RE: Alltag in der DDR....

#16 von Adler ( gelöscht ) , 12.03.2016 20:52

Zum Märchen.
Diese Weihnachtstage lief wieder "die verzauberte Marie".
Auf Wikipedia findet sich dazu u.a.:

Zitat
Der Film kam am 24. März 1960 in die sowjetischen Kinos. Am 23. Dezember 1960 lief der Film in den Kinos der DDR an, wurde 1984 erneut ins Programm genommen und erlebte am 1. April 1994 auf ORB seine deutsche Fernseh-Erstausstrahlung.



So ein Blödsinn. Der Film hatte seine deutsche Erstausstrahlung im DDR Fernsehen weit vor 1994.
Selbst dort auf Wikipedia macht die Propaganda gegen DDR nicht halt.
Ach ja, der Westen brachte uns ja erst fließend Wasser und ( demokratisches ) TV und auch russ. (sowjet) Märchenfilme. Wie konnte ich das nur vergessen.

Adler

RE: Alltag in der DDR....

#17 von Minolpirol , 12.03.2016 20:53

Ein Erfahrungsbericht:
Ich hatte auch einst vor einen Eintrag in Wikipedia umzusetzen. Doch schon beim korrigieren eines anderes Beitrages scheiterte ich. Denn ich sollte den Wahrheitsgehalt durch eine öffentliche Publikation belegen. Mein Einwand, ich war damals der Entscheider der kommunalen Sachlage in der Behörde und kenne daher alle Hintergründe..., wurde abgebügelt.Gleichwohl ist es Zeitgenossen wie Büttner oder Kampe oder andere ein leichtes, ihre Unwahrheiten in Wikipedia als den Segen der Menscheheit darzustellen. Durch Verweis auf ihre eigenen publizistischen Machwerke erfolgt der Beleg der Wahrheit.

Meinen eigenen Eintrag konnte ich vergessen. Der Start war getan und ich musste ins Krankenhaus. Als ich wieder dort raus kam war mein Eintrag durch andere User vollendet. "Eh- dort und dort sind Fehler die ich korrigiert haben möchte" - verhallten ins Leere. Sämtliche Korrekturen wurden abgeschmettert.

Seitdem kann mich Wikipedia nicht mehr wirklich interessieren.

 
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RE: Alltag in der DDR....

#18 von Torsten , 12.03.2016 21:02

Im TV war ein "Honecker Biograf" dargeboten worden. Dieser plauderte als sei er bei allem dabei gewesen.
Aber auch Andert hielt sich eng. Keine Namen oder Details. Nur eben das sie sooo ein Lotterleben führten.
Wenn Honeckers auf Vilm waren, kamen auch Kräfte der KD Greifswald und Stralsund zum Einsatz. Diese Leute plauderten eher mal aus dem Nähkästchen und eimn blaues Auge beim Erich ( von Margot) machte eher die Runde wie die Farben abklingen konnten.

Letztlich hatten die Bewohner des Ghettos "Waldsiedlung" keine Ahnung vom realen Leben in der DDR. Aber welche Änderung wäre eingetreten wenn sie es gewusst hätten ?

 
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RE: Alltag in der DDR....

#19 von Paulus , 12.03.2016 21:03

Kürzlich kam die Frage auf, die Alten verklären ihre jungen Jahre. Jugendlicher in einer Diktatur zu sein.....
Es geht im Jugendlicher in der DDR.
Das Symposium von keinem geringeren wie Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED Diktatur.
Heraus kam nur gequirlte Scheiße. Wessis erzählen uns wieder wie wir als Jugendliche aufgewachsen sind.

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RE: Alltag in der DDR....

#20 von Heiko , 12.03.2016 21:05

Das der einstige FDJ Chef dort mit diskutierte war genau so müßig. Denn eben dessen Sichtsweise war auch weitab der Realität.

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RE: Alltag in der DDR....

