Ende der 1890er Jahre expandierte die Maschinenbaufabrik Borsig stark und zog aus dem Berliner Innenstadtbereich nach Tegel, das damals noch weit vor den Toren der Stadt lag. Dort wurde ein neues Werk mit riesigen Produktionshallen und einem eigenen Hafen errichtet. Im Laufe der Zeit entwickelte sich Borsig zum größten Hersteller von Lokomotiven in Europa.
Ab den 1980er Jahren wurden aber nur noch kleinere Teile des Areals genutzt. Viele der Hallen standen leer, und das Grundstück wurde an das Land Berlin verkauft. Bald wurde die Metallverarbeitung in Tegel endgültig eingestellt. 1999 eröffnete in den ehemaligen Fabrikanlagen das Einkaufszentrum "Hallen am Borsigturm". Büros, Gesundheits- und Technologiezentren folgten. Die Umnutzung des Geländes ist bis heute noch nicht völlig abgeschlossen.
Benannt wurde das Einkaufszentrum nach dem 1922/24 erbauten "Borsigturm", der als erstes Hochhaus in Berlin gilt und der ein ausdrucksstarkes Beispiel für den Backstein-Expressionismus ist. Architekt war Eugen Schmohl, der auch das Ullstein-Haus geplant hat.
Einkaufszentren mag ich nicht besonders, obwohl ich sie auch ab und an besuche. Sie sind mir in der Regel zu steril und zu konfektioniert. Kennst du eins, kennt du alle, behaupte ich mal frech. Die Borsig-Hallen gefallen mir aber. Die ehemaligen Produktionsstätten mit den farbigen Oberlichtern sind hell und licht. Sie haben ein ganz besonderes Flair, das sie von anderen Malls wohltuend unterscheidet.