Schloß Prötzel

#1 von Michael , 18.07.2020 14:02

Schloß Prötzel ist eigentlich nur ein Herrenhaus. Aber "Schloß" klingt hochtrabender.
Das Gebäude ist aber nach Plänen von Baumeister Andreas Schlüter erbaut- steht daher unter Denkmalschutz.

Zu DDR-Zeiten - nicht verfallen, dass Schloß sah seit 1945 so aus samt Einschusslöcher von den Russen. In der DDR genutzt von der LPG und der Gemeinde kam dann nach der Wende doch eine bewegte Zeit in der Hand von Glücksrittern, die die Immobilie nur mit Krediten belasteten ohne selbst auch nur einen Pfennig oder Cent für Sanierung und Projekterfüllung auszugeben. Selbst die Gemeinde ließ sich über den Tisch ziehen und bürgte für Millionenkredite eines Westberliner Glücksritters. Die Millionen legte er im Ausland ein und hob in DE die Zwei Finger Hand. Ergo holte sich die Bank das Geld von der Gemeinde und so war die Gemeinde dann viele Jahre wegen unausgeglichenem Haushalt quasi in Zwangsverwaltung.

Eines hatten die Glücksritter gemeinsam. Projektpläne die sich sehr gut anhörten - aber Jenseits von Gut und Böse waren. Eigentlich Projektpläne aus Wolkenkuckucksheim. Sich also real nie erfüllen ließen.

Der jetzige Schloßherr, ein Armenier, hat nun neue Pläne. Nachdem alle seine bisherigen Vorstellungen an deutschem Recht scheiterten.

Zwölf Eigenheime am Schloss Prötzel geplant
Wohnbauten statt Luxusherberge: Schloss Prötzel ändert seine Pläne und stellt Voranfrage im Gemeinderat.

Schloss Prötzel überrascht mit neuer Nutzung: Statt des geplanten Luxus-Hotelkomplexes mit Tennisplätzen soll es nun eine Wohnbebauung geben.

Einen ersten Entwurf präsentierte der Cottbuser Architekt Lutz Wache gemeinsam mit Schlossherr Vagram Ekavyan dem Prötzeler Gemeinderat. Demnach könnten dort auf rund 20 000 Quadratmetern Fläche neben Schloss, Remise und Orangerie zwölf Eigenheime entstehen. Alle dafür nötigen Voraussetzungen sollen nun mit den beteiligten Behörden und Gremien abgestimmt werden.

Der zweigeschossige Barockbau wurde 1712 bis 1717 nach den Plänen Andreas Schlüters gebaut, nach der Wende nutzte ein Kunstverein das Gebäude ( brachte aber eigentlich auch nichts zustande) , seit 2007 ist es in Privatbesitz.


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RE: Schloß Prötzel

#2 von Opitz , 18.07.2020 14:26

Der Hausherr Vagram Ekavyan ist nach eigenen Angaben Architekt und Geschäftsmann und sprach in 2011:
Seit 1991 betreibe ich ein Reisebüro in Berlin. Wir veranstalten und vermitteln Reisen ins In- und Ausland, insbesondere nach Russland. Auch organisieren wir Gastspiele einzelner Künstler, Künstlergruppen und Ensemble.
......ich möchte ja ein Kultur- und Sportzentrum errichten. Dazu gehören natürlich auch Kunst und Musik, die das Schloss beleben und Gäste in die Region locken. ( PS: 2007 erworben und 2011 kannte man ihm im Ort noch immer nicht und jetzt haben wir 2020 und passiert ist mit Kultur-und Sportzentrum absolut nichts.)

