Terrassencafe Minsk

#1 von Jörg , 29.03.2019 08:37

Das Terrassencafe Minsk in Potsdam am Brauhausberg lag in Sichtweite der SED Bezirksleitung und war legendär.
Viele Jahre nun der öffentliche Streit um die Abrissbirne. Denn Befürworter wollen das Gebäude als Baugeschichte der DDR erhalten.

Angefügte Bilder:
Sie haben nicht die nötigen Rechte, um die angehängten Bilder zu sehen
 
Jörg
Beiträge: 33
Punkte: 65
Registriert am: 29.03.2019


RE: Terrassencafe Minsk

#2 von Lutger , 29.03.2019 08:40

Hoffnungsschimmer fürs „Minsk“
Zu DDR-Zeiten war das „Minsk“ auf dem Brauhausberg ein beliebtes Ausflugsziel. Inzwischen ist das ehemalige Terrassenrestaurant marode. Nun gibt es einen Hoffnungsschimmer. Eine private Initiative will das ehemalige Restaurant kaufen und sanieren – geplant sind neben Wohnungen auch ein Café.

Für den Erhalt des DDR-Terrassenrestaurants Minsk am Brauhausberg könnte es eine unerwartete Rettung geben. Die Initiative „(Re)vive Minsk“, die aus Privatleuten rund um die Architekten Falco Herrmann und Amelie Hummel besteht, hat bei der kürzlich zu Ende gegangenen Grundstücksausschreibung ein Gebot abgegeben. Sie will das marode Gebäude erwerben, um es zu elf Wohnungen und einem Café umzubauen. „Ziel ist es, das Gebäude als wertvolles Beispiel der Baukultur in Potsdam und als markantes Beispiel modernistischer Architektur in der DDR in seiner Grundform zu erhalten und für die Öffentlichkeit wieder erfahrbar zu machen“, sagte Herrmann.

Der gebürtige Westfale lebt seit fünf Jahren in Potsdam. Zusammen mit seinen Mitstreitern – dem Geologen Jonas Freymüller und der Geografin Inga Willecke – möchte er im Fall des Zuschlags noch weitere Interessenten gewinnen, um eine elfköpfige Baugemeinschaft für die Sanierung zu gründen. Geschätzter Kostenpunkt: etwa fünf Millionen. Ein potenzieller Betreiber für die Café-Fläche ist bereits gefunden: Gastronom Patrick Berger, der gegenüber von der Kirche St. Peter und Paul den „Buena Vida Coffee Club“ führt, möchte sich an dem Projekt beteiligen.

Zu DDR-Zeiten zählte der Bau des Architekten Karl-Heinz Birkholz dank seiner Aussicht und der schön gestalteten Außenanlagen zu den beliebtesten Zielen für Ausflügler.

Hochzeiten und Tanzrestaurant
An der Innengestaltung waren Künstler aus Minsk beteiligt. Hier wurden Hochzeiten gefeiert und es war eines der wenigen Tanzrestaurants in der Stadt. Heute ist das Schicksal des maroden Bauwerks mehr als ungewiss. Denn der Erhalt des Minsk ist laut Verkaufsexposé der Stadtwerke kein Muss – lediglich eine Kann-Bestimmung.


Angefügte Bilder:
Sie haben nicht die nötigen Rechte, um die angehängten Bilder zu sehen
 
Lutger
Beiträge: 80
Punkte: 108
Registriert am: 22.02.2016


RE: Terrassencafe Minsk

#3 von Potsdamer , 29.03.2019 08:42

Geschichtliches:

1970 begann der Bau einer Gaststätte auf dem Potsdamer Brauhausberg. Die Bauarbeiten wurden allerdings abgebrochen, als die knappen Baumaterialien der DDR für den in Ostberlin entstehenden Palast der Republik benötigt wurden. Nun lag diese prominente Baustelle einige Jahre brach, bis eine enge Partnerschaft zwischen dem Bezirk Potsdam und dem Rayon Minsk in der Sowjetunion beschlossen wurde. Als Zeichen der Verbundenheit, sollte das Restaurant am Brauhausberg nun als Folklore-Gaststätte Minsk die kulinarischen Bedürfnisse der Potsdamer befriedigen. Tatsächlich zählte das Minsk nach seiner Eröffnung nicht nur wegen des Ausblickes zu den beliebtesten Gaststätten der Hauptstadt des größten DDR-Bezirks.

