RE: Ukraine

#61 von Regina , 28.05.2022 19:32

"Feind der Ukraine" - Henry Kissinger nun in der Mirotworez-Datenbank

Nachdem sich der frühere US-Außenminister Henry Kissinger für eine friedliche Lösung der Ukraine-Krise und einen neutralen Status des Landes ausgesprochen hat, erscheint dieser auf der ukrainischen Denunziations-Website "Mirotworez". Damit Kissinger gilt nun als "Feind der Ukraine".
Die jüngsten Äußerungen des ehemaligen US-Außenministers Henry Kissinger auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos führten nun dazu, dass er in die Mirotworez-Datenbank aufgenommen wurde, in der seit mehreren Jahren "Feinde der Ukraine" aufgelistet sind.
Kissinger werden "Propaganda, Erpressung und Übergriff auf die territoriale Integrität der Ukraine" vorgeworfen.
Grund für die Aufnahme in die zweifelhafte Datenbank war unter anderem Kissingers Aufruf an die westlichen Staats- und Regierungschefs in Davos, die Versuche aufzugeben, Russland in der Ukraine zu bezwingen.

Die Nachrichtenagenturen zitierten Kissinger mit den Worten:
"Das ideale Ergebnis wäre, wenn die Ukraine den Platz eines neutralen Staates als Brücke zwischen Russland und Europa einnehmen würde."

Die Online-Plattform Mirotworez ("Friedensstifter") wurde im Jahr 2014 gegründet. Auf ihrer Webseite, in deren Datenbank auch zahlreiche Staatsbürger Deutschlands verzeichnet sind – darunter deutsche Journalisten sowie Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder –, bezeichnet sich die Plattform als "Zentrum zur Untersuchung von Indizien für Verbrechen gegen die nationale Sicherheit der Ukraine, den Frieden, die Sicherheit, das Völkerrecht oder die internationale Ordnung". Russischen und deutschen Medien zufolge befindet sich die Datenbank unter der Schirmherrschaft des ukrainischen Innenministeriums und des Inlandsgeheimdienstes SBU, wohingegen sich Mirotworez selbst als Nichtregierungsorganisation ausgibt.
Auch der ungarische Regierungschef Viktor Orbán wurde kürzlich in die Mirotworez-Datenbank aufgenommen, nachdem er sich geweigert hatte, Waffen an die Ukraine zu liefern. Nun ist einer der einflussreichsten amerikanischen Politiker des zwanzigsten Jahrhunderts ebenfalls dabei. Bemerkenswert ist, dass Kissinger kurz vor seinem 99. Geburtstag in die Datenbank aufgenommen wurde. Jetzt darf der ehemalige US-Außenminister nicht mehr in die Ukraine einreisen. So seien auf der Website persönliche Daten Kissingers veröffentlicht, darunter sein Geburtsdatum, sein Wohnort und die Posten, die er früher innehatte.
Der Politikwissenschaftler und Vizepräsident des Zentrums für politische Technologien, Alexei Makarkin, sagte in einem Kommentar für News.ru, dass die Aufnahme Kissingers in die Mirotworez-Datenbank keine Überraschung sei. "Es ist klar, dass in der heutigen Ukraine diejenigen nicht gern gesehen sind, die über die Notwendigkeit sprechen, mit Russland zu verhandeln und sogar irgendwelche Zugeständnisse zu machen", sagte er. Der Politologe erinnerte daran, dass Kissinger "selbst in den USA kritisiert wurde, als er sich für Verhandlungen mit der UdSSR einsetzte."
In Deutschland wurde wiederholt die Auflösung von Mirotworez gefordert. Auf der Website des Bundestages heißt es zum Beispiel am 09.06.2021:
"Die Bundesregierung verurteilt Mirotworez in aller Deutlichkeit und fordert von der ukrainischen Regierung und den ukrainischen Behörden, auf die Löschung der Seite hinzuwirken."
Die Forderungen führten bislang jedoch zu keinem Ergebnis.

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RE: Ukraine

#62 von Freitag , 03.06.2022 22:20

In der Ukraine herrscht weiter Großkorruption

So das auch viel Geld aus Deutschland in der Ukraine verbrannt wird. Da es letztendlich auf Privatkonten landet.
Silenski soll ja bekanntlich 850 Mio auf seinen Konten haben,
Geld- das letztendlich hier in Deutschland an anderer Stelle eingespart werden muss. Wie am Aufbau Ahrtal, wie Schulen und Gesundheitswesen.....


Angefügte Bilder:
Sie haben nicht die nötigen Rechte, um die angehängten Bilder zu sehen
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RE: Ukraine

