Rügen- Museen

#1 von Diethelm , 02.01.2022 13:54

Pommersches Trachtenmuseum

Das Heimatmuseum Mönchgut in Göhren auf der Insel Rügen wird zum Pommerschen Trachtenmuseum umgebaut. Dazu wird das Gebäude saniert und um einen Anbau ergänzt, wie der Kurdirektor Jörn Fenske sagte.

Am Freitag feierte die Gemeinde Richtfest für das Museum, das 2018 öffnen soll. Die Mönchguter Fischertracht wurde bis in die 1940er Jahre von Fischern im Südost-Zipfel der Insel Rügen als Arbeits- und auch Festtracht getragen. Erhaltene Exemplare, von denen die Gemeinde mehr als zehn besitzt, werden Kern der neuen Ausstellung.

Zudem will sich das Museum auch den anderen Pommern-Trachten widmen: der Belbucker Bauerntracht, der Jamunder Bauerntracht und der Weizacker Bauerntracht, wie Fenske sagte. Diese Trachten wurden in Regionen Pommerns getragen, die im heutigen Polen liegen. Das Museum will auch diese Trachten ausstellen und die regionale pommersche Geschichte dokumentieren.

Der Umbau des Mönchguter Heimatmuseums kostet rund 630 000 Euro. Davon stammen etwa 360 000 Euro aus EU-Fördermitteln. Das Museum soll Planungen zufolge im Jahr 2018 eröffnen. Beantragt sind zudem Mittel aus Programmen der Euro-Region Pomerania. Diese Gelder sind bislang noch nicht genehmigt.

Der Landestourismusverband hat für 2017 ein Themenjahr Tradition und Brauchtum ausgerufen, um bestehende und verlorengegangene Traditionen und Brauchtümer zu präsentieren und touristisch besser zu vermarkten.

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RE: Rügen- Museen

#2 von Franzburg , 02.01.2022 13:55

Lenin-Halt vor 100 Jahren
Neue Ausstellung über die legendäre Reise des Revolutionärs von 1917 in der Sassnitzer Stadtbibliothek eröffnet.


In Sassnitz wird mit einer neuen Ausstellung an den Kurzaufenthalt von Wladimir Iljitsch Lenin in der Hafenstadt auf Rügen vor 100 Jahren erinnert. Die „Auf Lenins Spuren in Sassnitz“ titelnde Schau wurde am Mittwoch in der Stadtbibliothek eröffnet. Auf Schautafeln wird die legendäre Reise von Lenin aus dem schweizerischen Exil von Zürich über Sassnitz und die Schwedenfähre in die russische Heimat nach St. Petersburg (damals Petrograd) nachgezeichnet. Ausgestellt sind auch gerettete Exponate aus dem Lenin-Waggon. Dabei handelt es sich um den Nachbau jenes Schnellzugwagens, mit dem der Revolutionär vor einem Jahrhundert unterwegs war. Der Waggon war das kleinste Lenin-Museum der Welt. Er stand von 1977 bis Anfang der 1990er Jahre am Sassnitzer Bahnhof. Dann wurde das Museum geschlossen, der Waggon verschwand aus Sassnitz.

Auf seiner Reise aus dem Exil traf Lenin am 11. April 1917 mit dem Zug auf dem Sassnitzer Bahnhof ein. Einen Tag später bestieg er im Hafen die Fähre „Drottning Victoria“, die ihn nach Schweden übersetzte. Die Reise hatte das deutsche Kaiserreich damals genehmigt. Lenin sollte in Russland Unruhe stiften. Die deutsche Monarchie verband damit die Hoffnung, das der Krieg im Osten dadurch beendet werden könnte. Lenin wurde nach seiner Rückkehr nach Petrograd zum Lenker der Oktoberrevolution, in deren Folge auch das deutsche Kaiserreich unterging. Die Schau über dieses Kapitel der Weltgeschichte kann in der Sassnitzer Stadtbibliothek bis Ende April besichtigt werden.

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RE: Rügen- Museen

#3 von Rolf Beutler , 02.01.2022 13:56

"Legendär" ist sicherlich ein guter Begriff, die Reise war aber auch nur wegen deutscher Steuerung möglich. Genaugenommen ein weiterer Krux der Geschichte.
Die so hoch gejubelte Oktoberrevolution eigentlich ein manipuliertes Werk der Deutschen.

Nach der Abreise führte die Strecke von Zürich aus durch Deutschland mit Zwischenhalt in Berlin nach Sassnitz und nach Trelleborg in Schweden. Dann über Stockholm nach Tornio im Norden Finnlands, das damals zu Russland gehörte, und weiter nach Petrograd.

Der Eisenbahnwagen, in dem Lenin und die anderen Emigranten als Passagiere reisten, war auch in Deutschland nicht plombiert. Lenin hatte sich in den Kontakten zum deutschen Außenministerium Exterritorialität ausbedungen: Keine Kontrolle der Durchreisenden, ihrer Pässe und ihres Gepäcks, kein Mensch durfte unterwegs den Personenwagen betreten oder verlassen. Die Grenze zwischen dem extraterritorialen Wagenteil und dem deutschen wurde mit Tafelkreide markiert.

Zu den Mitreisenden gehörten Lenins Ehefrau Nadja Krupskaja sowie seine Geliebte Inessa Armand, Mieczysław Broński mit Tochter, Moissei Charitonow, Karl Radek, Sarra Rawitsch, Georgi Safarow, Grigori Sinowjew und Grigori Sokolnikow.

In der Folge gab es weitere Transporte von russischen Emigranten auf dieser Strecke. Im Mai und Juni 1917 waren es zwei Transporte mit 400 Personen unterschiedlicher politischer Richtungen, auch Familien mit Kleinkindern, auch Emigranten, die aus Belgien dazustießen.

So geht es auch der Ausstellungsdokumentation hervor.

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