RE: Atomwaffen in der DDR....

#16 von Satan , 21.06.2016 22:51

@fliegerrevue schrieb:
Doch, eigentlich kann man (jeder) das dort tatsächlich lesen. Nur die Fotos eben nicht.
Ich kann nur hoffen das die Raketschiki mit ihrem Buch nicht einen Krieg gegen andere Waffengattungen heraufbeschworen haben. Die ganze Diskussion darum ist leidlich.

Durch Nelson seinen Fragenkomplex sind aber schon interessante Dinge angestoßen worden. Die ganzen Abläufe hat ja noch niemand verglichen oder nach Unterschieden beleuchtet worden. Hat doch also was gutes finde ich.

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RE: Atomwaffen in der DDR....

#17 von Ben ( gelöscht ) , 21.06.2016 22:52

@kabel schrieb:
Diese Ahnung habe ich schon seit 20 Jahren. Wobei die ostdeutschen Historikerschreiberling noch einen Zahn schärfer sind, als ihre westdeutschen Kollegen.

Ben

RE: Atomwaffen in der DDR....

#18 von Signum ( gelöscht ) , 21.06.2016 22:54

Hier ein Bericht aus der MAZ bezüglich MfS und CA Atomwaffen in DDR.

http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/b.../12488261/62249

Erstaunlich die Rückschlüsse, die sich eindeutig nicht aus der BStU Akte ergibt- Und dann als sensationelle Entdeckung zu betiteln.....
Und dann auch noch ein Interwiev mit einem Spezialisten für MfS Märchen. Er kann sicher MfS voll nicht einmal ausschreiben- wird aber als Spezialist tituliert.

Signum

RE: Atomwaffen in der DDR....

#19 von Frank1 , 21.06.2016 22:55

@Frank schrieb:
Ja, im Nov. 2011 wurde bei eBay eine solche Sonde mal versteigert. Offenbar von HA OTS hergestellt. Die war komplett mit Einsatzbeschreibung für Zugüberfahrt. Da haben wir uns und einige andere auch sich intensiv damit befasst. Für den Verkäufer war wichtig: von Stasi, vom Besten, keine richtige Ahnung was jetzt damit machen. Sie ging für ~525€ weg. Es sollen insgesamt ~20 Stück gewesen sein.

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RE: Atomwaffen in der DDR....

#20 von Polarbär , 21.06.2016 22:56

Ja, ein weites Thema dieser Kernwaffenspezial. Ein weites Thema für reichlich Spekulation. Da diese Thematik unter das Schweigegelübte zur Kriegsplanung fällt, stehen auch die meisten Wissenden nicht zur Verfügung.
Nur aus überlebten Papieren und Beobachtungen gegnerischer Dienste treffende Rückschlüsse zu ziehen ist ein schmaler Grat. Auch die MVM der Westalliierten waren nur Teil der gegnerischen Dienste. Besonders den sowjetischen Genossen war zu verdanken, dass diese Spione nur das sehen konnten was sie sehen sollten.
Wirklich wichtige Sachverhalte blieben ihnen aber verborgen da gedeckt durchgeführt.
Wie Truppenaustausch mit komplett neuen Geschwadern. Wie Test/Erprobung neuer Waffensysteme. Wie zeitweilige Stationierung von Truppen und Waffensystemen die nicht dem sowjet. Oberkommando in Wünsdorf unterstellt waren. Wie ........

Einige Anmerkungen zur Anlage von @Frank:
a) beschrieben ist bei Volksmarine eine KW-Planung für Küstenfront. Hier kommt lediglich die Engsicht des Autors zu Tage.
Nämlich steht hier der oft vorgefundene Mangel an Kenntnis der Zusammensetzung der milit. Formationen zum tragen.
Wie war 1964 das Szenario ? Die Küstenfront hatte die Aufgabe eines Angriffs in Richtung Jütland inkl. Einnahme von Bornholm. Richtig ? ;)
Hier stand eine Aufgabe für die Schnellbootkräfte als Angriffhandlung vor Bornholm. Zum Schutz der Boote war die gegn.Küstenartillerie und die gegn. Flugbasen auszuschalten. Diese Aufgabe hatten Marinefliegerkräfte mit KW auf 6 Punkte.
Wie war bis 1990 die Zusamnensetzung unter Einbeziehung des Standes von 1964 ?
Die betreffenden Kräfte der Volksmarine unterstehen im Krieg dem Kommando einer sowjet. Schnellbootbrigade. Sind damit operativ keine Kräfte der Volksmarine mehr. Die VOF waren im Kommando der Führung der BRF. Darin war die Volksmarine bekanntlich die 3. Flotte. Damit keine DDR Streitkraft mehr.
Die Marinefliegerkräfte für die 3. Flotte setzten 2 Verbände um. Einmal ein Teil des JG-9 als "Jagdbomber" und einmal ein sowjet. Marinefliegerregiment mit Verlegung nach Garz /Usedom- Für Nukleareinsatz waren beide TT ausgebildet und ausgerüstet. Die sowjet. Truppen auf Garz waren technisch für die Staffel des JG-9 zuständig. Das wäre genau die Staffel, die bei höheren GB von Peenemünde nach Garz verlegt hätte. Die Staffel für Groß Mohrdorf waren die Abfangjäger. Wo haben diese 6 Kw-Bomben nun etwas mit Volksmarine zu tun ?

