RE: Herbst 1989

#16 von Peter Paul , 20.06.2016 22:09

Diese Truppe um Robert Havemann war schon vor 1989 tätig. Bekannt ist seine Abschottung durch DDR Sicherheit-
Aber was soll kommen heute noch ? Ich meine, wäre ihm und den anderen Bürgerbewegten mehr Freiheit gelassen worden, müssten sie nicht mit der BRD anbändeln.

Peter Paul  
Peter Paul
Beiträge: 18
Punkte: 31
Registriert am: 23.02.2016


RE: Herbst 1989

#17 von Wolfgang , 20.06.2016 22:10

Es wäre müßig, jetzt in ein Streitgespräch zu wechseln, ich kenne natürlich die Gruppe um Robert Havemann und weiß auch wie und warum sie tätig waren. Schließlich liegt Grünheide ja im ehem. Bezirk Frankfurt(Oder). Natürlich war es schwachsinnig, den Havemann mit Hausarrest zu belegen, aber was will man von einem Dachdecker und einem Speditionsgehilfen anderes erwarten.
Das mit der anderen DDR ist natürlich ebenso schwachsinnig, weil - eine andere DDR konnte es nicht geben. Die passte nicht in das eine wie das andere System. Und damals existierten halt die Blocksysteme und bestimmten unsere Politik und unser Leben. Die Aufgabe der Gruppe Havemann war die Politik der Nadelstiche. Den Staat so lange reizen, bis ihm nichts anderes übrig blieb, als öffentlichkeitswirksam zu zuschlagen. Damit hatte man schon die halbe Miete im Keller - international immer Stück für Stück die DDR diskreditieren. Mehr sollten sie nicht machen.
Ansonsten trifft das alte Deutsche Sprichwort auch hier zu: Hättste -
"Ja , hättste Enten jekooft, wärn dir die Hühner nich ersoffen ...

 
Wolfgang
Beiträge: 40
Punkte: 72
Registriert am: 17.10.2015


RE: Herbst 1989

#18 von BÄRLIN ( gelöscht ) , 20.06.2016 22:12

So ist es dann mit den Meinungen. Halt Individudel je nach aktueller Kenntnislage.
Sicher hat das Westfernsehen mit dem Hausarrest auch immer gute Berichterstattung gehabt. Obwohl sie so dicht nicht heran durften. Aber das wirkte eben auch beim DDR-Bürger.
Denn bei uns hast ja nichts erfahren aus den Medien.

BÄRLIN

RE: Herbst 1989

#19 von Werner , 20.06.2016 22:13

Ohne das sie wussten das diese dann im Vergleich von der SED geringen gebundenen Kapazitäten weder der Wirtschaft noch der Bevölkerung eine merkliche Verbesserung brachten. Sie kamen plan- und hirnlos.

 
Werner
Beiträge: 44
Punkte: 72
Registriert am: 25.02.2016


RE: Herbst 1989

#20 von Steubner , 20.06.2016 22:14

Die Ereignisse der Ukraine erinnern an unseren Herbst 1989. Was liegt näher als dieses Thema hoch zu holen.

 
Steubner
Beiträge: 31
Punkte: 67
Registriert am: 16.10.2015


RE: Herbst 1989

#21 von Ecki , 20.06.2016 22:16

Nun liesse sic h darüber streiten, ob die Vorgänge in Ukraine oder der DDR die Besseren waren. Auf alle Fälle identisch: eine aufwieglerische Minderheit tritt gegen die schweigende Mehrheit an und bekommt Oberwasser. Oberwasser, weil Regierende zwar an der Macht bleiben wollen, aber zu dämlich sind ihre Macht durchzusetzen.
Hier wie dort spielten Einflüsse der westlichen Staaten keine unerhebliche Rolle.
Nur das wir jetzt die Pleite Ukraine mit 45 Mio Einwohnern durchfüttern müssen.

 
Ecki
Beiträge: 87
Punkte: 103
Registriert am: 13.06.2016


RE: Herbst 1989

#22 von Joachim , 20.06.2016 22:17

Wir sehen jetzt engros wie ein Putsch nach dem anderen anläuft. Neuestes Opfer Hongkong. Dort stellen Studenten die "Demokratiebewegung" dar. Jetzt wird versucht China zu pisacken. Nur hat China bereits einmal unrühmlich ein gleichgelagertes Problem beseitigt.
Aber immer ist USA der Absender.

