Transit nach Berlin (West)

#1 von Sachse , 20.11.2017 21:19

Es gab auch eine Zeit vor der Autobahn A24. Damals lief der Transitverkehr über Fernverkehrsstrasse F5 - der Abschnitt dann umtituliert in B5.


 
Sachse
Beiträge: 69
Punkte: 190
Registriert am: 25.02.2016

zuletzt bearbeitet 20.11.2017 | Top

RE: Transit nach Berlin (West)

#2 von Wolfgang , 20.11.2017 21:23

Einst gebau als Reichsstrasse 5 von der dänischen Grenze in Nordfriesland über Nauen, dann quer durch Berlin gen Osten über Seelow und endete ab 1945 an der polnischen Grenze.
Der Teilabschnitt Grenzübergang zur DDR bis Berlin -West war dann die S5.
Im Osten Berlins bis zur Polengrenze dann wieder F5.

 
Wolfgang
Beiträge: 40
Punkte: 72
Registriert am: 17.10.2015


RE: Transit nach Berlin (West)

#3 von Fred Feuerstein , 20.11.2017 21:24

Die ehemalige Reichsstraße 5 (R 5) führte von Frankfurt (Oder) aus weiter über Crossen, Grünberg und Lüben bis nach Breslau und von dort aus über Ohlau, Brieg und Oppeln bis nach Beuthen (Oberschlesien).
In den frühen 1930er Jahren verlief die Fernverkehrs-, ab 1934 Reichsstraße 5 nördlich an Berlin vorbei, von Bückwitz über Eberswalde und Müncheberg (Mark) nach Frankfurt (Oder).
Mitte der 1930er Jahre wurde der Verlauf zwischen Eberswalde und Frankfurt (Oder) geändert und über Seelow und Lebus gelegt. Der bei der R 5 entfallene Abschnitt zwischen Müncheberg und Frankfurt (Oder) wurde Teil einer neuen Reichsstraße 167.
(Der aus dem Fernstraßennetz ausgeschiedene Abschnitt von Eberswalde bis Müncheberg wurde sechs Jahrzehnte später ( ca. ab 2000 ) als Teil der Bundesstraße 168 wieder aufgestuft.)
1940/41 tauschte man bei einer erneuten, weitgehenden Änderung die Verläufe der R 5, R 103 und R 167, sodass die Reichsstraße 5 nun durch Berlin führte; dabei von Frankfurt (Oder) bis Müncheberg wieder auf dem ursprünglichen Weg, von Müncheberg bis Berlin-Mitte parallel mit der Reichsstraße 1 und von dort bis westlich von Berlin-Spandau parallel mit der Reichsstraße 2. Den östlichen und nördlichen Abschnitt um Berlin herum bezeichnete man nun als Reichsstraße 167.

 
Fred Feuerstein
Beiträge: 19
Punkte: 27
Registriert am: 24.02.2016


RE: Transit nach Berlin (West)

#4 von Bodo , 20.11.2017 21:26

Interessante gechichtliche Abläufe.

Die einzige Transit-Raststätte mit einer Intershop-Filiale auf dieser Strecke war in Quitzow.
Da die Straße auch durch Städte und Gemeinden führte und somit aus Sicht der DDR stets die Gefahr zur Kontaktaufnahme zwischen DDR-Bürgern und Transitreisenden bestand, war man Ende der 1970er Jahre bestrebt, den Verkehr über eine Autobahn zu leiten.

Erst gestern stellte der NDR die Nachfahren des Kneipers aus Quitzow vor. Die jetzt noch dort einen Gasthof mit Ferienzimmern betreiben. Damals Goldene Nase verdient.
Jetzt: über MfS meckern. Die halt diese einzige legitimierte Raststätte für Transitreisende rund um die Uhr genau unter die Lupe nahmen.
Wenn diese Kneiper wirklich si viele Sorgen und Probleme mit MfS gehabt hätten, wäre Ihnen die Kneipenerlaubnis wohl entzogen waren. Ich vermute eher, dass sie in der DDR treue Genossen waren und mit dem MfS kooperativ zusammen arbeiteten. So wird wohl eher ein Schuh daraus.

 
Bodo
Beiträge: 48
Punkte: 76
Registriert am: 17.10.2015


RE: Transit nach Berlin (West)

#5 von Pinkpanter , 20.11.2017 21:27

Ein Erlebnis soll die fast immer geschlossene Bahnschranke in Karstädt gewesen sein. Zeit zum anbahnen von Ost-West Kontakten und sicher auch zu manchen geplanten (illegalen) Treffen gennutzt.


 
Pinkpanter
Beiträge: 29
Punkte: 61
Registriert am: 24.02.2016


RE: Transit nach Berlin (West)

#6 von Dirk , 20.11.2017 21:28

Zweites Erlebnis, die Begegnung mit dem bösen menschenfressenden Russen.
Die S5 führte durch Olympische Dorf Elstal und direkt an der Kaserne vorbei. Also waren auch Russen und LKW auf der Fernverkehrsstrasse unterwegs.
Das soll eim absoluter Horror für Wessis gewesen sein.