b) Zu LSK/LV:
Als noch keine Jagdbombergeschwader in LSK/LV gab, hatten Teile von JG ( je 1 Staffel) Aufgaben der Frontfliegerkräfte.
JG-9 im Ostseeraum für VOF von Garz aus. ( mit KW)
JG-2 für 5. Armeegruppe von Warbelow aus.( mit KW)
JG-8 für Berliner Gruppierung von Spreenhagen aus.(mit KW)
JG-7 für 3. Armee von FH Leipzig-Schkeuditz ( siehe auch Oktobersturm-65)- (mit KW)

JG-1 war eine Staffel für Sonderaufgaben im Rahmen der KW-Option.

Bisher sind diese Konstallationen bei allen beteiligten Historikern mit Null beachtet worden.

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RE: Atomwaffen in der DDR....

#21 von MMM ( gelöscht ) , 21.06.2016 22:57

Die Frage ist ja immer, wie sattelfest sind die Angaben von Autoren wie Nielsen oder Büttner und Co..?
Woher werden die Erkenntnisse gewonnen ?
Gerade beim Autor Büttner war doch zu verzeichnen, dass falsche Rückschlüsse aus bestimmtem Datenmaterial gezogen werden. Kein Wunder denn er denkt nicht wie ein Soldat.

Das Atomwaffen der SU in der DDR waren ist sicher unstrittig. Nur was war wo und wofür ?
Ist bereits das Vorhandensein eines sogenannten "Granit" ein hinreichendes Indiz für ein Atomwaffenlager ?
Kann dort nicht auch eine andere Nutzung erfolgt sein ?
Wir wissen von Waffenlagern, die nur für die 2. Staffel vorgehalten werden und auch erst x+2 Tage gefüllt werden.
Insofern sind Zuordnungen zu vorher dort stationierten Fliegerverbänden unzutreffend.
Wir wissen von stationierten Reparatur-Einheiten, die dort wirklich etwas mit Reparatur zu Tun hatten.
Wir wissen von Zwischenlagern auf Flugplätzen, in denen neue Technik untergebracht war die zur Erprobung in der DDR waren. Also Geheim.
.... oder Atomwaffen bis zum Weitertransport zum Einsatzlager zwischengelagert waren.

Wie belastbar sind also die Aussagen dieser Autoren.

MMM

RE: Atomwaffen in der DDR....

#22 von Franky2 , 21.06.2016 22:58

Ich würde schon etwas trennen. Harald Nielsens Werk von 1998 über Kernwaffen in der DDR ist anerkannt und er war Offizier (WIMRE OSL). Büttner schreibt hauptsächlich für eine Zeitschrift die im Bahnhofshandel bzw. Tankstellen ausliegt. Sie liegt dort iA neben der 'Praline'. Ohne Stefan zu nahe treten zu wollen, diesen ganzen Auftrieb um ein paar Artikel daraus habe ich nie verstanden.

 
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RE: Atomwaffen in der DDR....

#23 von Wiener , 21.06.2016 23:01

Anerkannt sein mit seiner Darstellung heisst nicht das die Darstellung den Nagel auf den Kopf trifft. Eher das ein gewisser Leserkreis aus eigener Unzulänglichkeit sich den Inhalt dieser Darstellung zu eigen macht.