Für den Rohbau wurden nun neue Mittel zur Verfügung gestellt und an der Gestaltung des Restaurants wurde ein Künstlerkollektiv aus der weißrussischen Hauptstadt beteiligt. Der Zeitplan war sehr knapp bemessen, denn erst 1976 ging es mit den Bauarbeiten weiter. Für den Potsdamer Architekten Karl-Heinz Birkholz war das Minsk ein besonderer Bau, denn bis hin zu Detailfragen wie der Tischdekoration wurde alles gemeinsam abgestimmt. Die Folklore-Gaststätte sollte ein stimmiges Gesamtbild abgeben, das sich auch in der Speisekarte wiederfinden sollte. Die sichtbarste Verbindung zu Minsk bildete das Stadtwappen als Leuchtreklame an der Außenfassade, die sogar noch heute teilweise erkennbar ist. Doch auch bei der Innengestaltung wurden Stadtmotive verwendet wie Schmuckglas an den Fensterfronten oder Stoffvertäfelung im Foyer.

Erst 1977 eröffnete das Nationalitätenrestaurant anlässlich des 60.Jahrestages der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution. Dabei sollten hier eigentlich schon viel früher Speisen und Getränke über den Tresen gehen.

 
Potsdamer
Beiträge: 62
Punkte: 146
Registriert am: 08.12.2017


RE: Terrassencafe Minsk

#4 von Potsdamer , 29.03.2019 08:42

Jetzt die große Wende für das Gebäude.
Die Stiftung des Mäzen Hasso Plattner möchte das Minsk retten und dort nach einer originalgetreuen Sanierung der Hülle ein Museum für Kunst aus der DDR eröffnen.
Plattner weiß nicht wohin mit seinen vielen vielen Bildern.

 
Potsdamer
Beiträge: 62
Punkte: 146
Registriert am: 08.12.2017


RE: Terrassencafe Minsk

#5 von Lahmer , 08.01.2020 13:31

Gewinnt Kontur
Das Museum Minsk soll als ein Museum für zeitgenössische Kunst in Potsdam eingerichtet werden. Bis zu seiner Eröffnung, die für Herbst 2021 geplant ist, vergeht noch etwas Bauzeit.
Das Museum mit seiner Ausrichtung für zeitgenössische Kunst soll seinen Ausstellungsschwerpunkt mit Werken der DDR-Kunst und Künstlern der Gegenwart erhalten

Äußerlich solle sich das Museum möglichst wenig von seinem Vorgängerbau“ aus der DDR unterscheiden. Im Inneren rechnet die Stiftung mit 900 Quadratmetern Ausstellungsfläche für Gemälde und Kunstinstallionen auf zwei Ebenen.
Zugleich sei auch wieder ein Café mit Terrassenbetrieb geplant. Im Herbst 2021 soll das „Museum Minsk“ fertiggestellt sein.

Lahmer  
Lahmer
Beiträge: 60
Punkte: 96
Registriert am: 27.06.2016


RE: Terrassencafe Minsk

#6 von Jörg , 11.06.2020 13:18

Gründungsdirektorin des künftigen Museum "Minsk"

Die Kunsthistorikerin Paola Malavassi wird Gründungsdirektorin des neuen Museum "Minsk" für Kunst der DDR und zeitgenössische Kunst inm Potsdam.
Das teilte Hasso Plattner mit.
Sie wird ihr Amt im August antreten.
Paola Malavassi ist Jahrgang 1978 und studierte in Heidelberg Kunstgeschichte und Philosophie und hat angeblich umfangreiche Ausstellungserfahrung.
Seit 2016 leitet sie die Berliner Dependance der Julia Stoschek Collection.
Von 2005 bis 2011 war sie im Museum Ludwig in Köln Assistentin des Direktors.

