Finanzsektor

#1 von Lisa , 28.07.2020 18:30

Finanzloch bei der Sparkasse:

Im Alter den Ruhestand genießen, finanziell abgesichert auch durch die betriebliche Altersvorsorge - dieses Ziel ist für Versicherte, die ihre Verträge mit der Sparkassen Pensionskasse abgeschlossen haben, in Gefahr geraten. Die Gesellschaft braucht deshalb eine riesige Finanzspritze.
Es betrifft etwa 350000 Betriebsrenten.

In der Bilanz der Kölner Sparkassen Pensionskasse AG klafft ein Loch von 280 Millionen Euro. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Um die betriebliche Altersvorsorge von knapp 350.000 Angestellten und Rentnern nicht zu gefährden, müssen die Anteilseigner einspringen.
Die Deka als größter Anteilseigner übernimmt die eine Hälfte, den Rest teilen sich 13 Versicherer der Sparkassen-Finanzgruppe auf, darunter zum Beispiel die Versicherungskammer Bayern aus München und die Provinzial Nordwest aus Münster. Laut dem Bericht hat die Deka bestätigt, "dass sie eine Rückstellung in Höhe von 140 Millionen Euro gebildet hat".

Betroffen von der Finanzlücke sind nicht generell die Mitarbeiter der Sparkassen, sondern deren Pensionskasse. Diese ist für die betrieblichen Altersvorsorgeverträge vieler Angestellter kleiner und mittelgroßer Firmen verantwortlich, die an die Unternehmen verkauft wurden.

2002 hatte die rot-grüne Bundesregierung unter Kanzler Gerhard Schröder einen gesetzlichen Anspruch eingeführt: Jeder Angestellte kann Teile seines Lohnes in eine betriebliche Altersvorsorge umwandeln, wenn er oder sie das möchte.

Für den Mitarbeiter hat das zunächst den Vorteil, dass er bei den Beiträgen für seine spätere Altersvorsorge Steuern und Sozialabgaben spart. Allerdings greift der Staat bei der Auszahlung der Betriebsrente zum Teil wieder zu. Der Arbeitgeber darf die zuständige Pensionskasse oder Versicherung auswählen, die die Vorsorge für die Mitarbeiter organisiert.

Daraufhin gründeten sich viele Pensionskassen, auch die Sparkassen Pensionskasse, weil sie aufgrund der damaligen Zinslage ein gutes Geschäft witterten. Dass sie den künftigen Betriebsrentnern einen garantierten Zins gutschreiben müssen - und dieser zumeist mindestens drei Prozent, mitunter sogar deutlich darüber liegt -, wird den Gesellschaften in der aktuellen Situation zum Verhängnis. Auf dem Kapitalmarkt können sie derzeit kaum so viel verdienen, um diese hohen Garantiezinsen zahlen zu können.

"Die Schieflage der Sparkassen Pensionskasse hat ihren Hintergrund nicht in individuellen Management-Fehlern, sondern in den niedrigen Zinsen" , zitiert die "Süddeutsche" einen Insidern. Im Gegensatz zu Lebensversicherungen werden Betriebsrenten in der Regel auch nicht mit einem Schlag komplett ausbezahlt, was das Garantiezins-Problem minimieren würde, sondern müssen bis zum Tod des Versicherungsnehmers gewährleistet werden.
Bei der Sparkassen-Gesellschaft springen nun wohl die Eigner ein und schießen Geld nach. Ob es bei 280 Millionen Euro bleibt, ist offen. Wie der Insider gegenüber der SZ erklärt, betrage das ökonomische Loch eine Milliarde Euro.


 
Lisa
Beiträge: 98
Punkte: 138
Registriert am: 20.06.2016


RE: Finanzsektor

#2 von Leon , 31.07.2020 11:29

Kommt mit der Wirtschaftskrise aus eine Bankenkrise ? Eigentlich in logischer Folge.
Nun trifft es bereits die erste Bank. Santander als Konsumentkreditgeber kommt in Schieflage weil bereits viele Bürger der EU ihre Kredite nicht mehr bedienen können.
Santander ist womöglich nur der Anfang: Gefahr im Verzug für Europas Banken
Für die Finanzbranche hat die Coronakrise gerade erst begonnen. Die Gefahr, dass die Pandemie in eine Bankenkrise mündet, ist noch lange nicht abgewendet.

Leon  
Leon
Beiträge: 7
Punkte: 19
Registriert am: 31.05.2019


   

Kalibergbau
Gladio

Xobor Forum Software von Xobor
Datenschutz