#21 von Andreas Berg ( gelöscht ) , 12.03.2016 21:07

Die Wessis sollen nicht so tun, als wären sie erst in den 60er/70er Jahren auf die Welt gekommen. Es schütteln sich ja auch einige Wessis vor Ekel, wenn sie hören, dass es in der DDR kein Internet gegeben hat.
Das sind alles Täuscher und Blender.
Fakt ist: wer in einer Neubauwohnung lebte, der hatte lfd. (ausser 1-2 Sommerwochen - Wartung)heiss Wasser und der liess auch nicht die ganze Sippe in einer Wasserfüllung baden.
Anders auf den Dörfern und in Altbauwohnungen, wo das Wasser mittels Badeofen angeheizt werden musste. Da war das dann keine Frage des Wasserverbrauchs, sondern des Verheizens von Kohle/Holz, anschliessend Ofen säubern, Asche runtertragen, etc. Da hat man doch eher mal versucht, die Kinder alle mit einem Male Heizen durchzukriegen.
Ich bin mir 100 % sicher, dass es im Westen ähnliche Prozedere gegeben hat. Dass wir ca. 10 - 15 Jahre auseinander lagen, bestreitet niemand, aber hinsichtlich bestimmter "deutscher" Gewohnheiten waren wir uns doch recht ähnlich. Zumindestens bis in die 60er/70er Jahre.

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RE: Alltag in der DDR....

#22 von Sachse , 12.03.2016 21:09

Das mit der zweiten Lohntüte war offensichtlich ein Kardinalfehler.
Ende der 80er war diese nämlich total vergessen, weil so gewohnt. Sie war zur Selbstverständlichkeit verkommen, derer sich keiner mehr erinnern wollte. Hinzu kam, dass - "was nix kost, das nix taugt". Demzufolge wurde mit der billigen Wärme, der Elektroenergie usw. geaast. Sie wurde verjuckelt und vergeigt - kostete mich ja nichts.
Bei der Übernahme der DDR geriet man ja auch in Verlegenheit, da im bundesdeutschen System so etwas, wie eine zweite Lohntüte nicht existiert. Dort zählt nur das, was man am Monatsende auf das Konto überwiesen bekam. Schon allein durch diese Anpassungformeln kam zum ersten Mal die Gerechtigkeit ins Straucheln. Das zieht sich bis heute und auch in Zukunft wie ein Roter Faden durch dieses sogenannte Vereinte Deutschland.
Beide Teile Deutschlands hätten mindestens zehn Jahre Anpassung bedurft, um ein halbwegs gerechtes Miteinander in der Zukunft zu gewährleisten.
Aber nein - die sofortige DM war ja den Meisten wichtiger als eine sicherere Zukunft ...

 
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RE: Alltag in der DDR....

#23 von Strelasund , 12.03.2016 21:10

Damals in der DDR hieß aber auch, dass der angebliche Bruderbund mit anderen sozialistischen Staaten nur auf dem Papier stand.
Diese Tage war gerade wieder hochgekommen: Ungarn
Von den westlichen Staaten gefeiert als der Öffner des "Eisernen Vorhang".
Wie war es aber wirklich ? US Präsident Bush auf Besuch in Ungarn und anschließend ließ sich die ungarische Führung per Dollar kaufen. Sowohl privat als auch über massive als "Wirtschaftshilfe" titulierte Dollarmillionen.
Bruderschaft vom Feind abgekauft. Erkauft die medienwirksame Öffnung der ungarischen Grenze.

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RE: Alltag in der DDR....