So gesehen war der heiße Herbst in der DDR dann auch das Schulungsobjekt an sich für andere Prozesse.

 
Joachim
Beiträge: 42
Punkte: 79
Registriert am: 17.10.2015


RE: Herbst 1989

#23 von Zeppelin ( gelöscht ) , 20.06.2016 22:17

Alles wettern über den stürmischen Herbst 89 nutzt ja nichts. Es war die Zeit für Veränderungen. Die DDR war wirtschaftlich wie gesellschaftlich gescheitert. So war es nun einmal.
Wenn wir uns die schwere Geburt gesellschaftlicher Veränderungen in der Ukraine vor Augen halten, hatten wir in der Zeit 1989/1990 faktisch einen Glücksstern erwischt.
Oder wären die Kämpfe und Toten auf deutschem Boden besser gewesen ?

Zeppelin

RE: Herbst 1989

#24 von Bäumler ( gelöscht ) , 20.06.2016 22:19

Ergebnisse:
Kaum Arbeit, kaputte Ehen

Wird auch noch geheiratet, fragte ich die Dorfbewohner? Nee, sagt einer. Geschieden wird. Wenn von uns einer woanders eine Arbeit kriegt, sucht sie sich doch gleich einen neuen Bock. Bei uns sind alle Ehen kaputtgegangen. Hier gibt es ja überhaupt nichts mehr. Keinen Laden, keinen Arzt, keine Post. Nur noch den Bäcker. Der hat auch Klopapier. Also wir sind die armen Schweine der Nation.
Aus dem Westen also überhaupt nichts Gutes? Doch, sagt eine, wir haben jetzt Telefon. Und da sitzen sie in ihren blauen Kittelschürzen in der Abendsonne.
Im Winter , sagt eine, gucken wir ja fern. Aber im Sommer sitzen wir hier auf der Bank und gucken in die Ewigkeit.

Das ist doch eine Realität im Land und nicht was uns Fernsehen und Zeitungen in bunten Bildern verkaufen wollen.

Bäumler

RE: Herbst 1989

#25 von strippenzieher ( Gast ) , 20.06.2016 22:20

Oh, der Bundestag will dem Mauerfall gedenken, Einladung an Biermann. Warum nur ? Denn Gitarre spielen kann er nicht ( das schaffe ich auf dem Eierschneider in meiner Küche besser ), Singen kann er noch viel weniger. Zumal seine Texte auch nicht zum singen taugen.
Wer hat diese Nudel nur zum "Liedermacher" geadelt ?
Dann der Eklat. Öffentliche Beschimpfung der Linkspartei als Drachenbrut und reaktionär und ...... und das alles Live im TV und das dann wiederum stündlich in der Wiederholung.
Also- Benehmen hat er auch nicht.
Eben ein Prollo und Arbeitscheuer der zu Recht 1976 ausgebürgert worden ist.

Bei Twitter läuft der Draht heiß an Kommentaren. Aber doch in der Überzahl von der jüngeren Generation ohne Bezug zur DDR oder Mauer oder SED.

strippenzieher

RE: Herbst 1989

#26 von rob ( Gast ) , 20.06.2016 22:21

Heute gibts ein Biermann-Konzert in Berlin und Mutti hält dabei eine Rede. Sicher dann nur geladene Gäste. Denn freiwillig wird sich diesen Sprechgesang doch wohl keiner antun.

rob

RE: Herbst 1989

#27 von Falko , 20.06.2016 22:22

so hat jeder seine Last. Derer sind doch Viele mit einstiger Aufnahme in höhere Kreise und später tiefer Fall weil die ihre Unangreifbarkeit falsch einschätzten,

 
Falko
Beiträge: 25
Punkte: 45
Registriert am: 25.02.2016


RE: Herbst 1989

#28 von Siewert , 20.06.2016 22:23

Wenn ich mir heutzutage die Wiederholungen der TV Sendungen aus 1989 ansehe kommt zum Teil Übelkeit auf.
Gerade auch die Flucht über Ungarn. Was bewegte dieses Massen unter Tränen ....
Als wenn in der DDR wirklich ihr Leben bedroht gewesen wäre oder große Hungersnot herrschte. Dem war doch nicht so.
Unterm Strich waren es dann die Westmedien. Das DDR Volk zur Flucht anstacheln. Das Loch im Zaun zeigen um dann Tage später dort mit der Kamera zu stehen um die Flüchtigen Live audzunehmen ....
Die DDR war ein Opfer der Propagandaschlacht in den Westmedien.

