Marxwalde/Neuhardenberg

#1 von Gregor , 18.08.2016 14:39

der NVA-Flugplatz Marxwalde war zivil als Zivilflugplatz Wriezen geführt worden.

Code: ETWN für Flugplatz Wriezen
SLB waren 2. RWY1 2400mx50m Beton und RWY2 1800mx40m Gras

Bestückung Außenpunkte.
Landerichtung West 26:
FMP 3920m : 1x ARP-7; 1x MRM-48 beides für JG und 1x MRM-70 für TG-44 plus 2x Notstromaggregat.
Peiler 2800m: 2x ARP-6 mit R-801 und 1x Notstrom
NMP 930m : 2x PAR-8SS ( 2 Halbstellen).... warum auch immer ; 1x KNS4U und 1x KNS8E; 1x MRM-48 alles für JG und 1x MRM-70 für TG

Landerichtung Ost 8:
FMP 3900m: 2x PAR8SM, 1x MRM-48 und 1x Notstrom
Peiler 2800m: 2xARP-6 mit R-801 unnd 1x Notstrom
NMP 900m: 1x PAR-8SM; 1xMRM-48; 1xKNS-4U; 1x Notstrom

Alle Daten sind in den Platzunterlagen der derzeitigen Betreibergesellschaft vorhanden.

 
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RE: Marxwalde/Neuhardenberg

#2 von Arne ( gelöscht ) , 18.08.2016 14:45

Dort stationierte die NVA der DDR das
JG-8 = Jagdfliegergeschwader-8 und
TG-44 = Transportfliegergeschwader-44 auch umgangssprachlich als Regierungsflieger bezeichnet. Da für den Lufttransport der DDR Regierung und SED Führung zuständig.

plus Sicherstellungseinheiten wie
NFB-8 = Nachrichten und Flugsicherungsbataillon-8
FTB-8 = Fliegertechnisches Bataillon-8
FTB-44 = Fliegertechnisches Bataillon-44

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#3 von Rubin , 18.08.2016 14:48

Zur Ablösung ihrer TU-134A (TU-134AK) suchte die NVA einen Nachfolgetyp.
Man einigte sich zunächst auf die JAK-42D.
Der Einfachheit halber setze ich für weitere Informationen mal einen Link:
http://www.luftfahrt-eisenach.de/ddr-luf...&p=22611#p22611

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RE: Marxwalde/Neuhardenberg

#4 von Frank1 , 18.08.2016 14:49

@Frank schrieb:
Es muß aber Gespräche auf der Cheflage dazu gegeben haben. Wie auch immer. Hat mir unser Freund Guido H. als quasi ständiger Teilnehmer der Runde da mitgeteilt.


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zuletzt bearbeitet 18.08.2016 | Top

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#5 von Ingo , 18.08.2016 14:51

@Interflug brachte einst diese Thematik mit:
Bekanntlich betrieb das STS-29 bzw. TG-44 3 Exemplare der TU-124. Alle basierten technisch auf der Variante TU-124W. Mindestens 2 waren ab Werk der Salon-Variante TU-124K2-22 zuzuordner. Eine angeblich in normaler TU-134W Airlinerkonfigueration mit 56 Passagiersitzen. Letzteres würde Sinn machen, da infolge des Flugverbots für die IL-62 1972 mindestens eine TU-124W für Interflug zum Einsatz kam.

Wer weiss mehr, wie die Ausrüstung der TG-44 Maschinen war?

 
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#6 von Frank1 , 18.08.2016 14:52

Dazu war auch eine Anfrage Richtung der Alten heraus. Irgendwie will derzeit keiner zu dem Thema.

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#7 von Georg , 18.08.2016 14:54

Militärarchiv Freiburg und dort Chronik TG-44.
Aber ich hatte mich getäuscht- auch dort sind 3 Tu-124 aufgeführt für die 60ger Jahre.
Unklar war mir dabei noch, wann Übergabe der Tu-124 an Interflug erfolgte.

Auch mit den IL-62 war ein etliches Hin und Her zwischen TG- Interflug - und Rücknahme Werk wegen der Mängel.
Sicher war auch bei den IL-62 ein Importeur = Interflug mit der Garantieabwicklung zuständig.
So wie Kdo LSK/LV auch für Marineflieger oder Armeeflieger der Importeur und damit für Garantieleistungen zuständig war.