 
Dirk
Beiträge: 28
Punkte: 40
Registriert am: 23.02.2016


RE: Transit nach Berlin (West)

#7 von Maxe Baumann , 20.11.2017 21:30

Dies alles ist doch ein Problem der Westdeutschen. Die Ostdeutschen oder besser DDR-Bürger waren dort zum Teil zum Betteln unterwegs. Etwas Westgeld ergattern oder Produkte abzocken. Andere kramten die Papierkörbe durch nach Zeitungen und Zeitschriften. Ich finds peinlich.


 
Maxe Baumann
Beiträge: 18
Punkte: 22
Registriert am: 09.08.2016


RE: Transit nach Berlin (West)

#8 von Steffen , 20.11.2017 21:31

Transit war ein heißes Eisen. Auf der einen Seite war zwischenstaatlich und durch Besatzungsmächte der Transfer garantiert. Auf der anderen Seite aber auch für zwielichtige, kriminelle und rechtswidrige Handlungen genutzt. Daher waren die Sicherheitsorgane der DDR einfach zur Präsenz gefordert.
Wenn ich mit heute anschaue was an Polizei (uniformiert und zivil), Zoll ( uniformiert und zivil ) und auch das dem Zoll zugeordnete BAG
( uniformiert und mit polizeilicher Befugnis ) auf Autobahnen mit Transitverkehr oder grenznahen Räumen ( trotz offener Schengen Grenze) unterwegs ist und auch Kontrollen vornimmt, dagegen waren wir wahre Waisenknaben.

 
Steffen
Beiträge: 47
Punkte: 95
Registriert am: 09.11.2015


RE: Transit nach Berlin (West)

#9 von Zeppelin ( gelöscht ) , 20.11.2017 21:32

inländische Ausländer??? ach darum hieß die Auskunft für die Nutten aus Leipzig...:"Lybier gibt es hier nicht, das ist eine NVA Kaserne"

Ja, die Raststätten für egoistisch veranlagte Menschen kenne ich auch. Aber meistens war der
Treffpunkt "Friedrichsstraße" am Ufer zum Friedrichstadtpalast.

Zeppelin

RE: Transit nach Berlin (West)

#10 von rastlos , 20.11.2017 21:34

Mit den Inländischen Ausländer meinte ich allerdings die fälschlich als die "Freunde" bezeichneten Brüder aus der Großen Ruhmreichen Sowjetunion.

 
rastlos
Beiträge: 12
Punkte: 32
Registriert am: 25.02.2016


RE: Transit nach Berlin (West)

#11 von Mrozek , 20.11.2017 21:39

Da hat sich so manche DDR Nutte etwas Taschengeld auf den Parkplätzen verdient.

Mrozek  
Mrozek
Beiträge: 15
Punkte: 15
Registriert am: 08.10.2016


RE: Transit nach Berlin (West)

#12 von Weise , 20.11.2017 21:41

Die werden sich wohl mehr im "Merkur" verabredet haben.

Weise  
Weise
Beiträge: 13
Punkte: 25
Registriert am: 23.02.2016


RE: Transit nach Berlin (West)

#13 von wolle , 20.11.2017 21:42

Sicher, gab auch die sogenannten "Hausfrauen" die sich auf PP und Rastanlagen etwas Westgeld verdienten.
Einige der Damen auch mit Auftrag der Firma um Geschäftsleute anzuzapfen.

 
wolle
Beiträge: 21
Punkte: 21
Registriert am: 23.10.2015


RE: Transit nach Berlin (West)

#14 von Horschte , 20.11.2017 21:45

Auf alle Fälle war es an der Autobahn interessanter wie in heutiger Zeit. Denn damals waren noch Westwagen oder auch edle Motorräder zu bestaunen.
Heute ist dort Einerlei. Nichts besonderes denn jeder fährt "Westwagen". Egal aus welchem Land denn Einheitsbrei.

 
Horschte
Beiträge: 72
Punkte: 112
Registriert am: 17.10.2015


RE: Transit nach Berlin (West)

#15 von Latüchtenwärter , 20.11.2017 21:48

ich war vor kurzem mal wieder in und um Karlsbad. Wenn die fremdländischen Werbeschriften nicht wären, dann könnte es auch jede deutsche Stadt darstellen. Die selben Autos, die selben Produkte in den Schaufenstern und weitestgehend auch in Supermärkten.
Das ist nun der Einheitsbrei EU.

 
Latüchtenwärter
Beiträge: 36
Punkte: 68
Registriert am: 22.02.2016


   

Diplofunk der DDR
Ernst Thälmann

Xobor Forum Software von Xobor
Datenschutz