Cliff Hotel Rügen

#1 von Lachmöwe , 13.12.2021 18:57

Über 30 Jahre bewegte Geschichte haben das Cliff Hotel Rügen geprägt. Durch das Zentralkomitee der SED geplant und 1978 als Erholungsheim Baabe eröffnet, beherbergte das Haus Parteifreunde aus befreundeten Ländern der DDR. Die Größe des Hotelgeländes und die ausgezeichnete, „beste“ Lage auf Rügen waren und sind auch heute noch herausragend. Kein zweites Hotel auf Rügen kann diese beeindruckende Kombination aus Großzügigkeit, Ruhe, Strandlage und Nähe zu den bekannten Seebädern bieten. Auch der doppelte Seeblick auf die Ostsee und den Selliner See ist absolut einmalig. Aufwändig und hochwertig erbaut, mit Sandsteinplatten verblendet, erinnert das Haus an den Bauhausstil. Auch nach 30 Jahren beeindrucken die baulichen Besonderheiten wie der in Deutschland einmalige Doppelaufzug zum Privatstrand und das 25-Meter Schwimmbecken die Gäste des Hauses nachhaltig. Längst wurde das Cliff Hotel technisch auf den modernsten Stand gebracht, luxuriös umgebaut und mit sämtlichem Komfort der großen Hotelerie ausgestattet. Neue Konzepte, neues Wellness, neue Zimmer, neue Küche, neuer Service, neue qualitätsorientierte Dienstleistungen und ein außerordentlich großes Leistungsspektrum sprechen Gäste an, welche den Charme einer Inhabergeführten, unabhängigen Hotelanlage mit Resort-Charakter bevorzugen. Das Cliff hat sich behauptet und präsentiert sich heute als First Class Herberge mit ausgezeichnetem Preis- / Leistungsverhältnis.
In 30 Jahren hat sich fast alles verändert im Cliff Hotel Rügen - Resort & SPA, geblieben sind der nicht kopierbare Luxus des Raumes, die traumhafte Lage, der unendliche Blick sowie die Ruhe und Großzügigkeit der gesamten Anlage. Deshalb ist das Cliff Hotel Rügen heute ein ausgezeichnetes Argument für eine Reise nach Rügen, ein Reiseziel mit echtem Kultstatus
Cliff Hotel Rügen / Privathotels Dr. Lohbeck GmbH & Co. KG
Cliff am Meer 1
18586 Ostseebad Sellin
+49 (0) 38303 80


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RE: Cliff Hotel Rügen

#2 von Horschte , 13.12.2021 18:58

Dieses Cliff Hotel war schon zu DDR-Zeiten beim FDGB-Feriendienst ein Renner.

 
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RE: Cliff Hotel Rügen

#3 von Hein , 13.12.2021 19:01

Nur das nicht jeder FDGB-ler hinein kam. Zumindest bis in 1989.
Das Volk bestaunt nur im vorbei gehen sein Eigentum: das "Erholungsheim des Zentralkomitees" der SED, bis Herbst 1989 noch von Sicherheitskräften MfS bewacht und mit Stahlgittern geschützt.
Hier suchten in den Sommermonaten die Stophs, die Axens, Kleibers, Neumanns und Familie Honecker Erholung vom realen sozialistischen Alltag. Man war unter sich, auch im Winter zur alljährlichen Silvester-Feier mit großem Feuerwerk.
Das Haus wurde 1989 geschlossen. Hals über Kopf mussten die letzten 60 Gäste vor im November 1989 ihre Koffer packen, als erzürnte Bürger an die Türen trommelten und riefen: "Wir holen euch da raus."
Am 2. Januar 1990 eröffnet Karl-Heinz Pyritz, der langjährige stellvertretende Leiter des ZK-Hauses, an gleicher Stelle unter gleichem Dach das "Cliff-Hotel". Wie die meisten der etwa 150 Mitarbeiter im ZK-Heim war der Neue ein Mann der ersten Stunde.
Seit Eröffnung des 70-Millionen-Mark-Komplexes 1978 machte er eine steile Karriere: vom Küchenchef zum Stellvertreter des früheren Heimchefs Fritz Uhlig, der für seine straffe Personalführung bekannt war.