#63 von Kaktus , 07.06.2022 17:46

Nichts wird die Russen dazu bringen, eine Trennung von der Ukraine zu akzeptieren
Die verflochtenen Wurzeln der Geschichte erklären, warum Russland die Ukraine nicht loslassen kann. Jahrhunderte gemeinsamer Geschichte bedeuten, dass das Schicksal Kiews immer ein zentrales Interesse Moskaus bleiben wird.
Ein Aufsatz von Jegor Cholmogorow
Im August 1948 veröffentlichte der Nationale Sicherheitsrat der USA auf Ersuchen des damaligen Verteidigungsministers James Forrestal das Memorandum NSC 20/1 1948. In diesem Dokument wurden US-Ziele in Bezug auf die Sowjetunion beschrieben.
Ein wesentlicher Teil des Memorandums konzentrierte sich auf die Ukraine. US-Analysten waren davon überzeugt, dass das Territorium integraler Bestandteil von Großrussland war und es höchst unwahrscheinlich sei, dass die Ukraine als unabhängige Nation existieren könnte. Am wichtigsten sei, dass jede Unterstützung der Separatisten auf eine starke negative Reaktion der Russen stoßen würde.
"Die Wirtschaft der Ukraine ist untrennbar mit der Wirtschaft Russlands als Ganzes verflochten. Der Versuch, sie aus der russischen Wirtschaft herauszureißen und als etwas Separates einzurichten, wäre ebenso künstlich und zerstörerisch wie der Versuch, den Maisgürtel, einschließlich des Industriegebiets der Great Lakes, von der Wirtschaft der Vereinigten Staaten abzutrennen. Schließlich können uns die Gefühle der Großrussen selbst nicht gleichgültig sein. Sie werden weiterhin das stärkste nationale Element in diesem allgemeinen Bereich sein, unter jedem Status. Das ukrainische Territorium ist ebenso Teil ihres nationalen Erbes, wie der Mittlere Westen ein Teil des unseren ist, und sie sind sich dessen bewusst. Eine Lösung, die versucht, die Ukraine vollständig vom Rest Russlands zu trennen, wird zwangsläufig ihre Ressentiments und ihren Widerstand hervorrufen und kann letzten Endes nur mit Gewalt aufrechterhalten werden", wurde im Bericht geschlussfolgert.
Es scheint, als hätten das heutige US-Establishment und die Medien etwas vergessen, das für US-Analysten und Politiker zu einer Zeit offensichtlich war, als die USA die einzige Supermacht mit Atomwaffen war. Es scheint, dass das Weiße Haus und die EU nun glauben, dass sie die Russen durch Gewalt- und Sanktionsdrohungen dazu bringen können, die Ukraine als ein anderes Land zu betrachten.
Wenn der Westen bei seinen Versuchen, Russland "abzuschrecken", erfolgreich ist, wird er seine "Belohnung" erhalten – lang anhaltende Ressentiments der Russen, die den von den USA geführten Westen als eine Kraft betrachten werden, die sie daran hindert, einen großen Teil ihres historischen Landes zu verwalten.
Warum betrachten die Russen die Ukraine als Teil Russlands?
Der erste wichtige Faktor sind die persönlichen Bindungen.
"Viele russische Staatsbürger wurden in der Ukraine geboren, sehen sich selbst aber nicht als Ukrainer – schon gar nicht in dem Sinne, wie es die Kiewer Regierung heute versteht. Noch viel mehr Russen haben Verwandte in der Ukraine. Es wäre fast unmöglich, einen russischen Staatsbürger ohne familiäre Bindungen in die Ukraine zu finden. Die Russen betrachten also die Ukraine als das Land ihrer Vorfahren – im wahrsten Sinne des Wortes, da man dort die Gräber ihrer Vorfahren und den Boden finden kann, auf dem ihre Häuser einst standen."
Als die Verwaltungsgrenzen zwischen den Republiken der UdSSR 1991 zu Staatsgrenzen wurden, wurden acht Millionen ethnische Russen auf dem Papier über Nacht zu "Ukrainern". Charkow in der Ukraine und Belgorod in Russland zum Beispiel sind im Wesentlichen Zwillingsstädte, die Mitte des 17. Jahrhunderts von russischen Zaren als Grenzfestungen gegen die Krimtataren gegründet worden waren. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion fanden sich beide Städte jeweils auf den gegenüberliegenden Seiten der neuen Grenze wieder. Landhäuser, die den Bewohnern der russischen Stadt gehört hatten, befanden sich jetzt in der Ukraine und umgekehrt. Menschen aus Charkow müssten nun in ein anderes Land reisen, um zu ihrer Datscha zu gelangen. Und heute sind die Russen in Russland irritiert – warum glaubt das Regime in Kiew, dass es das Recht hat, Entscheidungen über ihre Grundstücke zu treffen?
Viele unterstützen deshalb die sogenannten Separatisten im ehemaligen Osten der Ukraine. Der Begriff "Separatist" ist jedoch schwierig, da ein Russe das Regime in Kiew möglicherweise als die wirklichen Separatisten betrachtet, während die Aktivisten auf der Krim oder im Donbass sich Tat und Wahrheit von Separatisten getrennt haben und – nach dieser Logik – als Unionisten zu betrachten sind. Der Aktivismus auf der Krim, die Bewegung im Donbass und die Proteste in Odessa, die 2014 brutal unterdrückt wurden, sind Teil des Unionismus im Kontext eines größeren Russlands, nicht Teil des Separatismus.
Viele Russen lebten nicht nur, sondern arbeiteten auch in der Ukraine, die ein wichtiges Industriegebiet in Russland war. Seine industrielle Entwicklung kann nicht dem ukrainischen Nationalcharakter zugeschrieben werden – es waren die Zaren und dann die sowjetischen Behörden, die sich auf das Wachstum dieser Region konzentrierten. Die industrielle Dichte der Ostukraine war nur mit der des deutschen Ruhrgebiets vergleichbar. Es gibt eine beträchtliche Anzahl von Russen, die irgendwann in ihrem Leben für ukrainische Betriebe und Fabriken gearbeitet und Flugzeugträger, Hubschrauber oder Komponenten für die Raumfahrt hergestellt haben. Dies waren Elemente des komplexen Wirtschaftssystems der riesigen sowjetischen Supermacht.
Die unabhängige Ukraine brauchte das alles nicht. Die politischen und wirtschaftlichen Eliten der unabhängigen Ukraine behandelten die industrielle "Mitgift", die sie geerbt hatten, nicht als komplexes System, das gewartet werden musste, sondern als wild wachsende Walnussbäume, die man abholzen wollte, während die Nüsse – die Ernte – noch an den Zweigen hingen.
Charakteristisch war die Haltung der ukrainischen Führung gegenüber dem mächtigen Gastransportsystem, das ihnen von der UdSSR überlassen worden war – sie sahen darin ein Erpressungsinstrument. Unfähig, das System zu erschaffen oder zu vervollkommnen, drohte die Ukraine regelmäßig, das System zu blockieren oder gar zu zerstören, wenn man nicht noch mehr Geld für das Recht bezahlen würde, das Gas durch "ihr" Territorium zu pumpen. Daher die hysterische Reaktion der ukrainischen Eliten auf den Bau der Gaspipeline Nord Stream 2, die Russland direkt mit Deutschland verbindet. Dass die Westmächte diese Haltung unterstützt haben, hat zur größten Gaskrise in der europäischen Geschichte geführt.
"Sowohl in Russland als auch in der Ukraine lebende Russen können nicht verstehen, warum ukrainischer Boden von der NATO genutzt werden sollte. In Russland wird der mögliche Beitritt der Ukraine zum US-geführten Militärblock nicht als eine freie Entscheidung eines Landes in eigenen Sicherheitsinteresse ausgelegt, sondern als Mittel für den Westen, vorgeschobene Stützpunkte für einen direkten Angriff auf Moskau aufzubauen."
Haben die Russen historische Gründe, dieses Land als ihr eigenes zu betrachten und das Kiewer Regime und die NATO als die tatsächlichen Besatzer dieses Landes zu sehen? Aus meiner Sicht auf jeden Fall. Kiew in der modernen Ukraine, Polozk im heutigen Weißrussland und Nowgorod, Smolensk und Rostow im heutigen Russland waren im Mittelalter ein Staat – die Rus.
Von der mongolischen Invasion zu den Beschlüssen von Semski Sobor und Perejaslawl
Obwohl Kiew, die "Mutter aller russischen Städte", die Hauptstadt der Rus war, spielte das heute zu Russland gehörende Nowgorod eine nicht geringere Rolle. Erstaunlicherweise haben Anthropologen in der nordrussischen Region Archangelsk epische Balladen über Prinz Wladimir und seine Krieger gefunden, die in vielerlei Hinsicht den Legenden von König Artus und den Rittern der Tafelrunde ähneln. Es ist daher offensichtlich, dass die lokale Bevölkerung eine direkte kulturelle Verbindung mit der Bevölkerung des alten Kiew und Russlands behielt. Gleichzeitig sind in der modernen Ukraine keine ähnlichen Balladen erhalten geblieben.
Kiew wurde infolge der mongolischen Invasion durch den Enkel Dschingis Khans, Batu Khan, im Jahr 1240 fast vollständig zerstört. Das Schicksal der Einwohner in den verschiedenen Teilen der Rus war unterschiedlich. Die östlichen Regionen wurden zwar Vasallen der Mongolen (Tataren), aber weiterhin vom direkten männlichen Nachkommen von Prinz Wladimir regiert. Die Stadt Moskau, mit ihren Fürsten aus diesem Haus, gewann allmählich an Hegemonie und schuf einen Staat, der es schaffte, Unabhängigkeit zu erlangen.
Ein anderes Schicksal erwartete die Bewohner Westrusslands. Die dortigen Städte verloren ihre Macht der Nachkommen von Prinz Wladimir sowie ihre historische Verbindung zum alten Kiew. Sie wurden von Litauen erobert, das sich bald mit Polen zu einem einzigen Staat zusammenschloss – dem polnisch-litauischen Staatenbund.
Da diese Gebiete durch die praktisch unpassierbaren Sümpfe von Polesien halbiert wurden, entstanden dort im Mittelalter zwei verschiedene Gruppen russischer Herkunft: Weißrussen nördlich der Sümpfe und Kleinrussen im Süden.
Die Fürsten von Moskau, die 1549 zu Zaren wurden, proklamierten ihr Recht auf diese Ländereien und forderten deren Rückgabe von Polen, was zu einer schleichenden "Reconquista" führte. Polen verlor in diesem Kampf die Unterstützung seiner kleinrussischen und weißrussischen Untertanen, nachdem es 1596 die religiöse Union von Brest verkündet und mit der Verfolgung der orthodoxen Kirche und ihrer Anhänger begonnen hatte. Kurz darauf entstand in den Gebieten Kleinrusslands eine orthodoxe Widerstandsbewegung.
Die Stoßtruppen des Widerstands waren die Kosaken – eine Gemeinschaft von Freischärlern, die sich in der Steppe versammelten, um gegen die Tataren und Türken zu kämpfen. Kosaken konnten aus jedem Land stammen, das sich zum orthodoxen Christentum bekannte und bereit war, dafür zu kämpfen. Als Polen die orthodoxe Religion zunehmend verfolgte, erhoben die Kosaken ihre Säbel dagegen. Eine der Episoden dieses Kampfes wurde in einer historischen Novelle mit dem Titel "Taras Bulba" von Nikolai Gogol beschrieben. Obwohl er in Poltawa geboren worden war, das heute in der heutigen Ukraine liegt, schrieb der große Autor immer auf Russisch und kritisierte Zeitgenossen, die versuchten, eine eigene "ukrainische" Sprache zu erschaffen.
