Alt Friedrichsfelde 60

#1 von Schubert , 15.07.2020 22:20

WER ERINNERT SICH AN DIE STASI-DIENSTSTELLE?
Vorgeschichte des HWR-Campus wird aufgearbeitet


Studierende der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) um Prof. Marcel Kuhlmey recherchieren die Geschichte des Geländes Alt-Friedrichsfelde 60.

Ihr Ziel ist es, zu diesem Areal eine Ausstellung zu gestalten, eine Veranstaltung zu organisieren und eine Publikation herauszugeben.
Die Gebäude auf dem Gelände entstanden zwischen 1978 und 1986 als Standort für die Berliner Bezirksverwaltung des Ministeriums für Staatssicherheit.
An der damaligen Straße der Befreiung wurden insgesamt 16 Gebäude gebaut, die bis auf Haus 6 noch alle erhalten sind.
Bis zu ihrer Auflösung in der Wendezeit 1989/90 nutzten die Bezirksverwaltung sowie mehrere Kreisdienststellen die Liegenschaft, berichtet Prof. Marcel Kuhlmey. Ursprünglich war die Fläche aber für einen Erweiterungsbau des Tierparks Berlin vorgesehen.

Heute befindet sich dort das Bildungs- und Verwaltungszentrum Friedrichsfelde.
Dazu gehört auch ein Teil des Campus der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin.
Nur wenige wissen heute noch, dass dieses inzwischen offene Gelände einst durch die Staatssicherheit genutzt wurde. In den Geschichtsbüchern wird dieser Standort kaum erwähnt und auch in den Akten beim Bundesbeauftragten für die Unterlagen der Staatssicherheit (BStU) finden sich nur wenige Hinweise auf jene Zeit, erklärt Prof. Kuhlmey. Inzwischen wurden Gebäude umgenutzt und modernisiert. So lassen sich nur noch wenige Rückschlüsse auf die Vergangenheit ziehen. Die Bezirksverwaltung war eng mit der MfS-Zentrale in der Normannenstraße verbunden, die für Berlin Aufgaben wie Abhörmaßnahmen und Postüberwachung durchführte.

Heute werden auf dem HWR-Campus Studierende auf die Laufbahnen im öffentlichen Dienst vorbereitet. Hierzu zählen Polizeivollzugsdienst, Verwaltung sowie Rechtspflege. Nicht zuletzt um den Studierenden zu verdeutlichen, dass Freiheit kein selbstverständliches Gut ist, wird nun die Geschichte dieses Standorts recherchiert und aufbereitet.

Gesucht werden Zeitzeugen, die Geschichten über das Gelände beisteuern können – Lichtenberger, die in der Nachbarschaft gelebt, aber auch Menschen, die dort gearbeitet haben. Willkommen sind Erlebnisberichte, Unterlagen und Fotos, „die das Gelände lebendig erscheinen lassen und uns einen Eindruck vermitteln können“, so Prof. Marcel Kuhlmey.
Gefragt sind Erinnerungen von der Zeit, als die Gebäude entstanden bis zur Auflösung der Bezirksverwaltung.


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Schubert  
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zuletzt bearbeitet 15.07.2020 | Top

   

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