#24 von Stefan , 12.03.2016 21:12

Alltag in der DDR:
....damals in der DDR.....5 Brote kaufen...aber nicht für sich, sondern zum Schweine füttern.....
...Material klauen...nicht für sich, sondern zum tauschen....
....krank machen, um das Eigenheim fertig zu bekommen, der Winter steht vor der Tür...
...Schlange stehen an der Kaufhalle, weil Obst geliefert wurde....
.....Partyabende vor der Haustür mit den anderen Bewohnern..... oder im Hausgemeinschaftskeller der HG....
...sich vom Politnik sagen lassen, Westfernsehen ist schlecht und soll nicht geschaut werden, aber selbst die "Polonäse von Blankenese" lautstark singen...
...einen vollen Kühlschrank haben, weil jede Wurst geschmeckt hat, wie sie hieß....
... den Konsum im Ort zu haben...
... öffentlicher Nahverkehr war intakt und fuhr stündlich bis in die Nacht...
... Immer ein wärmendes Getränk mitführen, denn ein Grund zum trinken fand sich immer....
--- wenn Kind geboren wurde Trabianmeldung abgeben damit zum 18. oder 20. Geburtstag das passende Geschenk da war...
... Weihnachten im Schnee...
... wenn Mutti früh zur Arbeit geht.... kommt Kind in den Kindergarten/Kinderkrippe....

So besehen, so schlimm war der DDR Alltag doch garnicht.

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RE: Alltag in der DDR....

#25 von Judas , 12.03.2016 21:14

Aber auch DAS war oder wurde Alltag in der DDR:

Zitat
Hans-Jürgen Schulz zum Beispiel. Er ist Lehrmeister bei NAGEMA, dem großen Hersteller von Nahrungsgütermaschinen.
Gesicherte Position, gutes Einkommen. Doch er will nicht mehr: "Ich bin damals von meiner Arbeitsstelle
weggegangen, weil ich gemerkt habe, dass es eigentlich nicht mehr darauf ankam, die Lehrlinge gut auszubilden,
sondern es zählte nur noch die regelmäßige Teilnahme am Parteilehrjahr. Dazu waren wir verpflichtet, obwohl sehr viele
von uns keine Genossen waren. Politische Dinge rückten immer stärker in den Mittelpunkt, und das war für mich so der Punkt, wo ich gesagt habe : Ne, wenn deine Leistung nicht mehr zählt, dann willst du das nicht mehr machen."



Damit kam das Mitwirken des Normalbürgers abgewürgt.

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RE: Alltag in der DDR....

#26 von Bernd , 12.03.2016 21:16

Jede Familie in der DDR musste ein Hausbuch führen, in dem sie ihre Besucher eintrug. In Bitterfeld, Schkopau oder Hoyerswerda wurden diese Hausbücher wahrscheinlich eher lax geführt - unser Haus aber stand in einem Grenzgebiet. Auch der Bereich Strand und Vorland Greifswalder Bodden unterlag einer Sondersicherung.
Alle privaten Vermieter wurden vom zentralen Feriendienst erfasst und die Qualität der Herbergen geprüft. Auch dort musste sich jeder Gast eintragen.
In der Saison: Vor den Lokalen bildeten sich lange Warteschlangen. Das Gleiche auch am Morgen beim Bäcker. Die Einheimischen beklagten sich oft, weil Urlauber die Geschäfte leerkauften und sie bei Feierabend nur leere Regale vorfanden. An heißen Tagen brach die Getränkeversorgung zusammen. An frischem Obst und Gemüse herrschte Dauermangel.

Zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang war es verboten, sich am Strand aufzuhalten. Das war in Lubmin genau so wie in Loissin am Zeltplatz. Real war das aber kaum durchzusetzen.
In dieser Zeit kontrollierte Polizei mit oder ohne Schäferhund, Fernglas und Pistole über die Dünen und am Strand. Oft begleitet durch Freiwillige Helfer der VP. Eine Kontrolle der Personalausweise beim nächtlichen Nacktbaden war keine Seltenheit.
Sogar die Strandkörbe wurden nach Liebespaaren durchkämmt und wirklich in jeden Strandkorb mit Taschenlampe hineingeschaut.
Wurden wir erwischt, kam ein Platzverweis zum Verlassen des Strandes.
Als Jugendliche zogen wir aber ggf. jeden Tag mit anderen Mädchen los. Denn sie Auswahl in Lubmin in Ferienheimen, Hotel und Zeitplatz oder in Loissin am Zeltplatz war riesengroß. Oft musste sogar noch erst deren Mutter bezirzt werden. So Geil waren die drauf.
Bedeutete aber auch, der ABV angelte uns fast jede Nacht aus einem Strandkorb.