Dann will ich in Prötzel meinen Traum verwirklichen. Momentan ist die Situation jedoch so katastrophal, dass ich mit Fledermäusen, Ratten und Mäusen zusammen unter einem Dach lebe. Nach der Baugenehmigung muss als Erstes eine Drainage gelegt werden. Dann werden die Dachziegel ausgetauscht und die historische Fassade wieder aufgebaut.
(PS: Er träumt immer noch. Jetzt im Jahr 2020 gibt es weder Baugenehmigung, noch wurde Drainage gebaut, noch wurden Dachziegel getauscht, noch wurde due Fassade wieder aufgebaut.... er wohnte im Schloß und Behörde untersagte das, da kein Strom, kein Wasser und auch nicht zu Wohnzwecken umgewidmet....)

Ich bin Teil einer großen Unternehmerfamilie. Meine Mutter lebt in Jerewan, mein Bruder Aram mit seiner Familie in Hamburg und ich mit meiner Frau in Berlin und Prötzel. Mein Bruder Aram, der ebenfalls Investor ist, und ich handeln mit Ölprodukten. Daher stammt auch der Großteil des Geldes, das wir in das Schloss Prötzel investieren wollen.
(PS: Wer so angeblich Millionen verdient muß doch in Berlin kein kleines Reisebüro betreiben )

Ich finde es paradox, dass die geplante Pipeline durch das Naturschutzgebiet führt. Deshalb steht die dritte Etappe meines Bauvorhabens auch noch in Frage. Wenn die Naturschutzbehörde genehmigt hat, dass man eine Pipeline durch den Naturpark Märkische Schweiz verlegt, dürfte sie keine Bedenken gegen unser Projekt haben. Darüber hinaus fühle ich mich von der Denkmalschutzbehörde nicht richtig wahrgenommen. Es ist sehr schwierig, dort Ansprechpartner zu finden. Außerdem denke ich, dass es nicht meine Aufgabe ist, alle Instanzen zu durchlaufen.
(PS: etwas abgehoben fühlt er sich wohl und mit dieser Ansicht rannte er dann förmlich gegen die für ihn verschlossenden Behördentüren )

Dass es ein Kampf zwischen Geld und Geschichte ist, den ich hier ausfechten muss. Meine Aufgabe ist es, nun eine Balance herzustellen, erst dann kann die Arbeit des Architekten, können die Baumaßnahmen beginnen.
(PS: und so träumt er noch immer und sein neuer Traum sind die 12 Eigenheime im Naturschutzgebiet und im Ensemble des Denkmalschutzes. Aus alten Projektunterlagen wissen wir, er kann höchstens 2 alte Hausruinen in der Nachbarschaft des Denkmalschutzes wieder aufbauen. Also offenbar wieder nur Träume unbd Schäume)


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RE: Schloß Prötzel

#3 von Rupert , 18.07.2020 14:37

2017
Ärger über gesperrten Zugang zum See

Für Irritationen bis Verärgerung sorgt in Prötzel, dass der Zugang zum Park und zum Schlosssee versperrt ist. Inzwischen befassen sich mehrere Ämter mit dem Problem.

"Wir haben in Prötzel ein ähnliches Problem", hatte Gemeindevertreter Olaf Kaupat in der jüngsten Sitzung des Gremiums mit Blick auf den Unmut von Bürgern über Zäune am Harnekoper Schlosssee erklärt. "Hier in Prötzel wird uns der Zugang zum Park verwehrt." Bürgermeister Rudolf Schlothauer entgegnete darauf, dass Vagram Ekavyan als Besitzer des Prötzeler Schlosses immer versichert habe, dass der Zugang zum Park für die Öffentlichkeit möglich sein werde, wenn die Anlage wieder hergestellt ist.

Auf die Anregung des Amtsdirektors Karsten Birkholz, sich an zuständige Stellen wie die Naturparkverwaltung oder die Untere Naturschutzbehörde zu wenden, antwortete Olaf Kaupat, dass er selbst das Gespräch mit Vagram Ekavyan gesucht habe, es inzwischen aber auch keinen Zugang mehr von der Strausberger Straße aus gebe. Ihm wäre ein klärendes Gespräch der Gemeinde oder der Amtsverwaltung mit dem Schlosseigentümer lieber: "Eine ruhige Runde, um eine gemeinsame Lösung zu finden und den Eigentümer halboffiziell an das zu erinnern, was er mal versprochen hat."