Einige Beiträge vor mir zeigt @Frank einen Auszug aus dem Buch.
Bereits Kopie HN5-500 Punkt 9a zerrt geradezu von Spekulationen und Vermutungen. Das sind doch keine klaren Aussagen.
"Birkenwald-64" wird als Subjekt herangezogen weil dort 6 Kernladungen im Bereich der Küstenfront ausgewiesen sind und werden dem Autor der Volksmarine zugeschlagen. Mit eine Fragestellung auf nukleare Rolle der NVA Marinefliegerkräfte.
Da bekomme selbst ich gerunzelte Augenbrauen.
1964 hatten wir noch keine Marinefliegerkräfte. Im Rahmen der Küstenfront gab es auch keine Volksmarine... bis 1990 nicht. Dort war der NVA-Anteil der hier Volksmarine genannt wird die 3. Flotte der Vereinten Ostseeflotten unter sowjetischen Kommando. In dem Aspekt verfügte die 3. Flotte dann aber sehr wohl über Marinefliegerkräfte- nämlich die sowjetische Marinefliegerdivsion Garz/Usedom. Und das war 1964 so!
1964 war die Küstenfront auch noch polnisch... ohne NVA Anteil und die Marineformationen waren nie Bestandteil der Küstenfront. Sie handelten zwar gemeinsam und im zusammenwirken der Kräfte, aber dadurch war kein Unterstellungsverhältnis abzuleiten.

Außerdem erfolgte immer wieder ene Präzisierung der KW-Angriffsziele, so das sich Anzahl und Einsatzvarianten laufend änderten.

So ist bereits 9a fraglich und wenn das ganze Buch so aussieht......

Das hat nicht damit zu tun das der Autor Offizier war.

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RE: Atomwaffen in der DDR....

#24 von Rudelbär ( gelöscht ) , 21.06.2016 23:06

Ja, leider sind statt Fakten vielerlei Vermutungen im Umlauf.
Fakt ist auch, dass nicht in jedem sogenannten Granit-Bunker Atomwaffen lagerten und wenn eingelagert, sind Umfang und Nutzer nur Fiction.
Dies geht einher mit mit Nichtwissen über Funktionen wie zum Beispiel Aufklärungsfliegergeschwader-11 Welzow als Jagdbombenflieger im Krieg.... zum Aufklärungsfliegergeschwader Werneuchen in der Kernwaffensonderolle.... bis hin zu getarnten Truppen der Sowjetarmee in der DDR die nicht der GSSD unterstellt waren ( wie 5.Panzerdivision)....
Ein wirklich kompliziertes Terrain.
Und liebe Autoren, mit Sicherheit sind wir auch voller Achtung vor euren Arbeitsleistungen zur Fertigstellung der Bücher. Trotzdem ist dort vieles eben nicht stimmig. Aber wir wollen sicher eure Werke auch nicht zerreissen.

Rudelbär

RE: Atomwaffen in der DDR....

#25 von Julius , 21.06.2016 23:08

Sehen wir die Thematik: Fliegerkräfte in der nuklearen Option der UdSSR

In der besagten Fliegerrevue extra 22 als Beitrag unter anderem:

Zitat
Zitat(Stefan Büttner) Sowjetische Frontfliegerkräfte in der DDR, in Polen, der CSSR und Ungarn verfügten nachweislich über Kernwaffen.
Umfassend aufgedeckt wird diese Facette des Kalten Krieges.
Sie zeigt, dass für die UdSSR die nukleare Option zum täglichen Handwerk an der Nahtstelle zur NATO gehörte.



Was will uns Büttner damit sagen ?
Krawallmache zu Lasten der Sowjetunion ? JA.
"Umfassend aufgedeckt..." ! Wir Wisssen, dass Büttner eigentlich nichts weiß und viemehr mit Vermutungen und Fiktionen agiert.
"... für die UdSSR .... zum täglichen Handwerk..." ! Hier fehlen eindeutig die Ansätze der Rüstung der USA. Mir ist nicht bekannt das der Autor Büttner sich jemals mit der nuklearen Option der USA als deren täglichen Handwerk an der Nahtstelle zum Warschauer Pakt beschäftigte.
Wie sollte er auch.

( das ist meine ganz private Meinung )

 
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RE: Atomwaffen in der DDR....

#26 von willy , 21.06.2016 23:09

wer gibt denn schon was auf das was ein Büttner von sich gibt??

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RE: Atomwaffen in der DDR....

#27 von Maulwurf , 21.06.2016 23:11

Och, sag das nicht. Er hat auch viel Wissenswertes ermittelt und ist so quasi der Einäugige unter den Blinden. Schwachpunkt bei ihm ist "nur" Herleitung und Verknüpfung von gewesenen Sachverhalten aus diesem Wissen. Hier fehlt einfach die Fachkenntnis.
Das ist so, als wenn ich als Stadtmensch mich bei einem 80jährigen Großlandwirt hinstelle und ihm erzähle wie er in den letzten 50 Jahren seit Übernahme des Hofes seine Felder bestellte und das Vieh versorgte. Das Wissen beruhte dabei aber nur aus gelesenen Artikeln aus der sozialistischen Bauerzeitung.