Nächtliche Zärtlichkeiten am Strand konnten dann auch schon mal als versuchte Republikflucht ausgelegt werden. Wer in den Dünen erwischt wurde, war einfach nur froh, wenn man ihn wieder laufen ließ.
Besonders wenn die Bereitschaftspolizei kontrollierte war Gefahr angesagt. Da die uns nicht kannten. So landeten wir auch ab und an in der Zelle um am anderen Morgen vom ABV ausgelöst zu werden.
Für die Urlauber gehörte der Satz "Bürger, weisen Sie sich bitte aus!" zu den unvergesslichen Erlebnissen ihres Urlaubs.

Am Ende der Saison - jeweils am 1. September war Schulbeginn - kehrte in den Ostseebädern und im Seebad Lubmin wieder Ruhe ein. Man konnte dann wieder ohne langes Anstehen in ein Restaurant, Kino oder die Eisbar gehen.

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RE: Alltag in der DDR....

#27 von Bonsai , 22.03.2016 20:56

MMM = Messe der Meister von Morgen
.
War eine Bewegung zur Schaffung von Neuerungen durch die Jugend.
Notwendig für die Wirtschaft. Neuererbewegung.
Aber erreichten die Exponate überhaupt den wirtschaftlichen Bereich ?
War nach heutiger Sicht eher Propaganda über angebliche Mitwirkung der Massen. Oft stand jedoch ein Muß dahinter.

 
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RE: Alltag in der DDR....

#28 von Chris , 22.03.2016 20:57

MMM wurde bereits in der Schulzeit duchgeführt mittels Schulmessen. Oft Exponate zum schmunzeln aus dem Mobilbaukasten. In der Regel nichts für reale Anwendungen. :lol:

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RE: Alltag in der DDR....

#29 von Gregor , 22.03.2016 20:59

ja, das kenn ich auch noch so.
Über den Sinn kann man sicher geteilter Meinung. Oft stand sicher auch ein gewisser Zwang dahinter, waren doch solche Aktivitäten meist an Wettbewerbsvorgaben geknüpft.
Auch wenn die Ergebnisse solcher "Exponate" teilweise nicht fertig gedacht waren (konnten und sollten sie vielleicht auch gar nicht sein) - so waren es aber mit Sicherheit Versuche sich irgendwie mit einzubringen.

Was eine reale wirtschaftliche Umsetzung angeht - wenn denn ein "Exponat" das Zeug dazu hatte - war in der DDR doch von Anfang an vergebliche Mühe.
Entweder der "Erfinder" konnte es aus eigener Kraft produzieren, oder es verschwand in der Schublade. Die DDR-Wirtschaft hatte doch gar nicht das Potential, solche Sachen zur Produktionsreife zu entwickeln.
Erinnert sei an dieser Stelle nur an das Hickhack der Konsumgüterproduktion. Was da manche Großbetriebe und Kombinate nebenbei produzieren sollten.....

 
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RE: Alltag in der DDR....

#30 von Stein , 22.03.2016 21:02

.....und besonders möchte ich betonen, eine Selbstverpflichtung für den soz. Wettbewerb,
ohne wenigstens 2 Neurervorschläge drin, war schon verloren. Da konntest du nicht "Bester" werden.
Jedenfalls wurde JEDE neu verwendete Schraube als Neurervorschlag eingereicht.

Ich zähle mal auf:
Gestell für die Lagerung der 08 Yagi-Antennen
Zusatzhaken für die Demontage des 08 Antennengetriebes
Gestell für die Wartung der Kennungsantenne 08
Meßadapter für die Überfprüfung der SV Kabel
...und...und....und
Alles Selbstverständliches, aber wir haben daraus die Neurervorschläge gemacht.

Das Wichtigste.......es gab Geld dafür....

Im Clubhaus der Kaserne war dann die MMM und wir haben uns alle selbst beweihräuchert

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