Die 9. Armee bzw. das Armeeoberkommando 9 wurde am 15. Mai 1940 durch die Umbenennung des Stabes des Oberbefehlshabers Ost aufgestellt. Im Rahmen der Heeresgruppe A marschierte die 9. Armee durch Luxemburg, Belgien und Nordfrankreich und sicherte anschließend die südliche Flanke der in Nordfrankreich und Belgien operierenden deutschen Verbände an der Somme, Aisne und der Oise. Dabei gelang es ihr, erste Brückenköpfe über den Fluß zu bilden. Während der zweiten Phase des Westfeldzuges, der sog. „Schlacht um Frankreich“ war die 9. Arme Teil der Heeresgruppe A. Sie überschritt die Marne, stieß westlich von Romilly nach Süden vor und erreichte am 17. Juni die Loire. Nach deren Überschreiten stieß die Armee weiter in Richtung Südwesten vor. Nach dem Waffenstillstand verblieb die Armee als Besatzungstruppe in Frankreich und war für die Teilnahme an der Landung in England, dem sog. Unternehmen Seelöwe“ vorgesehen. Im April 1941 wurde die Armee dann nach Polen verlegt, und dort gegen den Feldzug gegen die Sowjetunion bereit gestellt. Von Mai bis Juni 1941 wurde das Armeeoberkommando 9 als Festungs-Stab Blaurock getarnt. Nach Überschreiten der Demarkartionslinie am 22. Juni 1941 im Verband der Heeresgruppe Mitte nahm die Armee an der Kesselschlacht bei Bialystok und Minsk teil und stieß anschließend über Polozk in den Raum Welikije Luki vor. In der anschließenden Schlacht um Moskau war die 9. Armee für die Deckung der nördlichen Flanke der Heeresgruppe Mitte verantwortlich. Nach dem Beginn der russischen Winteroffensive musste sich die Armee zurückziehen und stand Mitte Januar 1941 in schweren Abwehrkämpfen im Frontvorsprung bei Rshew. Das gesamte Jahr 1942 über stand die 9. Armee im Raum Rshew in schweren Abwehrkämpfen gegen die Rote Armee, die mehrfach versuchte, die 9. Armee im Brückenkopf von Rshew einzukesseln. Im März 1943 zog sich die Armee schließlich in der sog. „Büffelbewegung“ aus dem Frontbogen bei Rshew zurück. Durch die dadurch entstehende Frontverkürzung wurde das Armeeoberkommando 9 für eine andere Verwendung frei und hierzu in den Raum Orel verlegt. Ab dem 5. Juli 1943 nahm die 9. Armee in diesem Raum am „Unternehmen Zitadelle“, der deutschen Offensive bei Kursk, teil und bildete dabei den nördlichen Angriffskeil der deutschen Truppen. Nach dem Abbruch der deutschen Offensive am 12. Juli 1943 zog sich die Armee auf die „Panther-Stellung“ zurück. Nach dem Beginn der russischen Sommeroffensive 1944 (Operation Bagration) wurde die 9. Armee im Raum Bobruisk eingeschlossen. Die Reste der Armee, als „Gruppe von Vormann“ bezeichnet, wurden der 2. Armee unterstellt. Erst im August 1944 wurde die Armee nach Zuführung kampfkräftiger Verbände wieder hergestellt. Anschließend stand sie bis Anfang 1945 in schweren Abwehrkämpfen an der Weichsel im Raum Warschau. Dabei waren ihr auch die zur Bekämpfung des Warschauer Aufstandes eingesetzten Verbände des Heeres und der SS unterstellt. Im Januar 1945 wurde die Armee durch die russische Offensive in den Weichsel-Oder-Raum von Warschau an die Oder zurück gedrängt. Die Armee wurde im April 1945 bei den Kämpfen um die Seelower Höhen größtenteils aufgerieben. Letzte Reste kämpften noch in der Schlacht um Berlin sowie im Kessel von Halbe.
Gliederung März 1945
CI. AK
XI. SS-AK
V. SS-Freiwilligen-Geb.K
10. Panzer-Grenadier-Division
Mit der Restetruppe hatten sie doch keine Chance gegen die Sowjetarmee