Garnison Greifswald

#1 von Geist , 03.03.2022 18:51

Ab 1951 entstanden „Grenzpolizeibereitschaften Nord“ mit Sitz in Greifswald, Stralsund und Bad Doberan mit 709 Mann Sollstärke und die "Lehrbereitschaft Mecklenburg". So entstanden drei Abschnitte mit jeweils zwei Kommandanturen und sechs Kommandos.

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RE: Garnison Greifswald

#2 von Ecki , 03.03.2022 18:52

Aber auch die Sowjets blieben lange in Greifswald.
Eine sowjetische Kommandantur war im Markt 11.
Bis in die 1960ger Jahre war der Schießstand Helmshagen auch von der Kommandantur für Schießübungen Pistole genutzt.

https://www.google.de/maps/place/Markt+1...9594!4d13.38227

Der SMAD-Bezirk Stettin hatte Sitz der Kommandantur in Greifswald. Er umfasste verwaltungstechnik den peussischen Teil von Pommern = Vorpommern.

Noch 1948 unterstand im Stettiner Hafen der SMAD-Transportverwaltung eine Umschlagstelle. In ihr waren 1835 Deutsche beschäftigt.


 
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RE: Garnison Greifswald

#3 von Bernd Hoffmann , 03.03.2022 18:53

NVA Standorte HGW
ich las " Ausbildungsgelände/MMS in Helmshagen.
Müsste man das als Einwohner denn nicht auch mitbekommen haben ? Aber ich kann das so nicht bestätigen.

Aber das ist unter NVA-Standorte bereits näher behandelt


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RE: Garnison Greifswald

#4 von Funkmeister , 03.03.2022 18:55

Militär drängte Uni in den Hintergrund

In der NS-Zeit wandelte sich die Universitätsstadt zu einem Militärstandort. Nach dem Urteil des Historikers Joachim Mai wurde Greifswald „in Umkehrung des bisherigen Urteils von der Universität mit Stadt am Vorabend des Zweiten Weltkriegs zu einer Garnisonsstadt mit Universität“. Die Bevölkerung wuchs. Ein wahrer Bauboom setzte ein.
Der Flugplatz Ladebow inklusive Wohnsiedlung, die Graf-Schwerin-Infanteriekaserne, die Flakkaserne, die Gendarmeriekaserne, das Luftwaffenlazarett und zahlreiche Wohnbauten für Soldaten entstanden.

Daraus folgend erhielt die Stadt den Ehrenhain für Verfolgte des Naziregimes von 1970 auf dem Neuen Friedhof, und drei sowjetischen Ehrenfriedhöfe (Bezirksfriedhof Nr. 1 der Roten Armee in der Fleischerstr. und Bezirksfriedhof Nr. 2 der Roten Armee auf dem Neuen Friedhof,) .
Vom Fliegerhorst Ladebow steht in heutiger Zeit noch die denkmalgeschützte Fliegerhorst-Wohnsiedlung.
Auch das denkmalgeschützte Luftwaffenlazarett blieb der Nachwelt erhalten.

Insel Riems hatte die Reichsforschungsanstalt.

Im oberen Teil der damaligen Adolf-Hitler-Straße (ab 1939 Sudetenlandstraße, jetzt Franz-Mehring-Straße) wurden zwei große Kasernen und ein Küchentrakt für ein Infanteriebataillon sowie dreigeschossige Offiziershäuser errichtet.
Diese Kasernen nutzt heute die Uni, so haben die Psychologen hier ihren Sitz.

In der Saarlandstraße (jetzt Beimlerstraße) entstand 1938/39 ein Offizierskasino. Auch dieses Gebäude steht noch und ist Teil der Beruflichen Schule. ( Kasernenkomplex mit Offizierskasino Nr. 7, fünf Kasernen Nr.63–67, 69–71, 73–77, 79–83 und 85)

Sogar fünf große Kasernen wurden 1937/38 für zwei weitere Infanteriebataillone errichtet. Diese Blöcke der Graf-Schwerin-Kaserne nutzen heute beispielsweise die Berufliche Schule der Unimedizin und die Waldorfschule. Dazu gehörten damals auch Kfz-Hallen und eine Werkstatt. Auf dem lange vom Kraftverkehrsbetrieb genutzten Gelände befindet sich heute das Wohngebiet Schönwalde West.