Im Jahr 1648 löste der Anführer (Hetman) der Kosaken, Bogdan Chmelnizki, einen großen Aufstand gegen Polen zur Verteidigung der unterdrückten Orthodoxen aus. Nachdem er eine Reihe von Siegen errungen hatte, zog er triumphierend in Kiew ein und wurde von Kirchenführern empfangen. Dann schuf er einen Staat – die Saporoschje-Host –, der in vielerlei Hinsicht den rebellischen Republiken des Donbass ähnelte, die jetzt von Russland anerkannt wurden.
Im Jahr 1654, nach den Beschlüssen des Semski Sobor – einer Art Parlament, das die feudalen Klassen vertritt – in Moskau und einer Rada, einer Art Volksversammlung, in Perejaslawl bei Kiew, wurde der Chmelnizkis Teil Staat Russlands.
Ein Zar aller Russen und ein neues Russland
Zar Alexei Michailowitsch wurde zum "Zar von ganz Groß-, Klein- und Weißrussland" erklärt und begann einen zermürbenden 13-jährigen Krieg mit Polen, der mit einem Teilsieg endete – die Ländereien am linken Ufer des Dnjepr wurden an Russland abgetreten. Das russische Zarenreich kaufte Kiew, die alte Hauptstadt der Rus auf der rechten Seite des Ufers, den Polen für 146.000 Silberrubel und sieben Tonnen Silber ab, die die reichsten polnischen Familien unter sich aufteilten.
Anschließend zogen viele Kleinrussen aus dem Gebiet der modernen Ukraine nach Norden und ließen sich in den weiten Gebieten Russlands nieder, um sowohl in der Kirche, als auch am Hof Karriere zu machen.
Das Wort "Ukraine" wurde in dieser Zeit überhaupt nicht als Gebietsname verwendet – sowohl auf russisch als auch auf polnisch bedeutet das Wort "Grenzland" oder "Grenze". Seine Verwendung als Name für die Gebiete um Kiew begann erst im 18. Jahrhundert, als diese Gebiete während der ständigen Kriege zwischen Russland und der Türkei tatsächlich zu einem Grenzland wurden.
Die Integration der Kleinrussen in Russland wurde nicht einmal durch das Abenteuer von Hetman Iwan Masepa gestört, der Peter den Großen aus eigennützigen Interessen verriet und sich auf die Seite des Feindes des russischen Führers, König Karl XII. von Schweden, stellte. Mit Ausnahme seiner persönlichen Leibgarde wandten sich alle von Masepa ab, und ein heftiger Guerillakrieg begann gegen die schwedischen Truppen, die in das Gebiet der modernen Ukraine eingedrungen waren. Der erste Versuch, das Konzept des "ukrainischen Separatismus" umzusetzen, endete für jene Seite in einer Katastrophe, die versuchte, es einzusetzen.
Mitte des 18. Jahrhunderts war die Integration von Kleinrussen und Russland äußerst weit fortgeschritten. Der in der Nähe von Tschernigow geborene Sänger und Musiker Alexei Rasumowski wurde der heimliche Ehemann der Tochter von Peter dem Großen, Kaiserin Elisabeth Petrowna. Darüber hinaus war der Bruder dieses "Nachtkaisers", Kirill, gleichzeitig Hetman der Saporoschje-Host und Präsident der St. Petersburger Akademie der Wissenschaften. Später bildeten seine zahlreichen legitimen und illegitimen Nachkommen einen einflussreichen Clan in der Aristokratie des Russischen Reiches.
Die neue Kaiserin, Katharina II., schaffte die Saporoschje-Host ab und verlegte die Überreste der Kosaken in den Kuban im Nordkaukasus. Sie eroberte auch die Steppen Südrusslands von den Tataren und Türken zurück und gründete dort zusammen mit ihrem heimlichen Ehemann, Prinz Potemkin, einen neuen Teil Russlands – Noworossija, Neurussland. Die Bevölkerung dieser Gegend war sehr vielfältig. Da waren zunächst bäuerliche und "großrussische" Landesteile, aber es lebten auch Griechen, Serben und viele von der Kaiserin ins Land geholte Deutsche dort, die in einem kleinen deutschen Fürstentum geboren worden waren. Tatsächlich hatte Noworossija wenig Ähnlichkeit mit dem alten Kleinrussland.
Noworossija war das russische Äquivalent der Neuen Welt, außer dass es nicht durch einen Ozean vom Mutterland getrennt war. Im 19. Jahrhundert wurde die Industrie in der Stadt, die heute Donezk heißt, aktiv entwickelt, der Handel blühte in Odessa auf, das von einem spanischen Adligen im russischen öffentlichen Dienst namens José de Ribas gegründet wurde. Kurorte begannen in Sewastopol und auf der ganzen Krim zu entstehen, zusammen mit Marinestützpunkten.
"Während der drei Teilungen Polens, an denen Russland zusammen mit Preußen und dem österreichischen Kaiserreich teilnahm, führte Katharina II. schließlich die von Alexei Michailowitsch begonnene Arbeit zu Ende. Russland vereinte fast alle Ländereien der alten Rus zusammen mit ihrer bäuerlichen Bevölkerung, in der die russische Sprache gepflegt und orthodoxe christliche Traditionen bewahrt wurden."
Die Bewohner dieser Gebiete begannen, zu ihrer russischen Identität zurückzufinden. Als Beispiel kann das Schicksal der Familie des großen russischen Schriftstellers Fjodor Dostojewski herangezogen werden. Der Großvater des Schriftstellers war ein "unierter" Priester in einer katholischen Kirche in der Nähe der Stadt Winniza, die sich in der modernen Ukraine befindet, kehrte aber zur Orthodoxie zurück, nachdem Russland das Gebiet annektiert hatte.
Der Vater des Schriftstellers ging nach Moskau und machte eine glänzende Karriere als Militärchirurg. Und Dostojewski selbst wurde zu einem großen Schriftsteller, der einmal schrieb: "Der Herr des russischen Landes ist ausschließlich russisch. Großrusse, Kleinrusse, Weißrusse – alle sind gleich."
Bei der Teilung Polens ging Russland nicht über die Grenzen der alten Rus hinaus und trat sogar die altrussische Stadt Lwow an Österreich ab, die fortan Lemberg heißen sollte. Alle Angehörigen der privilegierten Klassen in diesen Ländern betrachteten sich jedoch als Polen und das Land als polnisch. Also führten sie einen hartnäckigen Kampf gegen die russische Vorherrschaft, sowohl offen als auch heimlich. Als Teil dieses Kampfes begannen sie die Idee zu entwickeln, dass die bäuerliche Bevölkerung Westrusslands nicht russisch, sondern "ukrainisch" sei, ein eigenständiges Volk, das den Polen näher stehe. Daher habe Russland kein Recht auf diese Gebiete, behauptete die damalige Propaganda.
Einige junge russische Intellektuelle griffen diese Idee während des "Frühlings der Völker" auf, einer Reihe von Revolutionen, die Mitte des 19. Jahrhunderts Europa erschütterten, als ursprüngliche Nationalitäten wiederentdeckt und manchmal sogar kurzerhand erfunden wurden. Ukrainophile wie das gefeierte Genie der ukrainischen Literatur Taras Schewtschenko adaptierten kleine russische Lieder und schrieben Gedichte in einem ähnlichen Stil.
Die ukrainophile Propaganda stieß sowohl bei der russischen kaiserlichen Regierung als auch bei der russischen Gesellschaft auf Feindseligkeit, die schon seit Langem überhaupt keinen Unterschied mehr zwischen den Gebieten Kleinrusslands und dem Rest Russlands sahen. Das Leben der Kleinrussen schien angesichts des viel bunteren Lebens der Don-, Kuban- und Terek Kosaken nichts Außergewöhnliches zu sein. Und was am wichtigsten ist, die Mehrheit derjenigen, die diese Propaganda vorangetrieben haben, wurde letztendlich selbst enttäuscht. Als sie erkannten, dass diese Ideen in erster Linie den Interessen der Polen dienten, kühlte die Begeisterung für die Ukrainophilie erheblich ab.
Die ukrainische Idee und das Aufkommen der "ukrainischen" Sprache
Die ukrainische Idee überlebte jedoch dank Österreich, das eine Akademie für ukrainische Studien in der Stadt Lemberg eingerichtet hatte, sowie einer großzügigen Subvention für den ukrainophilen Historiker Michail Gruschewski. Zerrissen durch ethnische Konflikte verfolgte das österreichische Kaiserreich zwei Hauptziele. Erstens wollte man beweisen, dass die Bewohner von Galizien und seiner damaligen Hauptstadt Lemberg keine Russen waren, sondern Ukrainer und damit ein ganz anderes Volk seien. Dies würde bedeuten, dass Russland kein Recht habe, dieses Land zu beanspruchen. Zweitens wollte man den in Lemberg lebenden Polen beweisen, dass sie auch kein Recht auf diese Stadt haben. Gruschewski begann, einen ukrainischen historischen Mythos zu konstruieren, der sein Gravitationszentrum in Galizien hatte. Er war auch Herausgeber einer "ukrainischsprachigen" Zeitung und erfand für jede Ausgabe mehrere neue "ukrainische" Wörter.
Die Stunde der Wahrheit kam während des Ersten Weltkriegs, als Österreich in Galizien einen regelrechte Völkermord an politisch oder kulturell auf Russland orientierte Personen verübte. Mehr als 30.000 galizische "Moskowiter" und Vertreter kleiner ethnischer Gruppen – Ruthenen und Lemken –, die ihre eigenen russischen Dialekte sprachen, wurden in die Interniertenlager Thalerhof und Theresienstadt gebracht, die Vorgänger von Auschwitz. Tausende Menschen wurden dort von österreichischen Wachen gefoltert und starben an Hunger oder Krankheiten.
Die von den Österreichern während des Krieges gefangen genommenen Bewohner Südrusslands wurden in Speziallager gebracht, wo Anhänger Gruschewskis versuchten, sie davon zu überzeugen, dass sie Ukrainer seien. Dieser Versuch scheiterte jedoch letztlich. Wladimir Lenin, der selbst enge Kontakte zu österreichischen und deutschen Sonderdiensten unterhielt, beschrieb in einem Brief an seine Freundin Inessa Armand den Bericht eines entflohenen Häftlings über dieses "Experiment", an dem 27.000 Menschen zwangsweise teilnehmen mussten:
"Den Ukrainern wurden schlaue Dozenten aus Galizien geschickt. Ergebnis? Nur 2.000 waren für eine 'Unabhängigkeit' – nach einem Monat der Bemühungen der Propagandisten! Andere gerieten in Rage bei dem Gedanken, sich von Russland zu trennen und zu den Deutschen oder Österreichern überzugehen. Eine bedeutsame Tatsache! Es ist unbestreitbar, dass die Bedingungen für die galizische Propaganda äußerst günstig sind. Und doch überwog die Nähe zu den Großrussen!"
Dennoch erkannte Lenin nach der Machtergreifung in Russland die selbst ernannte Ukrainische Volksrepublik unter Führung Gruschewskis an. Dann, während des Bürgerkriegs gegen die Weiße Armee, die Verteidiger eines "einigen und unteilbaren Russlands", forderte er seine Mitstreiter auf, zu betonen – oder zumindest so zu tun –, dass eine "unabhängige kommunistische Ukraine" existiere.