Die ZK-Bauherren hatten es damals an nichts fehlen lassen. Vom hauseigenen Strand-Fahrstuhl über Schwimmbad und Sauna bis hin zu komfortablen "4-Raum-Suiten" - ausschließlich reserviert für Spitzenfunktionäre wie Honecker und Krenz. Nachtbars, ein Kleinkino, hauseigenes Fernsehprogramm, eine Bowlingbahn, Bibliothek sowie ein "Erlebnisbereich" mit einarmigen Banditen und Videospielen sorgten für geistige Ablenkung bei den Ost-Berliner Einheitssozialisten, eine Ärztin und ein Physiotherapeut für ihr körperliches Wohlergehen - mit Vollpension für einen Tagessatz von 15 Mark-Ost.

Wenn ein Spitzengenosse Schnaps aus Thüringen geordert habe, sei der mit hauseigener Trabi-Stafette von dort besorgt worden.
Für den Genossen Egon Krenz, der jeden Morgen exakt 2000 Meter joggen wollte, "radelten gleich mehrere Leute los, um die Strecke abzumessen".
Ex-Politbüromitglied Hermann Axen war hausbekannt für Sonderwünsche. Als er vor einigen Jahren mit seinem Enkel im beheizten Schwimmbad tauchen übte, "mußte eine Unterwasserlampe her, so schnell wie möglich".

"Noch schlimmer als die Spitzenfunktionäre gebärdete sich die zweite Garde", erzählen frühere Mitarbeiter. Als der damalige ZK-Abteilungsleiter Karl Raab vor einigen Jahren seine Nase über die nahe gelegene Kläranlage rümpfte, reagierten die Behörden prompt. Fortan wurden die Abwässer von drei umliegenden Gemeinden in den Selliner See umgeleitet, der seitdem, so der Volksmund, "zur Drecksbrühe" verkommen ist. Andere Abteilungsleiter pfiffen das Personal zusammen, wenn beim Essen eine Käsesorte fehlte. Und als eine Putzfrau eines Tages kundgab, das Zimmer der Honecker-Tochter "sieht aus wie ein Saustall", war das ihre letzte Schicht.

(Spiegel 52/1989)

Heute:
Das Cliff Hotel Rügen Resort & Spa liegt im Biosphärenreservat zwischen Selliner See und Ostsee, mit einem gigantischen Panoramablick aufs Meer und den See. 246 komfortable Zimmer und Suiten machen Ihren Aufenthalt als Urlauber oder Tagungsteilnehmer auf Rügen zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Hein


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RE: Cliff Hotel Rügen

#4 von Merlin , 13.12.2021 19:03

Hier mal ein Bericht im o.g. Spiegel. Manch einer mag das so nicht lesen wollen. Aber die SED Prominenz war wirklich so abgehoben und arrogant.

https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13498752.html


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zuletzt bearbeitet 13.12.2021 | Top

RE: Cliff Hotel Rügen

#5 von Seemann , 13.12.2021 19:05

Zitat von Horschte im Beitrag #2
Dieses Cliff Hotel war schon zu DDR-Zeiten beim FDGB-Feriendienst ein Renner.

Aber erst als das Haus zum FDGB Feriendienst kommen sollte. Aber die Zeiten und Ereignisse überschlugen sich damals.


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RE: Cliff Hotel Rügen

#6 von Delta , 13.12.2021 19:09

Das EH hatte eigenes Kino. Der US-amerikanische Produktion „Dirty Dancing" war der letzte Film der 1987 über die 18 Quadratmeter große Leinwand lief. Danach wurde der Spiegelsaal nur noch für Bankette genutzt.


Die Treuhand verkaufte das Hotel 1993 an die Abacus Liegenschaften GmbH. Die hatten aber nur die Dollar Zeichen in den Augen und warteten den besten Verkaufserlös ab. Seit 2007 gehört es zur Hotelgruppe Lohbeck. Im Zuge zahlreicher Umbauten wurden die Zimmer vergrößert, ein großer Wellnessbereich mit einem 25 Meter langen Schwimmbecken, Tennis- und Kinderspielplatz sowie verschiedenen Restaurants eingerichtet.


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