Das einstige Restaurant Minsk am Brauhausberg war ein beliebter Ort der Begegnung und des Austausches- und das soll es wieder werden, erklärte Malavassi.
" Zugleich sollte es ein Ort sein, an dem die Geschichte der DDR-Kunst verhandelt wird, auch die der Unterdrückung und Zensur."

PS: Genau das zeichnet jetzt wohl ihre herausragende Qualität für diese Position. Als Wessi weiß sie doch zu gut was so im Ossiland DDR abging in Sachen Kunst. Dann muss sie doch förmlich "Unterdrückung und Zensur" hervorheben.
Auch sie wird dann eine der Wessis, die in diesem Fall den DDR-Künstlern beibringen wird die DDR-Künstler in der DDR gelebt und gewirkt haben- mit der ständigen Knute der Stasi im Hintergrund.
Und genau das wird jetzt diese künftige Ausstellung diskreditierren. Eine Ausstellung von Wessis für Wessis und Touris.
Schade- ich hatte mich schon gefreut. Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude. Jetzt bekommen mich dorthin aber keine 10 Pferde.

 
Jörg
Beiträge: 33
Punkte: 65
Registriert am: 29.03.2019


RE: Terrassencafe Minsk

#7 von 1970 , 19.03.2022 21:31

Auf alle Fälle laufen wohl die Bauarbeiten. Entkernt und Fassade wegen Schadstoffe abgerissen. Was wird bleiben vom alten Flair? Denn die Ausrede Asbest eröffnet doch viele Möglichkeiten der Umgehung von Bauauflagen des Denkmalschutzes.
(Foto: PNN)


Angefügte Bilder:
Sie haben nicht die nötigen Rechte, um die angehängten Bilder zu sehen
1970  
1970
Beiträge: 4
Punkte: 4
Registriert am: 03.03.2022

zuletzt bearbeitet 19.03.2022 | Top

RE: Terrassencafe Minsk

#8 von Jörg , 19.03.2022 21:35

Gründungsdirektorin des künftigen Museum "Minsk"

Die Kunsthistorikerin Paola Malavassi wird Gründungsdirektorin des neuen Museum "Minsk" für Kunst der DDR und zeitgenössische Kunst inm Potsdam.
Das teilte Hasso Plattner mit.
Sie wird ihr Amt im August antreten.
Paola Malavassi ist Jahrgang 1978 und studierte in Heidelberg Kunstgeschichte und Philosophie und hat angeblich umfangreiche Ausstellungserfahrung.
Seit 2016 leitet sie die Berliner Dependance der Julia Stoschek Collection.
Von 2005 bis 2011 war sie im Museum Ludwig in Köln Assistentin des Direktors.

Das einstige Restaurant Minsk am Brauhausberg war ein beliebter Ort der Begegnung und des Austausches- und das soll es wieder werden, erklärte Malavassi.
" Zugleich sollte es ein Ort sein, an dem die Geschichte der DDR-Kunst verhandelt wird, auch die der Unterdrückung und Zensur."

PS: Genau das zeichnet jetzt wohl ihre herausragende Qualität für diese Position. Als Wessi weiß sie doch zu gut was so im Ossiland DDR abging in Sachen Kunst. Dann muss sie doch förmlich "Unterdrückung und Zensur" hervorheben.
Auch sie wird dann eine der Wessis, die in diesem Fall den DDR-Künstlern beibringen wird die DDR-Künstler in der DDR gelebt und gewirkt haben- mit der ständigen Knute der Stasi im Hintergrund.
Und genau das wird jetzt diese künftige Ausstellung diskreditierren. Eine Ausstellung von Wessis für Wessis und Touris.
Schade- ich hatte mich schon gefreut. Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude. Jetzt bekommen mich dorthin aber keine 10 Pferde.

 
Jörg
Beiträge: 33
Punkte: 65
Registriert am: 29.03.2019


   

Der alte Hauptbahnhof Potsdam
(DDR) Rechenzentrum Potsdam

Xobor Forum Software von Xobor
Datenschutz