 
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RE: Marxwalde/Neuhardenberg

#8 von LutzDietmar , 18.08.2016 14:57

Gar nicht. Alle drei Flugzeuge wurden 1975 in die UdSSR zurückverkauft. Eine kam im Flugforschungsinstitut Michael Gromow zum Einsatz bis 1982 und ist als Sockelmaschine noch vorhanden. Die anderen zwei sind nicht exakt bezüglich Verbleib gesichert.
Eine Kleinflotte mit 3 Flugzeugen war IF zu klein und die Kapazität mit 56 Passagiersitzen viel zu klein = unwirtschaftlich.

Aber Du sprichst von Gerangel hinsichtlich IL-62 wegen übernahme, erzähl mal mehr? Ich weiss nur, das es mit einer TU-134AK der NVA Probleme gab, die 1989 an den Hersteller zurück ging.

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RE: Marxwalde/Neuhardenberg

#9 von Klosterbruder , 18.08.2016 14:58

Die NVA nutzten drei Tu-124, von denen zwei mit Interflug-Lackierung und -Kennzeichen für Flüge der Staatsführung versehen waren. Eine TU-124 für unsere Ministerflüge mit NVA Outfit. Einsätze liefen über Abt. Flugorganisation beim Chef Transportfliegerkräfte des Kommando.
Stationierungsort war das TG-44 am Flugplatz Marxwalde.
Nur die 2 Maschinen mit Interflug-Lackierung waren ersatzweise auf regulären Interflug-Strecken eingesetzt. Auch nur Berlin-Moskau-Berlin oder Berlin-Leningrad-Berlin.
1975 dann verkauft. SU war der einzige mögliche Abnehmer.

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RE: Marxwalde/Neuhardenberg

#10 von Pic , 18.08.2016 14:59

Neuer Tag ( die SED-Bezirkszeitung Frankfurt/Oder) vom 2.1.1990:
NEUER TAG / Ausgabe Bernau, 2.1.1990
Wohin fliegen die TU und IL aus dem Oderbruch heute?
Neuer Tag bei Fliegern der ehemaligen Regierungsstaffel
... Geschwaderkommandeur Oberst Wolfgang Gleis berichtete ...: Seine Einheit mitsamt der 14 Transportmaschinen - dazu gehören drei IL 62, zwei Tu 154M, und neun Tu 134A - hat in der Vergangenheit zum Bestand der Nationalen Volksarmee gehört und wird es auch künftig. Der Standort ist nach wie vor Marxwalde. Gewandelt hat sich nur die Aufgabenstellung für das fliegende Personal und die technischen Kräfte. Während bisher vorrangig und zuerst für die ehemalige Partei- und Staatsführung zu fliegen war, wurde jetzt eine neue Rangfolge festgelegt. Danach werden die Angehörigen der Einheit in erster Linie Flüge im Linien- und Charterdienst der INTERFLUG absolvieren. ...

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RE: Marxwalde/Neuhardenberg

#11 von max ( gelöscht ) , 18.08.2016 15:02

@FF02 schrieb:
korrekte Angaben, Gregor...

Allerdings ist es schon merkwürdig, wenn man vielfach liest, daß es sich hierbei auch um einen zivil genutzten Flugplatz gehandelt haben soll - die offizielle ICAO-Kennung gaukelt es einem zumindest vor.
Warum wurde dann aber zu keiner Zeit, dieser Flugplatz in der offiziellen Publikation der Zivilluftfahrt der DDR, der "AIP German Democratic Republic" veröffentlicht?

Heute wissen wir warum....

-----------------------
Gemeint ist der ominöse "2800-m-Punkt" auf der Westseite des ehemaligen Flugplatzes Marxwalde, der angeblich zur Navigationsführung der Maschinen des TG-44 gedient haben soll.

Ich habe deshalb dieses, zumindest für mich, hochinteressante Thema mal abgetrennt.
Vielleicht läßt sich, mit Eurer Hilfe, klären, was eigentlich dieser Punkt war und über welche technische Ausstattung er verfügte.

