DDR-typisch

#1 von Georg , 14.02.2020 21:26

Rationalisierungs- und Forschungszentrums Gaststätten in Berlin

Erfunden wurde hier die Ketwurst – wie die Grilletta –
Angeboten wurde sie zum ersten Mal 1979. Auf der 3. Bereichsmesse der Meister von Morgen erhielten ihre Erfinder eine „Anerkennung für ausgezeichnete Leistungen […] für das Exponat Versorgungslösung Ket-Wurst“.
Die Bezeichnung Ketwurst ist eine Wortbildung aus Ketchup und Wurst.
Zur Zubereitung wird eine Brühwurst, ähnlich der Bockwurst, im Wasserbad erhitzt. Ein spezielles, längliches und weiches Brötchen wird auf einen heißen Metallzylinder gespießt, um einen Hohlraum zu schaffen und das Brötchen zu erwärmen. Dann wird die Wurst in eine Ketchupsauce getunkt und in das Brötchen gesteckt

 
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RE: DDR-typisch

#2 von Theo , 14.02.2020 21:31

HGL-Hausgemeinschaftsleitung
Ihr habt doch sicher auch fast alle in Wohnblocks gewohnt. War ja für NVA fast das normale Wohnumfeld-
Ich habe noch in Erinnerung an die sogenannte HGL = Hausgemeinschaftsleitung und im Keller den sogenannten HGL-Raum. Ein Raum, oft zum Wäsche trocknen vorgesehen und genutzt.
Was tat die HGL ? War das gesellschaftliche Arbeit ? Streitschlichtung und Frühjahrsputz organisieren ? WAs sind eure Erfahrungen ?

Was ich gut finde zu damals:
Feiern war oft gemeinsam angesagt. egal ob Geburtstag, geburt eines Kindes oder Silberhochzeit. Gegenseitige Hilfe war auch immer angesagt. In den Urlaub fahren und Schlüssel beim Nachbarn lassen oder die Kinder beaufsichtigen durch Nachbarn, damit die Eltern Abends auch mal fort gehen konnten. Alles kein Problem.
Heutzutage kaum noch anzutreffen. Funktioniert nur noch wo alte Wohnbelegung geblieben ist. Ich finde, mit Beginn Zuzug von Dritten - Z.Bsp. Zivilisten- ab Ende 1989 oder Anfang 1990 ging dieser gute Zustand den Berg runter.

 
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RE: DDR-typisch

#3 von Torsten , 14.02.2020 21:32

Bei uns hatten wir auf alle Fälle den Hausvertrauensmann ... der kümmerte sich um das Hausbuch, machte den Plan für die Hausreinigung etc. Von der Wohnungsverwaltung bekamen wir dann jährlich auch noch eine kleine Zuwendung für die geleisteten Arbeiten durch die Mieter. Also verwaltete er auch dies "Hausgeld". Natürlich wurde auch der Frühjahresputz organisiert und in der Woche mit dem 01. Juni war bei uns in der Helmut Just Alle dann immer Kinderfest. Ab 18 19 Uhr feierten dann auch die Erwachsenen mit.

Solch Zusammenhalt hatten wir ebenfalls. War einfach toll. Leider ist das alles über den Berg gegangen ....
Letzteren Sachverhalt habe ich sogar hier in Köln beobachtet. Erste Wohnung die wir hier hatten war in einem Wohnblock ähnlich wie bei uns früher. Der Vermieter war zwar privat, aber er durfte Zweckgebunden nur an Bundeswehr, Polizei etc. vermieten. Da klappte noch alles gut und es lief. Nachdem das Zweckgebundene für den Vermiter auslief, durfte er an "jeden" vermieten. Es war der Abstieg ... untereinander und auch in Dingen wie Sauberkeit etc.
Mittlerweile haben sich eigentlich alle Militärs von dort zurückgezogen ....

 
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RE: DDR-typisch

#4 von Luftikus , 14.02.2020 21:33

Genau so war das.... 90% Soldaten und nach der Wende 5% Soldaten. Früher saßen 10 Mann vor
der Tür beim Bierchen und danach.....? Keiner! Einer war auf den anderen neidisch....

HGL hatte ich nicht mitbekommen. Jeder Block hatte den Mann/Frau mit dem Hausbuch und
das wars.

 
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RE: DDR-typisch

#5 von Peter Paul , 14.02.2020 21:34

findet damit bestätigung der vielen trinker in der nva ?

Aber ich kenne es auch locker. Super Feiern abgehalten im Trockenraum und jedes Jahr gemeinschaftlicher Frühjahrsputz und Herbstputz. War eine geile Sache immer.
Stimmt- das gemütliche Feierabendbier vor der Türe mit Schwatz unter den Kollegen konnte auch Entspannung sein.

Aber zwei Aufgänge weiter war ein Polit der Hausvertrauensmann. Dort gabs dann Wettbewerbsprogramme pro Jahr - wer hat den schönsten Balkon usw. . also die Bewohner dort waren oft arg am stöhnen.
Das seltsame trat dann Ende 1990 ein. Alle wohnten noch in dem Haus und jeder hoffte irgendwie durchzukommen mit Job. Nur der Herr Polit siedelte schon im Oktober 1990 in den Raum München um. schneller zum vormaligen Feind überzulaufen hatte bei uns niemand gschafft.

