Usbekistan

#1 von Pionier , 20.08.2017 14:05

Das US-Außenministerium will Zentralasien darin unterrichten, wie man den Waffenhandel in dieser Region beaufsichtigt. Washington sucht nach Subunternehmen, die für 200.000 US-Dollar den Regierungen Usbekistans und Tadschikistans beibringen können, den Waffenumsatz zu verfolgen.
Die Informationen dazu sind eher spärlich und vieldeutig. Das Zielpublikum soll über Fertigkeiten verfügen, die für ein vollständiges Verständnis der Gesetzgebung notwendig sind, um sie mit internationalen Standards, fortgeschrittener Praxis und Lizenzverfahren in Bezug auf Kontrolle des Handels mit strategischen Waren in Übereinstimmung zu bringen.
Es ist klar, dass es in Zentralasien keine Waffenexporteure gibt und der Waffenumsatz in den erwähnten Ländern auf Grundlage der Gesetze und Regeln unter strenger staatlicher Kontrolle erfolgt. Die Regierungen und Sicherheitsstrukturen Usbekistans und Tadschikistans sind ziemlich selbstständig.
Zudem gehört Tadschikistan zur OVKS. Damit hat man also mit einem verschleierten Versuch der USA zu tun, den militärpolitischen Einfluss in Zentralasien (Tadschikistan, Usbekistan, Turkmenien, Kirgisien und Kasachstan) zu erweitern und regionale Partner vielleicht umzuorientieren. Warum gerade hier und jetzt? Die Region ist an sich wertvoll, darüber hinaus ist die Antwort naheliegend.
Zielpunkt Iran und Afghanistan
Die Amerikaner können heute noch ständig neue Operationen planen, das Format der Militärpräsenz ändern, doch es liegt auf der Hand, dass diese wichtige geopolitische Kreuzung im Laufe von vielen Jahrzehnten im Fokus der US-Interessen und Anstrengungen bleiben wird. In Afghanistan wurden innerhalb von 15 Jahren 700 Milliarden US-Dollar investiert. Die USA werden nicht einfach so weggehen.

Usbekistan und Tadschikistan als Hilfsstützpunkte

Angesichts der geopolitischen Demütigung im Fernen Osten und den aussichtslosen Kriegen im Nahen Osten gegen das Weltübel kehren die USA zu den zentralasiatischen Ländern zurück. Dort können zumindest Waffen- und Munitionslager für die Fortsetzung der Nahost-Einsätze stationiert werden.

In Usbekistan nutzen die Amerikaner den Stützpunkt Karschi-Hanabad (gemäß einem Abkommen vom 5. Oktober 2001), wo bis zu 1500 Militärs der 10. Gebirgsdivision, Kampfjets F-15, F-16 und Frachtflugzeuge stationiert waren. Es handelte sich um ein wichtiges Logistikzentrum für die Lieferung von Lebensmitteln und materiell-technischen Gütern an die Verbündeten in Afghanistan. Die Reichweite der Flugzeuge C-17 (1000 bis 3500 km) und C-130 (4000 bis 5000 km) ermöglichen Flüge ohne Nachtanken aus Zentralasien zu jedem Ort in Afghanistan.
Nach den Ereignissen in Andischan im Herbst 2005 verbot der usbekische Senat den US-Truppen die Stationierung in Xonobod. Die deutschen Militärflugzeuge der ISAF-Truppen nutzten allerdings seit 2002 ungehindert den usbekischen Stützpunkt Termez, was die Präsenz der US-Flugzeuge nicht ausschloss. Allerdings fühlten sich die USA deutlich eingeschränkt, besonders nach dem Verlust des Luftstützpunktes Manas in Kirgistan. Deswegen versuchen sie mit allen militärdiplomatischen Mitteln, nach Usbekistan zurückzukehren. 2014 wurde in Taschkent die regionale Vertretung der Nato eröffnet, was ein Anzeichen dafür ist, dass sich die USA an der usbekischen Militärreform beteiligen.

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