Vollkommen im Bewusstsein, wie inakzeptabel ukrainische Propaganda für die Massen war, bestand Lenin dennoch darauf, eine "Ukraine" zu erschaffen, um "den großrussischen Unterdrücker", wie er die führende ethnische Gruppe des Russischen Reiches nannte, zu schwächen. Um die Ukraine davor zu bewahren, endgültig in Russland aufzugehen, lehnte Lenin den Plan Stalins ab, periphere Gebiete in autonome Gebiete innerhalb Sowjetrusslands umzuwandeln. Stattdessen pochte er auf die Schaffung einer Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken, die in ihren Satzungsdokumenten als eher lockere Konföderation mit Austrittsrecht beschrieben wird. Die heutige Ukraine geht auf die "Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik" (Ukrainische SSR) zurück, die im Rahmen dieses leninistischen Projekts geschaffen wurde.
Das Problem war jedoch, dass es in der Sowjetukraine praktisch keine Ukrainer gab, also unternahm die Sowjetregierung einen unerhörten Schritt. Sie lud ihren ideologischen Feind Gruschewski. den ehemaligen Präsidenten der Ukrainischen Volksrepublik, in die Ukrainische SSR ein und betraute ihn mit der "Ukrainisierung" des öffentlichen Bildungswesens. Anderthalb Jahrzehnte lang konnten Schüler dort nur eine ukrainischsprachige Schulbildung auf Basis von Lehrbüchern Gruschewskis erhalten.
Nicht weniger hart verlief der Kampagne der "Ukrainisierung" in den Ministerien und Ressorts. Beamte, auch solche ohne ideologische Neigungen, die sich zum Beispiel mit der Landwirtschaft befassten, mussten die ukrainische Sprache lernen und sie bei der Arbeit anwenden. Außerdem wurden sie aus dem Dienst entlassen, wenn sie die Sprache nicht beherrschten oder nicht bereit waren, sie zu lernen. Interessanterweise war die Zahl der Entlassenen ziemlich groß, was zeigt, dass sich damals noch viele Menschen gegen eine Ukrainisierung wehrten.
Aber natürlich widersetzten sich nicht alle. In der Kommunistischen Partei gab es viele "Chamäleon"-Funktionäre. Zum Beispiel führte das zukünftige Staatsoberhaupt der UdSSR, Leonid Breschnew, der die Nation während des Kalten Krieges führte, seine ethnische Herkunft in einigen Dokumenten als "ukrainisch" und in anderen als "russisch" an. Dies zeigt, dass es tatsächlich keine eindeutige Möglichkeit gab, einen "echten Ukrainer" von einem "echten Russen" zu unterscheiden.
"Überzeugt, dass die Ukrainisierung es den Schulen unmöglich machte, gebildete Menschen hervorzubringen, die sich mit Technologie auskennen – der größte Teil der Literatur der UdSSR über Wissenschaft und Technologie blieb immer auf Russisch –, begann Stalin, den Prozess einzuschränken. In der Folge wurde das Erlernen des Russischen obligatorisch, und begeisterte Anhänger des 'Ukrainismus' wurden als 'bürgerliche Nationalisten' verfolgt."
Doch selbst nach dieser Kehrtwende gab das offizielle Sowjetregime gewissenhaft vor, die Ukraine sei ein "brüderlicher Staat", unabhängig und getrennt von Russland. Der Ukrainischen SSR wurde ein eigener Sitz in der UN zuerkannt, getrennt von dem der UdSSR – nicht aber der Russischen SFSR. Die in der Metrostation Kiewskaja der Moskauer Metro angebrachten Mosaike stellen eine Art Ikonografie der "Geschichte der Ukraine" dar.
Der Angriff auf die Sowjetunion und das Aufkommen von Stepan Bandera
Die Sowjetukraine stand jedoch vor einem neuen Problem. Im Jahr 1939 annektierte Stalin die nach dem Zusammenbruch des Russischen Reiches durch Polen eroberten Gebiete der Westukraine und teilte sie der Ukrainischen SSR zu. Und mit ihnen kamen Lemberg und Galizien, das nie zu Russland gehört hatte. Als Ergebnis der strengen nationalen Politik Polens entstand in diesem Gebiet eine radikale politische Bewegung unter Führung von Stepan Bandera, die als "Ukrainische Aufständische Armee" bezeichnet wurde. Die politische Struktur dieser Gruppe ähnelte stark derjenigen der Roten Khmer von Pol Pot – jedoch unter einem nationalistischen und nicht einem kommunistischen Banner. Die Polen waren das erste Ziel von Banderas Hass – 1942 organisierte seine Gruppe mit Unterstützung der Wehrmacht ein schreckliches Massaker an der polnischen Bevölkerung in Wolhynien.
Als Kollaborateure von Nazideutschland verübten Bandera und seine Mitstreiter im Zweiten Weltkrieg viele Verbrechen an Juden, Polen und Russen. Während die Rote Armee zunehmend gegen die Deutschen vorrückte, richteten Banderas Leute ihre Waffen zunehmend auch gegen sie und verlagerten ihren Hass gegen Polen und Juden auf Russen und Kommunisten. Die Banderisten führten viele Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs einen erbitterten Guerilla-Terror im westlichen Teil der Ukrainischen SSR. Als die Partisanen schließlich besiegt wurden, gingen sie in den Untergrund, gaben aber ihre radikale Ideologie an die jüngere Generation ukrainischer Nationalisten weiter.
Die Ukraine nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion
Als die Sowjetunion 1991 zu schwächeln begann und schließlich zusammenbrach, kamen in der Ukraine drei Faktoren zusammen. Erstens erhielt die offizielle kommunistische Regierung in Kiew die Möglichkeit, die von Lenin hinterlassenen verfassungsmäßigen Möglichkeiten zur Schaffung eines eigenen Staates zu nutzen. Zweitens waren es inmitten des völligen ideologischen Vakuums in dieser postkommunistischen Ukraine die Erben Banderas mit ihrem tollwütigen Rassismus gegen Russen, die das ideologische Banner des neuen Landes aufgriffen.
Gleichzeitig fiel die Mehrheit der ukrainischen Bevölkerung diesem Prozess zum Opfer, sowohl die offiziell als "Ukrainer" als auch die als "Russen" geführten. Die meisten hatten die UdSSR als Großrussland gesehen und die Ukrainische SSR, in der sie lebten, als eine der Ecken darin. Sie konnten und wollten keine andere Sprache als Russisch lernen. Wenn ihre Großmütter ihnen in der Kindheit den ländlichen ukrainischen Dialekt beibringen wollten, sahen sie darin einen Witz. Und plötzlich wurden diese Menschen durch Schulen, Propaganda und politische Reden von einem mächtigen Druck getroffen, "Ukrainer" zu werden, in einem Land, das vor Kurzem noch ein totalitärer kommunistischer Staat gewesen war.
Die Russische Föderation hatte eine lange Krise in Bezug auf nationale Identität und Bewusstsein erlebt – und es war die Ukraine, die sie aus diesem Schlamassel herausgezogen hat. Wie 1948 von Analysten des US National Security Council vorhergesagt, wurden die Russen wütend, als sie erfuhren, dass Propaganda dazu benutzt wurde, Russen dazu zu bringen, sich selbst als "Nichtrussen" zu sehen.
Die erste Wunde wurde dem russischen Stolz bereits zu Sowjetzeiten zugefügt, als Georgi Malenkow und Nikita Chruschtschow 1954 die Krim von der Russischen SFSR an die Ukrainische SSR übertrugen. Die Russen betrachteten diese Halbinsel als ihr ureigenes Land, das vom Blut der heroischen Verteidigung von Sewastopol in den Jahren 1854 bis 1855 und 1941 bis 1942 durchtränkt war. Obwohl die Manifestation dieser Übertragung sich darauf beschränkte, die Farbe der Krim auf Landkarten von rosa nach grün zu ändern, wurde sie von den Russen in der UdSSR als ethnische Beleidigung empfunden.
Sewastopol war die "Stadt der russischen Seefahrer", wie sie in einem berühmten Lied besungen wird, und niemand wagte es, dies zu bestreiten. Die russische Empörung erreichte einen Siedepunkt, nachdem die Halbinsel 1991 Teil einer unabhängigen Ukraine geworden war und die Regierung damit begonnen hatte, die russische Sprache dort zu verbieten. Der Satz "Sie werden sich immer noch für Sewastopol verantworten müssen" aus dem beliebten Spielfilm "Brat 2" wurde zu einem landesweiten Meme.
Mehrere Wellen der erzwungenen Ukrainisierung im 20. Jahrhundert haben die Russen davon überzeugt, dass die ukrainische Identität nichts ist, das aus der alten Geschichte und Kultur stammt, sondern etwas, das durch Propaganda entstanden ist. Ob es einem nun gefällt oder nicht, die Russen in Russland betrachten die Feindseligkeit der modernen Ukraine gegenüber dem russischen Teil ihrer Bevölkerung nicht als freie Wahl der ethnischen Identität, sondern als eine Krankheit, die unter dem Einfluss von Propaganda entstanden ist und geheilt werden muss.
Je selbstbewusster einige Ukrainer erklären, dass sie keine Brüder der Russen, sondern deren Feinde sind, dass sie der NATO beitreten wollen und nicht Russland, desto größer ist der Wunsch auf der anderen Seite, sie zu retten und zu heilen – was auch immer das bedeuten mag.
"Der Trick des Westens, an das einzigartige Identitätsgefühl der Bevölkerung der modernen Ukraine zu appellieren, ist noch gefährlicher, wenn es darum geht, Konflikte zu provozieren. Die Reaktion der Russen auf solche Appelle ähnelt jener von Eltern eines entführten Kindes, das sich gegen sie gewendet hat. Es ist besser, ihnen nicht in die Quere zu kommen."
Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Russen haben viele wichtige und historische Gründe, die Ukraine als ihr Land zu betrachten und die Ukrainer, selbst diejenigen, die Russland am feindlichsten eingestellt sind, als ihr eigenes Volk, das Schutz benötigt – auch vor Gehirnwäsche. Die Behauptung des Westens, man habe das Recht, eine Hegemonie über die Ukraine auszuüben, weil "die Ukraine nicht Russland ist", wird von den Russen in Russland als niederträchtig und rücksichtslos empfunden.
Darüber hinaus betrachten sie diese Haltung als Landraub, der auf Gebiete abzielt, die von den Russen als ihre eigenen betrachtet werden. Einer der entscheidenden Faktoren für das ethnische Erwachen der Russen während der Putin-Ära war der Widerstand gegen diesen Versuch, die Ukraine von Russland wegzureißen. Der Präsident selbst war nicht der Initiator dieses Prozesses, er spiegelt aber die nationale Stimmung wider.
Es gibt keine Möglichkeit, die Russen dazu zu bringen zu akzeptieren, dass die Ukraine irgendwie abgetrennt wird, außer durch brutale Gewalt. Die Russen werden jede Weltordnung, die eine Trennung der Ukraine von Russland beinhaltet, immer als feindselig betrachten. Durch die Unterstützung einer "unabhängigen Ukraine" wird der Westen immer einen unermüdlichen und unerbittlichen Feind in Russland und den Russen haben.
Die Frage bleibt, warum es das braucht und wer davon profitiert.
Übersetzt aus dem Englischen. Jegor Cholmogorow ist ein russischer Historiker, Journalist und politischer Aktivist.