 
Siewert
Beiträge: 21
Punkte: 25
Registriert am: 17.10.2015


RE: Herbst 1989

#29 von TomTom , 20.06.2016 22:24

Aber es gibt auch die Sendung "Die Ostdeutschen". Kein Jubel. Viele dargestellte Lebensläufe machen bedenklich.
Wie in einem Fall eine junge Frau sagte ( sie war zum Mauerfall 6 Jahre ):
Eins wird sie nie vergessen, Kohls Worte über blühende Landschaften und vor der Tür hatte sie das pure Elend.
Oder: Alle - Eltern, Bekannte, beim Bäcker, der Fahrlehrer..... sprechen von den guten Seiten der DDR- aber im Fernsehen spricht nie jemand vom Guten in der DDR und man beginnt dann den eigenen Eltern zu misstrauen....

In einem anderen Fall ging eine junge Mutter mit Kind in den Westen ( Minden) um das Kind ernähren zu können. Denn mit herumsitzen im Arbeitsamt und ABM ging es nicht.
In der Heimat hatte sie keine Arbeit und keine Perspektive.
Jetzt sitzen sie ( um die 50) in der Fremde mit Job und sind Heimatlos.

So gibt es bei allem Jubel in den Medien zum Mauerfall aber auch Bedenkliches.

 
TomTom
Beiträge: 23
Punkte: 43
Registriert am: 25.02.2016


RE: Herbst 1989

#30 von Klaus-Peter , 20.06.2016 22:25

Aber auch das gab es :
Einmal Freiheit und zurück - Die Geschichte der DDR-Rückkehrer

Was bringt einen Menschen dazu, die Freiheit aufzugeben und in die DDR zurückzukehren – hinter Mauer und Stacheldraht? Alwin Ziel, DDR-Flüchtling und nach der Wende Innenminister in Brandenburg, hat genau das getan. 1988 war Ziel von einem Verwandtenbesuch im Westen nicht zurückgekehrt und hatte versucht, seine Familie nachzuholen. Doch die DDR-Behörden verschleppten seine Frau ins Gefängnis und drohten ihr, die beiden Söhne in einem Kinderheim großzuziehen.
Dass dann ein System einsetzte, um die Familie förmlich zu zertreten, damit hatte ich nicht gerechnet“, erinnert sich Alwin Ziel. Der spätere SPD-Politiker war einer von wenigen hundert DDR-Flüchtlingen und Übersiedlern, die pro Jahr in die DDR zogen. Über 60mal so viele DDR-Bürger stellten Ausreiseanträge, um in den Westen zu gelangen.

Die DDR-Behörden versprachen den sogenannten Republikflüchtlingen, die in den SED-Staat zurückkehren wollten Straffreiheit.

„Mit Blumen wird man Sie nicht empfangen“ , teilte die Ständige Vertretung der DDR in Bonn dem Rückkehrwilligen Andreas Mäder mit, der in Hamburg lebte. „Es war eine Standardformel, damit man glauben sollte, es würde glimpflich abgehen“, erklärt Mäder.
Doch das war eine Lüge. Die Rückkehrer wurden statt zu ihren Familien an einen unbekannten Ort gebracht: Im Aufnahmeheim Röntgental bei Berlin hielt die Staatssicherheit die Rückkehrer wochenlang fest und ließ sie über ihre Zukunft im Ungewissen. Hier sollten sie ihre Flucht bereuen, wurden in regelmäßigen Verhören gerade zu gedemütigt.
Es kam zu mehreren Selbstmordversuchen und Selbsttötungen in Röntgental. Alwin Ziel war Augenzeuge, als ein Rückkehrer sich dort vom Balkon stürzte. Die Geschichte der Menschen, die aus der Freiheit in die DDR zurückkehrten, ist ein nahezu unbekanntes Kapitel der deutsch-deutschen Geschichte. Es wird im Buch „Einmal Freiheit und zurück“ und im gleichnamigen Film von Arte und ZDF erstmals erzählt.

Warum sollten dann die Bürger so ein Staatssystem nicht abschaffen wollen oder dürfen. Eben ab Herbst 1989.


 
Klaus-Peter
Beiträge: 33
Punkte: 57
Registriert am: 17.10.2015


   

Aufstand 17. Juni 1953
Weiterbildung bei der Post

Xobor Forum Software von Xobor
Datenschutz