Passierscheinstelle

#1 von Berliner Bär , 17.01.2022 21:15

"Passierscheinstelle, Waterloo-Ufer 5-7, 1987“
Seit dem „Viermächte-Abkommen über Berlin“ (1971) und dem „Verkehrsvertrag“ (1972) war der Besuch für Westberliner*innen in Ostberlin und der DDR längerfristig geregelt und abgesichert. In insgesamt fünf „Büros für Besuchs- und Reiseangelegenheiten“ in Berlin (West) konnten bei Mitarbeitern des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR „Berechtigungsscheine zum Empfang eines Visums der DDR“ beantragt und abgeholt werden. Die Atmosphäre war bedrückend und muffig, der Ton der „Organe“ barsch und wenig freundlich.
Alle diese Büros gibt es natürlich nicht mehr. Mit einer Ausnahme. Der Flachbau am Kreuzberger Waterloo-Ufer in Nähe der Amerika-Gedenkbibliothek (AGB) hat äußerlich die Zeiten überdauert. Besprayt und mit einer neuen Nutzung. Seit gut 20 Jahren hat ihn die Dersim Kulturgemeinde, eine türkisch-alevitische Minderheit, gepachtet und betreibt dort Kultur- und Integrationsarbeit. Der Bau wirkt derzeit mehr als renovierungsbedürftig. Ob er stehenbleiben wird oder den Neubauplänen für die Bibliothek weichen muss, ist wohl noch nicht endgültig geklärt.

© Schwarz-Weiß-Foto (1987): FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museum/Jürgen Henschel

Im Bild, die Passierscheinstelle damals und verwaist heute


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Berliner Bär
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