 
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RE: Ukraine

#64 von Maik , 04.10.2022 22:04

Der Westen sucht Söldner, man kann sich via Internet zum Bewerbungsgespräch anmelden und nix m/w/d:

MINDESTQUALIFIKATIONEN (nicht bewerben, ohne diese Mindestqualifizierungsanforderungen zu erfüllen):
– Sie müssen über 5 Jahre kombinierte Erfahrung aus militärischer und/oder privater militärischer Erfahrung mit mindestens 1 Jahr Kampferfahrung im Ausland haben
– Über ausgeprägtes Arbeitswissen, wie man Kleinwaffen aus der Sowjetära und der Nato umsetzen kann
– Über kritische Denkfähigkeiten verfügen mit der Fähigkeit, komplexe Probleme schnell und effizient für den Erhalt des Lebens zu überwinden
– Fähigkeit, mit Karte und Kompass zu navigieren
– Kandidat muss körperlich sehr fit sein
– Besitze einen hohen Grad an Professionalität, Verantwortung, Entschlossenheit und Reife
– Sie müssen in der Lage sein, andere über objektive Anforderungen zu informieren, zu überzeugen und zu unterrichten
– Besitze einen aktuellen US, UK, CAN, AUS, NZ, UKR, POL oder Doppelbürgerpass mit einem EU- oder Schengener Staat

Sold: bis zu 2000 Dollar pro Tag

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RE: Ukraine

#65 von Linuxer , 06.10.2022 21:56

Selenskij fordert atomaren Präventivschlag der NATO gegen russisches Atomarsenal.

Das wäre eine Aufforderung zum 3. Weltkrieg

PS: Der Vorteil für Selenskij, ihn und seine Ukraine existiert schon nach Runde 1 nicht mehr.

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RE: Ukraine

#66 von Wolfram , 07.10.2022 17:39

Baltische Welle:
Polizeioberst Witali Kisiljow aus der Lugansker Volksrepublik informierte in einer TV-Sendung des „Ersten Kanal“, dass 70 Prozent der gegen die Volksrepublik eingesetzten angreifenden Kräfte Söldner und keine ukrainischen Soldaten sind. Sie kommen im wesentlichen aus Polen, Finnland, Frankreich, Italien, Rumänien.
Sturmeinheiten, die im Bereich Charkow angreifen, kommen aus Albanien. Diese Kämpfer erhalten ein Gehalt zwischen 2-3tausend Dollar am Tag.
Söldner aus europäischen Ländern werden mit 35-40tausend Dollar im Monat abgefunden.


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RE: Ukraine

#67 von Lord , 10.10.2022 21:08

Der Export von ukrainischem Strom in die EU-Länder wird gestoppt. Der Grund ist der Beschuss der Energieinfrastruktur des Landes. Es wird darauf hingewiesen, dass diese Energiereduzierung darauf abzielt, die Situation in der Ukraine selbst zu stabilisieren.
Sie stellten auch fest, dass das offizielle Kiew Strom an die Europäische Union lieferte, einschließlich der Lieferungen nach Polen und Moldawien über separate Leitungen.

