RE: Militärverbindungsmission -MVM -

#31 von Lahmer , 28.11.2017 22:22

Aktion »Dichter«
Die Aktion »Dichter« lief mit Beginn des Jahres 1988 an und war darauf gerichtet, Angriffe auf drahtgebundene Nachrichtenverbindungen (Kabel, Trassen, Schalthäuser, Verstärkerstellen) der DDR nachzuweisen bzw. abzuwenden, in Sonderheit in den östlich von Ostberlin gelegenen Flurbereichen Ahrensfelde – Blumberg; Strausberg – Hönow – Altlandsberg und Dahlwitz-Hoppegarten – Vogelsdorf. Ausgehend von den einer Gruppe aus neun Mitarbeitern im diplomatischen Dienst (mutmaßliche CIA-Residentur in der Botschaft der USA) seit 1985 zugeschriebenen Manipulationen an Fernmeldeeinrichtungen der DDR, war unter der Leitung der HA II/3 ein vielschichtiges Zusammenspiel der Diensteinheiten HA VIII, HA III, HA VI, HA VII, Abteilung 26, Abteilung II BVfS Frankfurt/O. und Abteilung II BVfS Potsdam zustande gekommen: Den Mittelpunkt bildete ein verzweigtes Stützpunkt-, Beobachtungs- und Meldesystem zur Kontrolle und Überwachung von Diplomaten, Botschaftsmitarbeitern und Diplomaten-Fahrzeugen (Aufenthaltsorte, Anlaufstellen, Fahrtrichtungen). Die HA III betrieb dabei die funkelektronische Aufklärung und Zielfahndung mithilfe dreier fester Peilstationen und eines mobilen Peil-Autos: So war im HA II/3-Führungspunkt »Linde« eine Peilstation der HA III/F/1 mit der Feststellung von Millisekunden-Sendungen im Frequenzbereich 135 bis 480 MHz zum Nachweis technischer Angriffe auf Kabelverbindungen befasst. Die HA III/14, in Kooperation mit der HA II/16, bewerkstelligte an ausgewählten Fahrzeugen den An- und Abbau des in einem speziellen Container untergebrachten Peilsystems »Hummel«: Peilsender (Frequenz 27 MHz, Leistung 6 W, Reichweite ca. 2 km) und Fernsteuerempfänger. Das jeweilige Gebiet wurde mit einem Funkteppich belegt, der die Peiltechnik am Auto beim Befahren ein- und beim Verlassen ausschaltete, sodass die installierte Technik außerhalb des Funkteppichs passiv blieb. Zusätzlich erfolgte die Kontrolle durch Video-Überwachungsanlagen an verschiedenen Punkten.

Waren dazu bestimmte Aktionen zu spüren oder auszuführen ?

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RE: Militärverbindungsmission -MVM -

#32 von Barnimer ( gelöscht ) , 28.11.2017 22:23

Die Ursache dafür war laut BStU das Anzapfen gemäß #1:
Im Einzelnen handelte es sich um folgende Nachrichtenkabel der DDR einschließlich Nutzer:
Fk 60a: 160paariges Fernkabel der DP von Berlin, Dotti-Straße nach Müncheberg Üst mit Schaltstelle in Altlandsberg und Nutzer ZK der SED, Ministerrat, MfS, NVA, BL der SED;
BzK 270/BzK 270a: 70-paariges Trägerfrequenz-Bezirkskabel der DP von Berlin-Lichtenberg nach Strausberg Üst1/5 mit Schaltstelle in Altlandsberg und Nutzer NVA;
BzK 271/BzK 271a/BzK 271b: 58-paariges Bezirkskabel der DP von Berlin-Lichtenberg über Verstärkeramt Strausberg und weiter als BzK 271c zur NVA Strausberg Nord mit Schaltstelle in Altlandsberg und Nutzer Nationaler Verteidigungsrat, Regierungsstellen, MfS, NVA;
FLK 1: Verbindungskabel von Berlin-Lichtenberg (MfS) nach Strausberg (NVA) mit Schaltstelle des MfS in Altlandsberg, Kabel war induktiv (berauscht durch Störpegel), pneumatisch und messtechnisch gesichert, Privat- und Dienstanschlüsse von Mitgliedern des Nationalen Verteidigungsrates, MfS;
SoK 412a: Sonderkabel von der Nachrichtenzentrale 2 Strausberg über Postbruch zur NVA Strausberg;
SoK 1017, Kabel der GSSD entlang der Umgehungsstraße von Strausberg nach Biesenthal.

Barnimer

RE: Militärverbindungsmission -MVM -

#33 von Eggersdorf , 28.11.2017 22:24

Bzk-271 ging zu uns und HptNZ und dort waren auch alle Sekundärgruppen nach Strausberg 1 und Berlin 1 drauf sowie die meisten Primärgruppen.
Reaktion ? In der HFS bekamen DH ZWGS/C LSL/LV + im U7 DH/Kdr FOFMTFK neue SAS-Fernsprech-Standverbindungen. Die waren dann zur Kommunikation vordergründig zu nutzen.

FLK-1 war das MfS Sonderkabel Wtsch Zentrale Berlin zur Wtsch Zentrale im Bunker HptNZ über Kdo LSK/LV und wurde stillgelegt und neu organisiert. Aber das was Baustelle von WS.

SOK-412 war LSK/LV Kabel von Teilamt Landhausstr. ( nicht NZ-2) zum Gästehaus Seebad und den Gästehäusern MfNV Jenseits des Sees und endete im GH Schillerhöhe
( hatte mit Postbruch überhaupt nichts zu tun.). War vom KMMT wieder repariert worden. Unser Teil zum GH Seebad war wohl nicht betroffen. Auch Baustelle von WS.

Im FK60a und im Bzk-271 hatten wir auch Mietleitungen. Die aber erst in Strausberg 1 dort hinein geschalten waren. Aber in der Sache war auch nichts weiter.

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