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RE: DDR-typisch

#6 von Luftikus , 14.02.2020 21:35

neeeee der Alkohol wurde in "Maßen" getrunken...

Aber Spaß beiseite....es gab mehr Zusammenhalt, sprich es waren öfter "Zusammenrottungen".
Nach der Wende ging die Hausgemeinschaft den Bach runter und es wurde nichts mehr gemacht.
Nicht einmal die Hausordnung. Wie schnell der Mensch sich ändert.

 
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RE: DDR-typisch

#7 von Werner , 14.02.2020 21:36

DDR Alltag brachte nicht nur Lob sondern auch skurrile Entscheidungen der DDR Führung aller Ebenen.
Lange Haare waren verpönt. Sie wurden Gammler genannt und den Verbrechern gleichgestellt.
Jeans- im DDR Deutsch auch Niethosen genannt - waren verpönt. Wehe dem der Jeans im Paket hatte und diese auch noch trug. Selbst zu Tanzveranstaltungen gab es Jeans-Verbote.
Parker - galten als Produkt der US Kriegstreiber. Also auch verboten. Ich habe meinen damaligen Parker immer noch.
Sie sogenannte Westmusik war unerwünscht. Selbst zu Zeiten allmählicher Lösung galt in der Disco eine Pflicht von 60% Osttitel und 40% Westtitel. Aber so viele Disco hab es ja nicht. Die meisten Tanzveranstalltungen waren mit Live-Bands abgehalten...

usw.

 
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RE: DDR-typisch

#8 von Feuervogel ( gelöscht ) , 14.02.2020 21:37

Trotzdem war dieses sozialistische Menschenbild mit ein Grund des Auseinanderlaufens des Volkes. Das liegt und lag in der Sache des Menschen an sich.
Wenn die Wahl besteht für den Sozialismus zu Malochen oder für den Kapitalismus am weißen Strand in Mexico zu liegen = liegt doch Nahe wohin doe Wahl fällt. So sah das reale Bild doch seinerzeit aus.
Das nun Mexico trotzdem wieder in weiter Ferne liegt ist eine andere Sache.

Feuervogel

RE: DDR-typisch

#9 von Lutger , 14.02.2020 21:38

ich weiß noch aus der Schulzeit, ein Mitschüler kam in Jeans aus dem Westpaket der Oma zu Schule. Erhielt einen Tadel und wurde nach Hause geschickt zum umziehen.


 
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RE: DDR-typisch

#10 von Signum ( gelöscht ) , 14.02.2020 21:40

auf alle Fälle hatten wir an der POS einen Neulehrer mit Mäcke, Gitarre und Rockn Roll bis in den Unterricht. Leider durfte er nicht lange bleiben und wir lernten dann brav wieder rote Lieder beim Parteisekretär der Schule.

Signum

RE: DDR-typisch

#11 von Ramos , 14.02.2020 21:41

Der Bildungsstand eines Regierenden ist doch wurscht. schau dir die heutigen Nasen an. Die auch nur mit erlogenen Doktortiteln glänzen oder wie Joschka nicht einmal über Berufsabschluß oder Studium verfügen.

 
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RE: DDR-typisch

#12 von Robert , 30.09.2020 12:31

Haushaltstag
Der monatliche Haushaltstag für unsere Frauen in der DDR (12 Tage Zusatzurlaub) diente auch dazu, die Hausarbeit elegant an unsere Frauen zu delegieren.

 
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RE: DDR-typisch

#13 von Fred Feuerstein , 04.10.2020 22:03

Lohn/Gehalt kam nicht unbedingt wie heute aufs Konto. Nur Bares war Wahres und das Bare war in der Lohntüte auf Mark und Pfennig.
Am Lohntag mußte daher jeder Betriebsangehörige ins Lohnbüro/Buchhaltung um die Lohntüte abzuholen. Das Bare wurde dann dort vorgezählt und verschwand dann in der Lohntüte. Gegen Unterschrift des Empfangs natürlich.

Aber wie kam das Geld dann zur Bank ?
Bei uns in Familie- kann mich an kein Konto erinnern - wurde das Bare dann auch wieder als Bares ausgegeben.

Angefügte Bilder:
lohntüte.jpg  
 
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RE: DDR-typisch

#14 von Fredo , 15.10.2020 11:56

Girokonto bei Sparkassen und Raiffeisenbanken waren schon. Aber wer wollte konnte trotzdem Bares bekommen. Pflicht für Lohnkonto wie heute gabs noch nicht.
Dafür waren aber Schecks im Umlauf mit denen man auch bezahlen konnte.


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RE: DDR-typisch

#15 von Ole , 25.02.2022 22:26

Wittenberge in den achtziger Jahren. Damals hatten wir noch schöne Antennen und die Straßen waren noch mit richtigen Kopfsteinen gepflastert.

Angefügte Bilder:
wittenberge.jpg  
 
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