Besitz in Altranft in seinen Memoiren verschwiegen.
Unklar ist daher, wann Speer entschieden hatte, selbst im Altranfter Schloss zu wohnen. Er trieb die Planungen für einen Herrensitz zügig voran. Sogar die Gobelins waren bereits fertig, worauf dann aber die Pläne für die Räumlichkeiten im Nachhinein noch einmal angepasst werden mussten.
Für die künstlerischen Werkstätten in großem Stil waren offenbar 2 Standorte, einmal bei Wriezen und einmal bei Bad Freienwalde , vorgesehen gewesen.
Die genauen Locationen gilt es aber noch zu erforschen.
Wir gehen mal davon aus, dass dies Altranft und Jäckelsbruch sein sollten.
In Jäckelsbruch war u.a. ein Künstleratelier, dass der damalige Bezirk Frankfurt/Oder in den 70ger Jahren dem Bildhauer Horst Engelhardt überantwortet hatte.
zu dem dann auch die Vorgeschichte bekannt war: 1940 war es Hitler persönlich der seinem Lieblingsbildhauer Breker das Schloss Jäckelsbruch mit Park und Atelierbau schenkte.
Eine Kulturlandschaft mitten im Krieg. Verknüpft mit Walter Rathenau im Schloß Bad Freienwalde, Ribbentrop im Schloß Sonnenburg, Speer im Schloß Altranft, Breker im Schloß Jäckelsbruch.
Ein Teil des europäischen Geschichtsfeldes der damaligen Zeit.
Ribbentrop erhielt nach dem Hitler-Stalin Pakt von seinem Amtskollegen Molotow ein Holzhaus in russischen Stil geschenkt, das für Ribbentrops Kinder in Sonnenburg aufgestellt wurde. Es stand dort, bis 1945 die Rote Armee kam.
Die 2 Ausstellungen mit Kopien alter Bilder und Originaldokumenten sind im Schloß Altranft anzusehen. Ein Besuch der sich für Geschichtsinteressierte lohnt.