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RE: Ukraine

#68 von Leon , 12.10.2022 22:00

Das älteste Puschkin-Denkmal in Kiew wird abgerissen
Die Büste des Dichters Alexander Puschkin, die 1899 in Kiew aufgestellt wurde, ist abgebaut worden. Das Denkmal stand 123 Jahre lang im Stadtteil Pechersk in der Nähe der Verkehrsuniversität - es wurde aus St. Petersburg gebracht.
Die Inschrift auf dem Sockel lautet bis heute: "Für Alexander Sergejewitsch Puschkin Kiewer-Pecherskaja-Gymnasium. 1799. 26. Mai 1899".
An seiner Stelle steht jetzt das Rufzeichen "Buka" von Leutnant Denis Antipov.

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RE: Ukraine

#69 von Jordan , 13.10.2022 22:12

Analyse aus den USA

"Die Revanche der Russen für den Anschlag auf die Brücke von Kertsch fiel verheerend aus. Mit über 300 Raketenangriffen legte Russland fast die gesamte Infrastruktur der Ukraine lahm. Getroffen wurden aber nicht nur Elektrizitätswerke, Wasserwerke und dergleichen, sondern auch das Hauptquartier des ukrainischen Geheimdienstes SBU und das deutsche Konsulat in Kiew. Der Wiederaufbau der Infrastruktur würde Monate in Anspruch nehmen, heißt es aus ukrainischen Regierungskreisen. Im Augenblick sind die größten Teile der Ukraine ohne Internet, ohne Strom und ohne funktionierende Wasserversorgung.
von Max Erdinger
Douglas Macgregor ist pensionierter Colonel der United States Army, Politikwissenschaftler, Militärtheoretiker, Autor und Berater. Am 29. Juli 2020 nominierte ihn Präsident Donald Trump als Nachfolger von Richard Grenell für das Amt des Botschafters der Vereinigten Staaten in Deutschland. Vom Senat wurde die Nominierung jedoch nicht bestätigt. Gestern gab Macgregor Clayton Morris ein hochinteressantes Interview.


Clayton Morris interviewt Colonel Douglas Macgregor – Screenshot YouTube

Morris: Die westlichen Medien, besonders die Washington Post heute, bezeichnen die Schläge gegen die Ukraine als einen Wendepunkt in diesem Krieg. (…) Sind wir tatsächlich an einem Wendepunkt und wohin wendet sich das Blatt?

Macgregor: Es ist ein Wendepunkt der Schwerter, vielleicht nicht gerade so, wie die Washington Post suggeriert (…) Lassen Sie uns über die Entwicklung dieses Konflikts während der vergangenen sieben Monate reden. Krieg ist nicht statisch, sondern ein sich ständig änderndes Meer. Auch wenn es niemand wahrhaben will im Westen, aber Präsident Putin hat sich in den vergangenen sieben Monaten enorm zurückgehalten beim Gebrauch seiner militärischen Macht. Wir haben nie mehr als höchstens 20 Prozent der russischen Bodentruppen in der Ukraine gesehen. Und viele der regulären Bodentruppen wurden nach den ersten vier Monaten allmählich auch wieder abgezogen, nachdem die ukrainische Armee, die wir über mehrere Jahre aufgebaut hatten, zu einem großen Teil vernichtet worden war. Was es in der Ukraine zur Zeit noch gibt, ist eine Mischung aus verschiedenen Freiwilligen, Milizen, einigen alliierten Kräften wie die Tschetschenen, kubanische und kosakische Freiwillige, die sich als sehr gute Kämpfer herausgestellt haben plus die Wagner-Söldnertruppe, die sich ebenfalls als sehr effizient im Bodenkampf erwiesen hat. Aber die eigentliche russische Armee mit ihren regulären Kräften hat sich zum großen Teil zurückgezogen. Ich dachte eigentlich, sie würden Ende August zurückkommen, aber offensichtlich wurde die Entscheidung getroffen, das zu unterlassen. Was im Moment im Kreml passiert, ist meiner Meinung nach, Putin und seinen Beratern wird klar, daß es keine Chance auf eine Beendigung dieses Konflikts via Verhandlung gibt. An diese Hoffnung hat er sich aber wahrscheinlich geklammert, sogar im April, als wir und London Selenskyj verboten hatten, irgendwelche Kompromisse wie z.B. Neutralität zu akzeptieren. Nun haben wir es mit einem anderen Russland zu tun. Wir haben gestern gesehen, wie in drei Wellen 202 Raketen verschiedene Ziele in der ganzen Ukraine angegriffen haben. Das ist etwas, das sie die ganze Zeit hätten tun können. Sie haben ihre präzionsgelenkten Waffen genauso wie wir. Dieses Mal haben sie aber nicht nur die sogenannte kritische Infrastruktur getroffen, sondern auch das Hauptquartier des Geheimdienstes, einer Organisation, die notorisch damit beschäftigt ist, Leute umzubringen und sie mit vorgehaltener Waffe in feindlliches Feuer zu zwingen und die mit vorgehaltener Waffe Rekrutierungen betreibt, sowie Analysezentren, womit sie zeigten, daß in der Ukraine nirgendwo etwas geschieht, ohne daß sie es wüssten. Nicht einmal in der westlichen Ukraine passiert etwas, ohne daß Moskau davon wüsste. Es gibt dort nichts, das die Russen nicht erreichen und zerstören könnten. Ich denke, wir haben einen kleinen Vorgeschmack davon bekommen, was im Herbst auf uns zukommen wird. Ich sage voraus, daß es großangelegte Bodenoffisiven der Russen geben wird, wenn der Boden erst einmal gefroren ist. Es wird das passieren, was die meisten von uns eigentlich schon am Anfang des Krieges erwartet hatten: Größte Anstrengungen, um die ukrainischen Kräfte komplett zu vernichten.

Morris: Die westlichen Medien versuchen, diese Luftschläge als belanglos zu porträtieren. Angeblich verletzen sie die Ukraine nicht richtig. Ich habe das während der vergangenen 24 Stunden von einigen Propaganda-Medien gehört. Wenn ich durch die lange Liste der getroffenen Ziele gehe, muß ich mich wundern. Es wurden polnische Kräfte getroffen, die zusammengezogen worden waren, um in Russland einzumarschieren, NATO-Ziele, die getroffen wurden, der SBU, Wärmekraftwerke, es gibt Massen, die zur Zeit aus der Ukraine fliehen, weil sie kein frisches Wasser haben, kein laufendes Wasser, sie haben keinen Strom, sie haben kein Internet. Westliche Medien sagen also, die Treffer seien belanglos, der Ukraine gehe es gut. Was sagen Sie dazu?

Macgregor: Biden oder seine Berater fühlten sich dazu veranlaßt, Selenskyj zu versichern, daß wir ihn auch weiterhin unterstützen und mit Gütern versorgen würden. Da wird es keine Änderung geben. Zur selben Zeit bettelte Selenskyj um mehr Luftabwehrwaffen, da bei den russischen Raketenangriffen 80 Prozent der ukrainischen Luftabwehr zerstört worden sind. Wenn jemand suggeriert, daß das belanglos gewesen sei, müssen wir nur die Entwicklung ansehen und kommen sehr schnell zu dem Schluß: Oh, das ist verkehrt. Herr Selenskyj ist in Panik. Fraglos haben die Ukrainer nun ernsthafte Logikstikprobleme dabei, Dinge im Land hin- und herzubewegen. Plötzlich hat sich Russland entschieden, daß genug einfach genug ist – und die vergangene Zurückhaltung aufzugeben.

Morris: Zurück zu den Luftabwehr-Systemen. Selenskyj hat, wie Sie gerade erwähnten, mehr dieser Systeme nachgefragt. Die USA scheinen dem nachkommen zu wollen. (…) Was wird das der Ukraine nützen? Erklären Sie bitte, wer die bedienen würde. Wären die unbemannt oder würden das NATO-Soldaten besorgen? Ukrainisches Militär?

