sowjet. Garnison Strausberg

#1 von Blauer Engel , 01.03.2016 20:42

zu den sowjetischen Truppen in Strausberg finden sich auf Wiki und StadtWiki:
1947 - 24. Bomberregiment und 197. Transportfliegerregt.
1951 - 294. Aufklärungsfliegerrgt.
1952- Fliegertechnische Schule
1952- Ende der sowjet. Nutzung.

Leider sind auch Leute am Werke die die sowjet. SK in der DDR (SBZ) neu erfinden. Und hunderte Dritter schreiben dann fleissig ab- Von 45-47 gab es keine sowjetischen Truppen ?

Leider ergeben sich in militärhistorischer Betrachtung ganz andere Daten:
Mai 1945.
die 1. Belorussische Front
stationierte auf dem Fluglatz Strausberg
die 197. Kampffliegerdivision des 6. Kampffliegerkorps Finsterwalde
und die 9. Garde-Nachtbombenfliegerdivision
und nachfolgend -Teile des 226. Transportfliegerregiment des Frontoberkommandos. Der andere Teil des Regiments lag in Werder.

1947- das 24. Bombenfliegerregt der 241. Bombenfliegerdivision Werneuchen als Ausbildungszentrum Bombenabwurf- blieb bis 1951
1947 verlegte von "altes Lager" das 197. Garde-Transportfliegerregt. nach Strausberg und blieb bis 1949.

1951 erfolgte in Strausberg die Aufstellung des 294. Aufklärungsfliegerregiments ( wir kennen das Geschwader von 67-91 in Allstedt ). Die Aufstellung erfolgte am 15.03.1951 mit MiG-15R. So das in Strausberg wohl die ersten MiG-15 in der DDR starteten.
Das Geschwader blieb bis 1953 und der Übergabe des Platzes an KVP der DDR.

Eine Fliegertechnische Schule war auf dem Fluglatz wegen der Enge aktiver Verbände wohl nicht angesagt. Wir sehen die Fliegertechnischen eher in der Hegermühlenstrasse als Nachfolger der dort stationierten sowjetischen Fallschirmjäger.
Für die Fallis war auch das 197. Transportfliegerrgt.

Der interessierte Leser findet mehr zur Strausberger Luftfahrtgeschichte im Flugplatzmuseum gegenüber dem Abferttigungsgebäude auf dem Flugplatz.

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RE: sowjet. Garnison Strausberg

#2 von Joachim , 01.03.2016 20:47

Die Russen waren doch oft ein lustiger Haufen. Besonders die Truppe aus der Hegermühlenstrasse prägte in seltsamer Weise das Stadtbild. Bei uns vor dem Haus ist die große Kreuzung Stadtmauer-Müncheberger Strasse. Aus der Liegenschaft Hegermühlenstrasse kam 1 mal die Woche ein LKW sowjetischen Typs als Müllauto zur Entsorgung des Müll aus dem Ofizierswohnhaus in der Fritz-Reuter-Strasse ( neben Auto Deutschmann). Fast jede Woche stellte sich diese Kreuzung dann als Problem dar. Denn der LKW musste hin und zurück. Hin (leer) ging es fast immer glatt. Zurück ( voll) war dann das Problem.
Nicht das Sowjetbürger keine Vorfahrtregel in der SU hatten. Viele der Wehrpflichtigen saßen erstmals auf dem Bock- und los gehts. Kaum die Typenberechtigung ( per Theorie-Einweisung) auf dem Kasernenhof erhalten, durften sie auch schon auf der öffentlichen Strasse loslegen. Denn der Wehrpflichtge hatte ja einen Beifahrer. In der Regel blutjunger Leutnant ( ohne Fahrpraxis auf DDR-Strasse) . Daher endete so manche Fahrt auf der Kreuzung per Crash mit DDR-Auto und wenns gut kam kippte der LKW samt seinem Müll um.
Dann war kurz Staustufe Rot angesagt.
Aber Ratz und Fatz war die Russenfeuerwehr vor Ort und sperrte ab. Uns bis heute ein Rätsel diese Schnelligkeit der Benachrichtigungskette. Dann kamen auch gleich noch 10 Soldaten angekart die den Mist wieder aufladen mussten.
Denn das Feuerwehrauto der Russen hatte bald den verunfallten LKW per Seilwinde wieder hingestellt.
Ja, so war damals Aktion in Strausberg.

 
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RE: sowjet. Garnison Strausberg

#3 von Schneeweiß , 02.03.2016 13:37

Die Russen waren eben die Besatzer und haben dies bis zum 3. Oktober 1990 voll ausgekostet.
Da kam keiner gegen an.

Wenn NVA neue Kfz aus der SU erhielt, erfolgte erst einmal eine Umrüstung auf DDR-Zulassungsvorschriften. Besonders in Sachen Beleuchtung.
Die sowjetischen Truppen fuhren ihre Kisten wie gebaut. Ich sah sogar einmal einen LKW mit über Kreuz Blinkanlage- also vorn rechts mit hinten links ....

Ab Oktober 90 war damit Schluss. Im öffentlichen Verkehr nur mit gem. Zulassungsvorschriften ausgestatteten Fahrzeugen und mit gültger Fahrerlaubnis.
So manch ein sowjetischer Offizier mit einstiger Besatzerallüren dürfte seine Schreibtischkante dann vor Wut angebissen haben, da täglich dazu ein Grund bestand.
Den Bundesdeutschen war es doch ein Genuß, dem einstigen ( immer noch ) Feind im direkten Richten in die Schranken zu weisen.

Auch mit Aschefahrten war dann Asche, denn die Wohnhäuser der Koljas unterlagen der öffentlichen Müllabfuhr.

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