Zum Thema Frontfliegerkräfte.
Offenbar ist auch hier das fehlende Verständnis zum sowjetischen Sprach-und Anwendungsgebrauch Schuld. Schauen wir uns folgende Darstellung an:

Zitat
ZitatDie MiG-29, wie sie heute bekannt ist, ging aus einer Studie für einen schweren Jäger (ebenfalls MiG-29 bezeichnet) hervor, der die F-15 ausschalten sollte. Für diesen Wettbewerb unter dem Programmtitel "Perspektivnij Frontovooj Istrebitel" (künftiger Frontjäger) regte das Mikojan-Konstruktionsbüro an, den Amerikanern zu folgen und sowohl schwere als auch leichte Jäger zu produzieren, die sich gegenseitig bei der Ausführung des Gesamtauftrages ergänzen können. Der Vorschlag wurde akzeptiert und der Forderungskatalog auf zwei recht unterschiedliche Kampfflugzeugtypen hin überarbeitet. Die neue Spezifikation für Legkij Frotovoj Istrebitel (leichter Frontjäger) der sowjetischen Luftstreitkräfte erschien 1972, und Mikojan reichte eine kleinere Version des ursprünglichen Entwurfs, die MiG-29D (Dubler - Doppler), mit Erfolg ein. Für die Forderung des Tjazelij Frontovoj Istrebitel (schwerer Frontjäger) legte Suchoi die T-10, den Su-27 Prototypen, vor. Die jüngste LFI-Unterlage (light Front Interceptor) war auf die Nachfolge der MiG-21 und MiG-23 sowie der Su-7 und Su-17 bei den Frontfliegerkräften ausgerichtet. Das neue Jagdflugzeug sollte Feindjäger im Luftgefecht schlagen, gegnerische Bomber und Aufklärer zerstören und eigenen Bombern sowie Jagdbombern Geleitschutz bieten können. Zudem musste der Typ in der Lage sein, eine bedeutende Zweitfunktion im Erdkampf zu übernehmen.



Jetzt gehen diese Ungläubigen der heutigen Zeit daher und substantieren den Frontjäger auf die Frontfliergerkräfte.
Natürlich blödsinnig.
Zumal im Text selbst dargestellt wird: " Das neue Jagdflugzeug... "

Natürlich war die MiG-29 ein Jäger und damit den Jagdfliegerkräften zugeordnet. Seine Spezifika war auf den Einsatz im Frontgebiet ausgerichtet und weniger im Hinterland. Daher " Frontjäger".

Frontfliegerkräfte, liebe Leute", waren bis dato ausschließlich aus Jagdbombern zusammengestellt. MiG-29 war kein Jagdbomber sondern Jäger in Mehrfachverwendung.
Wobei die MiG-21 als Abfangjäger ebenfalls bereits Aufgaben der Bekämpfung von Erdzielen erfüllte, ohne zu den Frontfliegerkräften zu gehören.

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RE: Atomwaffen in der DDR....

#28 von Carlos , 21.06.2016 23:13

welche Fliegerkräfte hatten wir denn direkt zur Verfügung?

- 5 Jagdbomberregimenter GSSD mit 280 Flugzeugen Su-17M4 und MiG-27 - WGT (19.; 20.; 296.; 559.; 730.; 833. JBR)
- 3 Jagdbombergeschwader NVA mit 62 Flugzeugen MiG-23 und Su-22 - NVA ( JBG-37; JBG-77; MFG-28)
- 2 Schlachtfliegerregimenter (GSSD)/OKWKSP mit 72 Flugzeugen MiG-25 - WGT (357.; 368. SchlFlR)

Jede dieser Spezifika hatte eigene Aufgaben. Die NVA Geschwader waren für eine neue Jagdbomberdivision bestimmt. Damit auch unter sowjetischem Befehl.