Das wiederum wies Karsten Birkholz zurück. "Wir sind dafür auch nicht die zuständige Stelle", sagte er. Andere Gemeindevertreter hatten von dem Problem noch nichts mitbekommen und fragten erst einmal nach. Bürgermeister Rudolf Schlothauer erklärte, dass ja der Seeweg für alle offen bleibt, und fügte hinzu, dass sich bei ihm bisher erst ein Angler gemeldet habe, der nun nicht mehr den kürzesten und bequemsten Weg zum Schlosssee nehmen könne. "Auch ihm habe ich geraten, mit Vagram Ekavyan zu sprechen."

Letzterer konnte bei einem Telefonat mit dieser Zeitung die ganze Aufregung nicht nachvollziehen. Er wolle mit den aufgestellten Zäunen lediglich seine Baustelle sichern und verhindern, dass Spaziergänger auf seine Wollschweine treffen. Wer mit ihm sprechen wolle, könne dies gern tun. Tatsächlich hängen an der Tür zum Schloss und auch am Briefkasten Hinweise mit seiner Telefonnummer.

Die Leiterin der Naturparkverwaltung Sabine Pohl erklärt Anfang der Woche, dass es bereits mehrere Anfragen zu den Zäunen und Schweinen am Schloss in Prötzel gegeben habe. Die Untere Naturschutzbehörde prüfe zurzeit den Sachverhalt. Möglicherweise seien Biotope und die Uferzone betroffen. "Hätte er nicht den Weg links vom Schloss aussparen können?", fragt Sabine Pohl und fügt hinzu, dass es - solange der rechtliche Rahmen eingehalten wird - im Sinne der Naturparkverwaltung wäre, die Beweidung mit den öffentlichen Belangen in Einklang zu bringen.

"In der Kreisverwaltung befassen sich inzwischen mehrere Fachämter mit dem Thema", erklärt der Rainer Schinkel, Beigeordneter des Landkreises Märkisch-Oderland am Mittwochabend. Demnach prüfe das Veterinäramt derzeit die Freilandhaltung von Schweinen. Dazu habe es auch ein Gespräch mit Vagram Ekavyan gegeben. Auf die Bitte um Stellungnahme der Untere Denkmalschutzbehörde vom 4. April gebe es bisher aber keine Reaktion. Rainer Schinkel: "Beim Schlosspark handelt es sich zum großen Teil um privates Gelände. Der Zutritt für die Öffentlichkeit muss somit nicht zwangsläufig gewährt werden." Ob Vereinbarungen zum allgemeinen Betretungsrecht bestehen, müsste im Amt Barnim-Oderbruch bekannt sein.
"Die Untere Denkmalschutzbehörde hat sich an das Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege mit der Bitte um Zuarbeit zu den aktuellen Grenzen des Denkmals inklusive des Parks gewendet", so der Beigeordnete weiter.

Die Untere Bauaufsichtsbehörde sei ebenfalls mit dem Landwirtschaftsamt tätig. Dabei gehe es um die Frage der Genehmigungspflicht für den Zaunbau und die Tierhaltung. "Eine Kopie eines Konzepts für eine Freilandhaltung (Schweinezucht) liegt vor", teilt Rainer Schinkel mit.

Für eine abschließende Bewertung sei es jedoch noch zu früh, so der Beigeordnete. Auch der Vor-Ort-Termin der Unteren Naturschutzbehörde habe die Notwendigkeit der weiteren Aufklärung bestätigt. Der gesamte betroffene Bereich liege augenscheinlich innerhalb des Landschaftsschutzgebiets und Naturparks "Märkische Schweiz". "Da für die Errichtung des Zauns keine Befreiung erteilt wurde, ist dies naturschutzrechtlich eine Ordnungswidrigkeit, der nachgegangen wird", informiert Rainer Schinkel.

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