RE: Russ. Marine in Saßnitz -historisch -

#16 von Friedrich , 31.12.2021 23:12

Und der Hafen sowie die Gewässer davor waren Manöverbasierungspunkt der 6. Flottille. So wie bereits beschrieben auch bei höheren Stufen der GB. Hier erfolgte dann die Einbeziehung der NVA RS/TS in die 24. Schnellbootbrigade der BRF. Bis in die 80ger Jahre war das Standard und daher ist die Einbeziehung des Lotsenturm die diese Handlungen (wie beschrieben) auch nicht so abwegig.

Für die Winterperiode war der Hafen Saßnitz Winterliegeplatz für die TS/RS diensthabenden Bereitschaftskräfte der 6. Fl..
Dann waren die Freunde hinten an den Dalben (14) und GBr Küste im Becken (4). Andere Positionen brauchten dann die Einheiten aus Bug.

Von 1945 bis 1992 waren Einheiten der BRF in Sassnitz präsent, erst Räum- und Schnellboote später nur noch U-Jäger. Die 461. U-Jagdabteilung war im täglichen Dienst der 24. RS-Brigade in Swinoujscie unterstellt und wurde auch von dieser versorgt. Die beiden letzten sowjetischen U-Jäger wurden 1992 verabschiedet.
D.h., die 234. Abt. ist eine alte Nummer.

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RE: Russ. Marine in Saßnitz -historisch -

#17 von Lotse , 31.12.2021 23:14

Zu empfehlen ist auch das Buch " Die Geschichte von Saßnitz als Marine-Stützpunkt". Mit etlichen Fotos.
Unter anderem dort festgehalten, die sowjetische Einheit war schon immer die 461. Abteilung mit Stammsitz/Stab in der kleinen Kaserne an der Hafenstrasse. Also keine 234. Abt. und auch keine Gasteinheit/ Gastboote.
Gehörte auch nicht zur 24. RS-Brigade, sondern war der Brigade im Frieden zur täglicher Diensterfüllung nur operativ unterstellt und stand in der rückw. Sicherstellung der Brigade.
Ab Auslösung "VG" wäre die 461. Abt. der Volksmarine (3. Flotte der VOF ) unterstellt.

Ein Zeitzeuge wird dort zitiert:
Unter anderem, dass die Villa entwohnt und zu einer Bäckerei umgebaut.
Die Offz wohnten mit Familien in 2 Blöcken in der Hermann-Bebert-Str. Dort war auch eine sowjetische Schule.
Das Russenmagazin war in der alten Seelotsenstation und zeitw. in einem Werkstattgebäude in der Kaserne.
Nachmittags konnten dort auch DDR-Bürger einkaufen.
Da zwischen der Kaserne und dem Westhafen ( in dem die Schiffe lagen) der Fährhafen lag, mussten die sowjetischen Soldaten durch die Stadt. Offenbar war ihnen die Passage dieses Hafenbereiches nicht gestattet.

Über andere Nutzungen der Lotsenstation steht nichts im Buch. Leider.


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RE: Russ. Marine in Saßnitz -historisch -

#18 von Lotse , 31.12.2021 23:14

Zu den Wohngebäuden schrieb der Zeitzeuge Krentzien:
... zwei frühere Zoll-Wohngebäude....

Ich vermute, gleich neben Lotsenstation und Hafenstrasse.
https://www.google.de/maps/place/Hermann...62!4d13.6482073

Zur Villa:
.... Dort in der Kaserne gab es 3 baugleiche Gebäude, die schon vor dem Krieg als Offiziersunterkünfte dienten. Dazu gehörte auch eine Villa, deren Eigentümerin bei uns wohnte, nachdem dsie damals innerhalb von 24 Stunden das Haus zu verlassen hatte. Sie bekam bis zu ihrem Tod monatlich eine Miete von ca 130 DDR Mark als Entschädigung. Die Villa wurde zu einer Bäckerei ausgebaut.

Außerdem gab es auf den Gelände noch eine Tiefgarage.


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RE: Russ. Marine in Saßnitz -historisch -

#19 von Signum , 31.12.2021 23:16

In der Historie soll eine 227. Marine-Flakabt. ab 1945 für den Luftschutz des Saßnitzer Hafens mit Reede und der Marinebasis aufgestellt worden sein. Andere Quellen belegen aber die Aufstellung der FA-227 bereits im Jahr 1944.
Mehrere Batterien sollen dort gewesen sein. Eine der modernsten war die im Hafenbereich stationierte Marine-Flakbatterie Krampas mit vier 10,5mm Geschützen, einer leichten Flakstellung mit zwei 2cm Oelikon, mehrere MG-Ständen, Funkmeßstation "Würzburg", E-Messgerät und Horchstationen in Mukran und auf Arkona.
6.3.45 war dann der RAF-Luftangriff auf Saßnitz mit 191 Lancaster-Bomber und 7 Mosquitos----- aus dem auch die meisten Luftbilder stammen. Die Flugzeuge erreichten ohne Vorwarnzeit Saßnitz und das zeugt doch von mangelnder Aufmerksamkeit vom Fu-Mess und Horchposten.

In besagtem Buch ist übrigens auch Flakstellungen der Schiffsart.-schule III im Bild und damit belegt. Wie bereits in vorherigen Beiträgen beschrieben werden konnte.


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