DDR-Camping

#1 von Minimax , 19.03.2022 22:19

In der DDR gab es mehr wie das "Dübener Ei".
Auf alle Fälle ging es mit dem Camping aufwärts.

Der Camptourist CT8 (frühere Bezeichnung Klappfix) ist ein in der DDR hergestellter, relativ flacher Wohnzeltanhänger für den Campingurlaub, aus dem mit wenigen Handgriffen ein Wohnzelt errichtet werden kann.
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Die kleineren Vorgängerserien CT4 und CT5 trugen noch die Bezeichnung Campifix. Hersteller war der VEB Fahrzeugwerk Olbernhau. Nach der Wiedervereinigung 1990 wurde die Produktion des Klappfix in Olbernhau eingestellt.
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Im aufgebauten Zustand hat das Zelt eine Wohnfläche von etwa 16 m². Noch heute sind viele dieser Wohnanhänger im Einsatz. Auch gegenwärtig werden von verschiedenen Herstellern Faltcaravan-Anhänger gefertigt. Diese modernen „Falter“, die auch als Anhänger für Trikes zugelassen sind, haben inzwischen stabile Seitenwände. Dank des geringen Eigengewichtes von nur 285 kg sind die ersten Typen des Klappfix auch für Zugfahrzeuge mit geringer zulässiger Anhängelast wie Trabant oder Saporoshez geeignet.
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Ein großer Vorteil des Klappfix ist neben dem geringen Gewicht, dass er wie ein herkömmlicher Lastenanhänger im Windschatten des Zugfahrzeuges fährt und damit kostengünstig auch auf längeren Touren verwendet werden kann.

Angefügte Bilder:
camptourist.jpg  
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RE: DDR-Camping

#2 von Gambit , 19.03.2022 22:21

Das Dübener Ei war in der DDR ein verbreiteter Campinganhänger. Zum Teil waren die Aufbauten Wohnwagen auch in Eigenleistung von bastelwütigen Campern gebaut worden. Denn wie bei Auto, selbst Campinganhänger waren Mangelware.
Wir hatten so ein Teil und waren damit auch DDR-weit unterwegs. Selbst der kleine Trabi schaffte die Zugleistung.

Angefügte Bilder:
dei.jpg  
 
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RE: DDR-Camping

#3 von LO-Fahrer , 19.03.2022 22:22

Stimmt. Wir waren auch damit unterwegs. Meistens zum Campingplatz Loissin bei Greifswald. Denn der Platz hatte eine vernünftige Versorgungslage und vor allem war das Flachwasser im Bodden gut zum toben der Kinder. Man musste nicht laufend auf die Kinder achten und hinter ihnen stehen.

 
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RE: DDR-Camping

#4 von Malzbräu , 19.03.2022 22:25

Damals wurde wissentlich verheimlicht, dass diese Anhänger keine DDR Erfindung sind.
Der Typ war " Würdig 301". Nannte sich in der DDR "Würdig 301-2".
Die Geschichte des Würdig 301 begann 1936 in Bad Düben und ging mit der letzten Auslieferung 1990 zu Ende. Der Konstrukteur Max Würdig schuf mit dieser aerodynamischen Form eine bleibende Silhouette für die nächsten fünfzig Jahre.
Die Produktion kam infolge WK2 zum erliegen. Ende der 1950er Jahre übernahm Max Würdigs Sohn, Karl-Bernhard Würdig, den Betrieb.

Bei dem Gefährt handelte es sich um einen Einachsanhänger in Leichtbauweise mit einer Leermasse von 270 bis 300 kg bei maximal 130 kg Zuladung. Die Maßangaben schwanken leicht und betrugen annähernd 380 cm (Länge) × 172 bis 175 cm (Breite) × 210 bis 215 cm (Höhe). Der Oberbau war eine Holzkonstruktion mit Hartpapierhülle, die Innenverkleidung aus Sperrholzplatten. Zur Ausstattung gehörten eine Gas-Kochstelle, ein Kleiderschrank sowie ein Tisch samt zweiteiliger Sitzecke, die zu einer Doppelliege (Bett) zusammengefügt werden konnte. Auf Wunsch erweiterte ein abschließbares Vorzelt den Wohnraum. Der Preis lag Mitte der 1960er Jahre bei rund 5000 Mark und stieg bis 1990 auf etwa 6500 Mark. Das entsprach annähernd der Hälfte eines durchschnittlichen Jahreseinkommens.

Die erste Nachkriegsserie ging 1955 in der DDR in Produktion, bis Anfang der 1960er Jahre noch ohne Bugfenster und mit 16-Zoll-Bereifung. Vorher wurden nur einzelne Prototypen hergestellt, mit rundem (Vorkriegs-)Heck und unnummeriertem Fahrgestell. Da die Planwirtschaft der DDR die Bereitstellung von Material zum Wohnwagenbau nicht vorsah, war die Ausgangssituation schwer – insbesondere für einen Privatbetrieb, der von staatlichen Materialzuteilungen abhängig blieb. Mitunter verließen im Jahr keine zehn Wohnwagen das kleine 12-Personen-Unternehmen. Mitte der 1960er Jahre wurde der Ausstoß auf etwa 20 bis 40 Stück erhöht, bevor es mit der Verstaatlichung 1972 und der Umbenennung in VEB Campingwohnwagen Bad Düben zu einer nochmaligen Steigerung auf bis zu 90 Stück jährlich kam.


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zuletzt bearbeitet 19.03.2022 | Top

RE: DDR-Camping

#5 von Edison , 19.03.2022 22:26

Bastler hatten sich sogar Heizung eingebaut. Zum Bsp. 140 Watt Handtuchtrockner (Elektroheizung) in Montage an der Tür. War eine super Idee für kühle Sommernächte.


 
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