Macgregor: Diese Systeme werden zum größten Teil von sogenannten Vertragspartnern bedient. Dabei handelt es sich vermutlich um Amerikaner in Zivilkleidung, die einen Arbeitsvertrag mit der ukrainischen Regierung haben oder im Rahmen eines der anderen Mechanismen beschäftigt sind, die wir eingeführt haben. Es könnten Europäer sein. Aber diese Systeme verlangen eine lange Ausbildungszeit bis sie effektiv bedient werden können. Von der Instandhaltung gar nicht zu reden. Etwas, das NASAMS heißt, eines der besten Abwehrsysteme gegen Boden zu Boden-Raketen weltweit, hochkomplexes Radar, befand sich in Kiew – und es wurde zerstört. Wie schaltet man ein solches System aus? Durch die schiere Menge der Raketen, die das System abzuwehren hätte. Auf diese Weise läßt sich jedes System umgehen, egal wie gut es ist. Das ist das, was die Russen getan haben. Sie haben dieses Abwehrsystem mit Masse überwältigt.

Morris: Welche Rolle spielen NATO-Kräfte jetzt noch an diesem Wendepunkt angesichts der Dezimierung des ukrainischen Militärs? (…) Die besten Kräfte sind außer Gefecht gesetzt. Sie zu ersetzen ist nicht einfach. Werden sie durch NATO-Truppen ersetzt? Durch Vertragskämpfer? Wer wird die Lücke füllen, das Schiff bemannen?

Macgregor: Nun, die Leute die sich im direkten Bodenkampf befinden, sind Ukrainer. Es gibt Meldungen über eine große Zahl polnischer Soldaten in ukrainischen Uniformen, welche die ukrainischen Verluste ersetzen. Das passierte im Lauf der vergangenen Monate, weil – Sie haben darauf hingewiesen – die meisten der besten ukrainischen Einheiten nicht mehr existieren. Sie wurden getötet oder verwundet. Die Ukrainer haben tödliche Verluste von ungefähr 100.000 Mann und vielleicht 200 -, 300 – oder sogar 400.000 Verwundete. Das war einmal eine Armee von 600.000 Mann. Bedenken Sie: Wir haben diese Armee über 8 Jahre mit dem Ziel aufgebaut, Russland anzugreifen. Dafür wurde sie geformt. Das ist der Grund, warum die Russen sie angegriffen haben. Außerdem wollten wir Raketen in der Ostukraine stationieren, mit denen wir Russland hätten bedrohen können. Also nochmal: Die Ostukraine musste neutralisiert werden und das ist der Grund, weshalb die Russen dort intervenierten. Dabei haben sie sich, wie ich vorher schon ausführte, große Zurückhaltung auferlegt. Zunächst einmal ist das ein slawisches Land, ein anderes christlich-orthodoxes, slawisches Land. Die Russen haben kein Interesse daran, dort große Mengen von Leuten umzubringen. Sie wollten auch nicht viel Infrastruktur zerstören. Die gegenden, in denen die Russen im Osten und im Süden der Ukraine sitzen, waren vorher schon russisch. Sie wollten gleiche Rechte für die Russen mit anderen Ukrainern innerhalb der Ukraine sicherstellen. Das war der Punkt hinter dem Minsker Abkommen, der nie beachtet wurde. Es ist so zum gegenwärtigen Zeitpunkt: Sie schauen auf Kanonenfutter. Leute ohne großartiges Training werden zusammengetrieben, in Uniformen gesteckt, bekommen eine AK 47 in die Hand gedrückt und werden in Panzer oder andere Fahrzeuge gesteckt. Haben sie eine Ausbildung? Einige wenige haben sogar eine gute, die meisten anderen fast gar keine. Folglich werden die Gefallenenzahlen sehr hoch sein. Wenn man aber einmal das, was wir als die taktische Ebene bezeichnen, verläßt, und in die höheren Ränge blickt, wird man dort NATO-Personal finden, die den ganzen Zauber veranstalten. Leute aus Frankreich, Großbritannien, den Vereinigten Staaten und anderen Ländern arbeiten die Strategien aus und machen Vorschläge, was als nächstes passieren soll. Es gibt Hinweise darauf, daß der ukrainische Präsidenten unser Ratschläge nicht sonderlich ernstgenommen hat. Er ist darauf aus, anzugreifen, anzugreifen und nochmal anzugreifen. Wahrscheinlich sieht er sich selbst in einer Position, in welcher er zwar alles zu verlieren – aber nichts mehr zu gewinnen hat. Er denkt offensichtlich, er könne die Russen ermüden. Dabei ist es so, daß es für einen getöteten oder verwundeten Russen fünf-, sechs- oder sieben getötete oder verletzte Ukrainer gibt. Für die Russen rechnet sich das. Sie haben eine ziemlich kostengünstige Verteidigung, während sich die Ukraine extrem teure Angriffe leistet. Die Ukraine befindet sich in einer sehr ernsthaften Krise. Sie könnte das nicht überleben. Speziell, wenn die zu erwartende Offensive der Russen im November losgeht, weiß ich nicht, was die Ukrainer noch dagegen machen wollen. Dann werden sie mit regulären russischen Armee konfrontiert sein, einer großen Zahl russischer Truppen, nicht mehr nur mit Freiwilligen und alliierten Einheiten. Sie werden die operative Freiheit haben, das zu tun, was viele Russen schon von Beginn an tun wollten. Alles, was ihnen gefährlich oder als Bedrohung vorkommt, wird ins Visier genommen und zerstört werden. Das wird ein sehr unterschiedlicher Krieg sein, der da kommt.

Morris: Sie sagen das für November voraus, also für die nächsten Wochen?

Macgregor: Nun, ich komme nicht vom russischen Generalstab, aber wenn ich mir den derzeit stattfinden Aufmarsch auf dem Kriegsschauplatz anschaue – und sie kommen in Gruppen von 50.000 – rund um die Ukraine und verschiedenen anderen Orten, absolvieren gerade viel Training und treffen Vorbereitungen, dann werden sie sich zur Operation Axis vereinen, etwas, das wir schon zum Beginn des Krieges erwartet hatten, das dann aber ausblieb. Sie werden dann sehr hart und sehr tief zuschlagen. Alles, was sich in der Ukraine ihrem Vormarsch entgegenstellt, wird dann vernichtet werden. Das wird ihr Auftrag sein: Zerstörung und Vernichtung des Gegners. Wo werden sie mit ihrem Vormarsch aufhören? Ich nehme an, am Dnjepr. Sie waren nie daran interessiert, den Dnjepr zu überschreiten. Westlich des Dnjepr befindet sich die historische Ukraine. Das ist, wo die Ukrainer leben. Odessa wird an die Russen gehen, auch Charkow – und es gibt nicht viel, das wir dagegen tun können. Niemand im Westen wird etwas dagegen unternehmen können, es sei denn, er will sich in einen Krieg mit Russland begeben. Ich kann aber niemanden erkennen, der das will. Einzige Ausnahme sind möglicherweise die Polen, aber auch dort bröckelt die Unterstützung für diesen Krieg. In den USA interessiert sich sowieso kaum jemand dafür. Wir sind beschäftigt mit dem Hurrikan in Florida. Das ist ja auch der Grund, warum wir bislang mit dem durchgekommen sind, was wir in der Ukraine veranstaltet haben. Es gab so viele schlechte politische Entscheidungen, weil sich Amerikaner nicht dafür interessiert haben. Daran hat sich nicht viel geändert, auch wenn ein langsames Erwachen dahingehend einsetzt, daß nichts von dem stimmt, was ihnen in diesem Zusammenhang aufgetischt worden war.

Morris: Wir haben hier seit Wochen darüber geredet. Was passiert, wenn Odessa fällt. Die Ukraine wird zu einem Binnenland ohne Zugang zur See. Was wird mit Selenskyj passieren?

Macgregor: Darüber läßt sich nur spekulieren. Keine Ahnung, wie es mit Selenskyj weitergeht. Er könnte von seinen eigenen Leuten entfernt werden oder ein Flugzeug zu einem seiner Anwesen besteigen, nach Miami oder nach Venedig fliegen. Was Odessa angeht: Odessa war immer eine russische Stadt, auch wenn heute dort etwa 50 Prozent Ukrainer leben, nachdem Russen rausgedrängt worden sind. Dasselbe gilt für Charkow. Das waren beides russische Städte von allem Anfang an und dort wurde auch immer russisch gesprochen. Die Russen werden den Unsinn nicht länger mehr hinnehmen. Sie werden ihre Ziele verfolgen, wie Russen ihre Ziele immer verfolgen: Methodisch ausgeklügelt und unnachgiebig. Der neue Kommandeur, der gerade ernannt wurde, ist eine fähige Person mit einer guten Reputation. Er hat für die Russen in Syrien hervorragende Arbeit geleistet, er ist ein Hardliner und er hat alle Optionen zur Verfügung, die seinen Vorgängern verwehrt geblieben waren. Das wird ein Wendepunkt sein, aber anders als die Wahington Post das verstanden wissen will.