Schon im Oktober 1937 erfolgte die Übergabe einer Station der motorisierten Gendarmerie in der Gützkower Landstraße, und 1939 folgten an dieser Straße weiter Richtung Jarmen die Kasernen des Flakbataillons, von dem noch das Unterkunftsgebäude steht.

Das 1938 bis 1941 errichtete Luftwaffenlazarett beheimatete in der DDR die MMA- MIlitärmedizinische Akademie (heute Medigreif in Pappelallee 1 ) und ist nicht nur ein beeindruckender Gebäudekomplex, sondern auch architektonisch bedeutsam.
Die Einrichtung Luftwaffenlazarett sei in enger Verbindung mit der Fliegerschule in Ladebow und den Uniklinken geführt worden.
Experten haben die Bauten auf eine architektonische Stufe mit dem Kraft-durch-Freude-Komplex Prora und dem Flughafen Berlin-Tempelhof gestellt. Ein Antrag für den Status als Unesco-Welterbe wird vorbereitet.

Für militärhistorisch Interessierte lohnt ebenfalls der Gang durch den Pommerdamm (jetzt Petershagenallee). Dort stehen Offiziershäuser. Der spätere Stadtkommandant der kampflosen Übergabe am 30. April 1945, Rudolf Petershagen, wohnte ab 1938 hier. Eine Gedenktafel erinnert daran. Sein Grab befindet sich auf dem Neuen Friedhof. Die Stadtkommandantur, in der Petershagen 1945 residierte, war die Villa Goethestraße 2a.

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RE: Garnison Greifswald

#5 von Matzdorf , 03.03.2022 18:56

Martin-Andersen-Nexö-Platz 1 mit ehemals Kaserne des Ausbildungsbataillons des 5. Infanterie-Regiments, später Sitz der Verwaltung des Kreises Greifswald


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RE: Garnison Greifswald

#6 von bitti , 20.07.2023 20:52

Zitat von Bernd Hoffmann im Beitrag #3
NVA Standorte HGW
ich las " Ausbildungsgelände/MMS in Helmshagen.
Müsste man das als Einwohner denn nicht auch mitbekommen haben ? Aber ich kann das so nicht bestätigen.

Aber das ist unter NVA-Standorte bereits näher behandelt


Also ich kenne aus den 1980er Jahren nur das Gelände bei Subzow. Dort gab es einen Schießplatz und einen Handgrantenwurfstand. Alles andere wurde bei Bedarf mitgebracht im Kfz-Marschband und aufgebaut. Es ging bei der Anfahrt durch den Ort Subzow und dann rechts in den Wald. Wenn man bei Google Earth den Zeitschieber nutzt, kann man den Schießstand noch erkennen. Mit der AK 47 durfte nur Munition mit Plastmantel verschossen werden aus Sicherheitsgründen.

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RE: Garnison Greifswald

#7 von Richard , 21.07.2023 22:41

Guter Hinweis mit Subzow.

Die Militärmediziner waren wohl in Helmshagen II. Also JWD. Ich wohnte in Potthagen. Aber dorthin hat es mich nie verschlagen.

Ein Schießplatz für Pistole war im Wald Höhe Helmshagen I. Fast an der Strasse nach Weitenhagen. Dort machten die Russen und die Polizei aus Greifswald und WKK und Eisenbahntransportkommandatur. Das war aber meist 60ger, 70ger Jahre und Nutzung wurde dazumal aufgegeben.
Ein Bunkerchen war auch im Sandwall. Dort war kein Zaun drum. Wir waren oft zum spielen dort und Patronenhülsen sammeln.

 
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RE: Garnison Greifswald

#8 von bitti , 22.07.2023 16:56

Hallo,

das Ende der Nutzung des Pistolenschießstandes in den 70er könnte durchaus mit dem Bau eines derartigen Schießstandes auf dem Gelände des VPKA Greifswald zu tun haben. In den 80er sind wir jedenfalls dort regelmäßig Pistolen schießen gefahren. Es war ein kleiner geschützter Schießstand.


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