Wenn wir den 1. und 2. KWS der Front nehmen, geht die gegenwärtige Lehrmeinung von KWS ohne die Fliegerkräfte aus.
Warum ?
Weil die handelnden Personen der NVA ihre Handlungen im Übungsgeschehen ohne Fliegerkräfte abhielten.
Warum ?
weil die Frontfliegerkräfte infolge ihrer anderen Aufgabenstellung schon vor dem sogenannten 1. o. 2. KWS im Einsatz waren und sich zum Zeitpunkt des KWS des Heeres bereits auf Rückflug befanden oder auf der zugewiesenen "Heimat-Basierung " landeten. Ihre Aufgabe war nämlich einen Gegenschlag der NATO zu minimieren. Das heisst, deren atomare Raketenstellungen vor unserem KWS auszuschalten und/oder Flugabwehrstellungen ( mit Tauglichkeit Raketenabwehr) auszuschalten.
Bedeutet aber auch- den eigentliche 1. KW-Schlag gegen Nato Einrichtungen flogen Fliegerkräfte mit Spezialauftrag und auch nur auf Befehl des sowjetischen Generalstabes. Da war das Heer noch auf dem Marsch in die Bereitstellung.
So das diese 1. o. 2. KWS halt "nur" die 1. o. 2. KWS der Heerestruppen bzw. Raketentruppen der Front waren und nicht in der Gesamtheit als überhaupt der 1. o. 2. KWS zu betrachten sind. Sicher haben diese Spezies darüber noch nie nachgedacht.

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RE: Atomwaffen in der DDR....

#29 von Morgenröte , 21.06.2016 23:15

Wir hatten im Februar 16 zu einem interessantes Treffen mit den Freunden in St. Petersburg. Natürlich und automatisch kommen auch Themen der damaligen Stationierung in der DDR auf den Tisch.
Einige Kernaussagen zu LSK Fragen waren:
- Nicht jeder sogenannte Granit-Bunker ist ein Sonderwaffenlager oder Kernwaffenlager gewesen. Bestimmte Veröffentlichungen rufen dort nur ein Schmunzeln hervor.
- Nicht jedes Atombombenlager war ständig belegt. Aber trotzdem bewacht.
- Mit Einführung von Jagdbombern der Frontfliegerkräfte standen keine sowjetischen Abfangjäger für Luft-Boden-Operationen bereit. Die Abfangjäger hatten mit der Abwehr von angenommenen Luftschlägen der Nato vollauf genug zu tun.
- Abfangjäger hatten dann auch keine nukleare Zweitrolle. Auch wenn der Einsatz als solches möglich war und trainiert wurde.
- nicht jedes Atomwaffenlager eines Flugplatzes war für das Regiment der Friedensstationierung bestimmt. In der Regel hatten Jagdflugzeuge mit Auslösung höherer Stufen der Gefechtsbereitschaft den Heimatflugplatz zu verlassen. Dem folgte eine Verstärkung mit Fliegerkräften aus der SU und für dieses waren dann die Lager bestimmt.
- In Sachen Werneuchen war immer die nukleare Zweitrolle in einer Sonderaufgabe auf ganz spezielle Ziele für das Aufklärungsfliegeregiment bestimmt. Träger waren die Jak-28. Später die MiG-25BM.
- In Werneuchen war Ende der 1980ger zusätzlich zum Aufklärungsfliegerregiment eine Einheit MiG-25/31 Jagdflugzeuge stationiert, die aus dem Gefechtsstand Legnica direkt befehligt wurden und zu einem Regiment in der SU gehörten. Analog wurde auf "Gruppe Norden" verwiesen und der Neueinordnung bestimmter Vorfälle und Zonen im Luftraum der DDR zur Luftverteidigung der SU. Bekannterweise unterlag die allgemeine Luftabwehr dem Kommando der Truppenluftabwehr der Gruppe. Man muss also die LV-Gruppierung Norden, die Mig-25/31 und den LV-Gefechtsstand Legnica im engen Zusammenhang sehen. Denn mit Übernahme des Gefechtsstandes Nikel durch die TLA der Gruppe wechselten Personal und Aufgaben der Luftverteidigung der SU im Territorium der DDR von Wünsdorf nach Legnica. Die TLA im Gefechtsstand Nikel erfüllte zum Beispiel keine Einsatzaufgaben im Ostseeraum. Das machte Legnica. Die TLA im Gefechtsstand Nikel erfüllte auch keine Aufgaben im Zusammenhang mit taktischen/strategischen Flügen des Gegners- dazu zählten AWACS, SR-71, B-52... - das war Aufgabe der Luftverteidigung von Legnica aus. Wichtig ist bei Bewertung ab 1987/88 immer die Beachtung der Neuorganisation der Luftverteidigung in Westrichtung.

Soweit in Kürze diese Informationen.

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RE: Atomwaffen in der DDR....

#30 von Klaasen , 21.06.2016 23:28

Das ist so der Nutzungsansatz den ich bei dem ganzen Granit Gefasel schon lange vermutet hatte. Leere Bunker mit Bewachung zur Vorsorge und super schlaue Nachfahren schreiben dazu Bücher über die vielen Russen-Atomwaffen in der DDR. Dabei war die Kiste leer.
Und alles nur um sich wichtig zu tun

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