Morris und Macgregor unterhalten sich dann noch über Weißrussland und darüber, daß Russland gerade dabei ist, die antiquierte weißrussische Armee zu modernisieren. Macgregor ist aber der Ansicht, daß sich die Weißrussen eher auf ihre Grenze mit Polen konzentrieren werden."


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RE: Ukraine

#70 von Hugo , 14.10.2022 21:30

Jetzt kommt die Meldung:
Die Nato will einen Zehnjahresplan erarbeiten, um die ukrainische Armee und die Verteidigungsindustrie des Landes vollständig in die westliche Militärarchitektur zu integrieren. Erste Details des Plans sollen bei einem Treffen nächste Woche geklärt werden.

 
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RE: Ukraine

#71 von Pepe , 24.10.2022 11:39

Pepe Escobar:
Warum wurde das ukrainische Stromnetz nicht zerstört, sondern nur teilweise unterbrochen?
Das Hauptnetz, das Backbone-Netz mit einer Spannung von 750 kV, funktioniert weiterhin reibungslos.
Das Backbone ist in der Zentral- und Westukraine konzentriert, was zu Sowjetzeiten absichtlich so gemacht wurde, da das gesamte 750-kV-Netz für den Transport von Strom aus den Kernkraftwerken der ehemaligen Ukrainischen SSR in das MIR-Energiesystem (das einheitliche Energiesystem der europäischen COMECON-Mitgliedsländer) geschaffen wurde.
Es sei daran erinnert, dass die Stromsysteme der ehemaligen Ukrainischen SSR, Bulgariens, Ungarns, der DDR, Polens, Rumäniens und der Tschechoslowakei von der "Zentralen Dispatch-Kontrolle" des MIR-Energiesystems mit Sitz in Prag aus gesteuert wurden.
In den westlichen und zentralen Teilen der Ukraine wird immer noch zu viel Strom erzeugt, der über das 750-kV-Netz nach Europa transportiert wird (dieses Netz ist auf der Karte mit einer fetten roten Linie markiert).
Wenn das 750-kV-Netz zusammen mit den Umspannwerken (rote Dreiecke auf der Karte) durch unsere Raketenangriffe oder Kamikaze-Drohnenangriffe stillgelegt wird, wird dies nicht nur das ukrainische Stromsystem zerstören, sondern auch die theoretische Möglichkeit, ukrainischen Strom an westliche Länder zu verkaufen, völlig zunichte machen, da die Ukraine ohne das 750-kV-Netz gezwungen sein wird, die Kernkraftreaktoren in den "kalten" Modus zu versetzen.
Dann kann es in der Ukraine wirklich zu einem völligen Zusammenbruch der Energieversorgung, des Verkehrs und der Kommunikation kommen.
Warum schlägt Russland noch nicht auf das 750-kV-Hauptnetz zu?
Man geht davon aus, dass über inoffizielle Kanäle Informationen nach Kiew, Washington und London gelangt sind, wonach das Backbone-Netz noch nicht angegriffen wird, aber wenn das Kiewer Regime versucht, den Kachowka-Staudamm in die Luft zu sprengen, dann wird die Ukraine durch die Vergeltungsmaßnahmen vollständig in die Steinzeit gestürzt.

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RE: Ukraine

#72 von Thomas , 07.11.2022 22:05

DAS WIRD DIE UKRAINISCHEN OLIGARCHEN SICHER FREUEN:
Ukraine enteignet mehrere "strategisch wichtige" Unternehmen für Kriegszwecke
Die Ukraine will nach eigenen Angaben die Kontrolle von mehreren "strategisch wichtigen" Unternehmen übernehmen. Die Vermögenswerte strategisch wichtiger Energie- und Produktionsunternehmen sollten enteignet und in Staatseigentum gebracht werde, sagte der Sekretär des ukrainischen Sicherheitsrats, Oleksij Danilow, am Montag auf einer Pressekonferenz. Damit solle eine ausreichende Versorgung des Militärs zur Abwehr der russischen Invasion gewährleistet werden.
Dabei soll es sich um den Öl- und Gaskonzern Ukrnafta, den Flugzeughersteller Motor Sitsch, den Reaktorhersteller Saporoschtransformator, den Lkw-Hersteller Awtokras, das Ölraffinerieunternehmen Ukrtatnafta, den Transformatorenhersteller ZTR und den Lastkraftwagenproduzenten Kraz handeln.
Ihre Vermögenswerte sollen künftig vom Verteidigungsministerium verwaltet werden, "um den dringenden Bedarf der Streitkräfte zu sichern", sagte Verteidigungsminister Oleksij Resnikow. Dazu gehörten die Bereitstellung von Treibstoff und Schmiermitteln sowie die Reparatur von militärischer Ausrüstung und Waffen.
Der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmygal sagte, die Unternehmen stellten "wichtige Produkte für den Bedarf der Verteidigung und der Streitkräfte sowie für den Energiesektor" her. "Diese Unternehmen müssen rund um die Uhr für die Verteidigungsbedürfnisse des Staates arbeiten."
Ob den ursprünglichen Anteilsbesitzern Entschädigungen gezahlt werden, wurde zunächst nicht mitgeteilt. Nach der Aufhebung des Kriegsrechts könnten die Vermögenswerte Danilow zufolge an ihre Eigentümer zurückgegeben oder ihr Wert erstattet werden.
Seit dem Beginn von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine ist Kiew stark von Waffenlieferungen und finanzieller Unterstützung von westlichen Staaten abhängig. (afp/dpa)

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RE: Ukraine

#73 von Wolfgang , 08.12.2022 23:19

Muddi Murkels Kaffeeplausch. Es war also nie geplant und gewollt, Minsk 2 umzusetzen. Es wurde schon damals ausschließlich auf eine militärische Lösung, sprich Krieg gesetzt. Nun denn, so muß es halt weiter seinen Gang gehen. Fü****rer befiehl, wir folgen dir. Hauptsache, es geht gegen den Erbfeind. Und der liegt im Osten. (Quelle: ZEIT)

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RE: Ukraine

#74 von Focus , 18.01.2023 11:31

Ukrainischer Innenminister Denys Monastyrskyj stirbt bei Hubschrauberabsturz nahe Kiew
Bei einem Hubschrauberabsturz nahe der Hauptstadt Kiew ist nach Polizeiangaben der ukrainische Innenminister Denys Monastyrskyj ums Leben gekommen.

Bei dem Absturz in der Kleinstadt Browary habe es mindestens 16 Tote gegeben, teilte Polizeichef Ihor Klymenko am Mittwoch bei Facebook mit.

Unter den Toten seien auch der Vize-Innenminister Jehwhenij Jenin und ein Staatssekretär. Nach Angaben des Innenministeriums starben auch drei Kinder.

Führung des Innenministeriums war auf dem Weg zur Front
Der Helikopter war nach Angaben des Gouverneurs des Gebietes Kiew, Olexij Kuleba, in einem Wohngebiet bei einem Kindergarten abgestürzt.
Kuleba zufolge befanden sich in dem Kindergarten zum Zeitpunkt des Absturzes betreute Kinder und Angestellte. 26 Menschen wurden verletzt, darunter mehrere Kinder, hieß es.

Die abgestürzte Maschine gehörte einem Sprecher der ukrainischen Luftwaffe zum Notfalldienst der Regierung in Kiew und lag somit im Verantwortungsbereich des Innenministeriums.
Laut dem Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Jurij Ihnat, handelte es sich um einen Hubschrauber des Typs Airbus H225.

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RE: Ukraine

#75 von Luzifer , 22.01.2023 17:15

Der russische Parlamentschef Wjatscheslaw Wolodin warnte für den Fall von Kampfpanzer-Lieferungen an die Ukraine vor einer möglichen "Tragödie weltweiten Ausmaßes". "Die Lieferung von Angriffswaffen an das Kiewer Regime führt zu einer globalen Katastrophe", schrieb Wolodin am Sonntag in seinem Kanal im Nachrichtendienst Telegram. Russland werde noch "mächtigere Waffen" einsetzen, falls die USA und die Staaten der Nato Waffen an Kiew lieferten, die dafür genutzt werden könnten, Gebiete zurückzuerobern.

 
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