Neuentdeckte Uralt-Galaxien
Ein internationales Astronomen-Team um Tao Wang von der University of Tokyo hat mit Hilfe des Radioteleskop-Observatoriums ALMA in Chile eine Entdeckung gemacht, die die gängigen Vorstellungen über die Evolution des Universums infrage stellen. Die Ergebnisse der Studie wurden im Fachmagazin „Nature“ veröffentlicht.
Dank dem Teleskop Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) konnten 39 zuvor unbekannte massereiche Galaxien ins Visier genommen werden. Sie waren für das Hubble-Weltraumteleskop nicht sichtbar gewesen und hatten in früheren Recherchen gefehlt, teilte das ALMA-Observatorium am Mittwoch auf seiner offiziellen Webseite mit.
Diese Galaxien befinden sich demnach in einer Entfernung von zehn Milliarden Lichtjahren von uns und sind möglicherweise die Vorläufer der massereichen elliptischen Galaxien im heutigen Kosmos.
Die Entdeckung dieser großen Anzahl von massiven und für Hubble Space Telescope unsichtbaren Galaxien soll einen direkten Beweis für eine frühere Ansammlung massiver Galaxien in den ersten zwei Milliarden Jahren des Universums liefern, schreibt das Observatorium unter Verweis auf den Mitautoren Kotaro Kohno von der University of Tokyo.
Laut einem anderen Co-Autor, David Elbaz vom französischen Forschungszentrum für Kernenergie (CEA), besteht da ein Problem. Offenbar habe es im frühen Universum weit mehr massereiche Sternenansammlungen gegeben als angenommen.
„Solch ein zahlreiches Auftreten von massen- und staubreichen Galaxien im frühen Universum stellt unsere Vorstellung, wie massive Galaxien gebildet werden, infrage“, schreiben die Forscher im am 7. August in „Nature“ publizierten Artikel.
Früher hatten russische Astrophysiker und Mathematiker ein System von Gleichungen geschaffen, die realistisch beschreiben, wie sich gigantische Gaswolken in einzelne Sterne oder ganze Galaxien verwandeln können. Ihre Berechnungen wurden in der Fachzeitschrift „Communications in Nonlinear Science and Numerical Simulation“ veröffentlicht.