Das es sich dabei um ein normales Funkfeuer gehandelt hat, glaube ich nicht - zumal das offizielle Fernfunkfeuer der NLR des Platzes, in unmittelbarer Nähe stand...
Kennt jemand Einzelheiten (Quellen) dazu?

max

RE: Marxwalde/Neuhardenberg

#12 von Andy ( gelöscht ) , 18.08.2016 15:04

@Andy schrieb:
In der NLR gibt es nichts außer NMP und FMP. Es gibt als weiteren Außenpunkt nur den Peilerpunkt mit ARP 6. Dieser wurde normal in der Hauptlanderichtung zwischen NMP und FMP untergebracht und war in der Regel mit 2x ARP 6 ausgestattet. Das war auch in Laage und in Holzdorf ähnlich (bei etwa 3500 m).

Auf einigen Flugplätzen war der Funkpeiler auf dem 1000 m Punkt untergebracht. Für den Peiler einfach kein idealer Standort da es zu viele Störeinflüsse gibt. Die Funkfeuerantennen, das KNS etc. beeinflussen einfach zu viel. Jeder der schon einmal einen Funkpeiler ARP 6 abgeglichen hat, wird mir beipflichten können. Der ideale Peilerstandort ist um die Antenne 50 m total frei und auf 100 m Umkreis möglichst nur flach bewachsen und es finden in diesem Bereich auch keine Bewegungen statt.

Einen Zusammenhang mit dem Landesystem SP 70 kann ich ebenfalls ausschließen. In der zivilen Variante würde dort noch ein Außenmarker bei 7200 m dazu kommen. Marxwalde hatte aber einen ganz normalen 1000 und 4000 m Punkt.

Jetzt habe ich mich eines besseren belehren lassen .... hier auf der Webseite und anderswo folgendes gefunden ...

Auf mil-airfelds bin ich gerade auf folgendes gestoßen ...

Weitere Objekte:
- 05/264 Lietzen, Wassermühle: Fläche 0,2 ha, Unterkunft: 29 Plätze (JG-8)
- 05/335 Ringenwalde, Am Dolgensee: Fläche 6,9 ha (JG-8)

Lietzen habe ich dann anderswo als Ledigenwohnheim erklärt bekommen und Ringenwalde als Sendestelle

Eine andere Quelle sagt das in Ringenwalde zwei 1 Kw Sender standen, die zum Objekt 17/448 Funksendezentrale der Hauptführungsstelle des Ministeriums für Nationale Verteidigung der DDR gehörten. Also wieder nix mit JG 8. Aber das sagt nicht aus das neben den Kw Sendern nicht auch noch mehr dort war ???

Andy

RE: Marxwalde/Neuhardenberg

#13 von Frank1 , 18.08.2016 15:06

Ich sehe ein Problem darin, dass wohl auch in der von dir zusätzlich benutzten Quelle nicht die konkrete PLZ steht und es eigentlich zwei R. auf nahen Raum gibt. Ich habe von 17/448 wenig Ahnung, aber dieses muß auf jeden Fall noch abgeklärt werden.

Es war ein guter Hinweis von dir, man hätte auch eher mal in die SDB'en tiefer schauen können.

Darum geht es doch, dass die 'zivilen' Maschinen des TG-44 normalerweise via Schönefeld über die NLR anflogen und da Technik dafür brauchten

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RE: Marxwalde/Neuhardenberg

#14 von Andy ( gelöscht ) , 18.08.2016 15:07

Mit dem Wendekreis der Maschinen wird mir jetzt vieles auch klarer ... daran habe ich keinen Gedanken gelassen.

Andy

RE: Marxwalde/Neuhardenberg

#15 von Gregor , 18.08.2016 15:09

Gelesen, dass auf dem FMP West 1x MRM-70 für TG-44 stand und im NMP West auch 1x MRM-70 für TG-44. also auf dem Peilerpunkt soll nichts gewesen sein.
Nur JG-8 Equipment.
Dann gabs eine Lichtlandeanlage für TG-44 ESP-DL mit Landebahnmittenbefeuerung sowie Impuls-, Gleitwinkel,- Schwellen,- Anflug-, Begrenzungs-, Horizontfeuer.
Dann für den HULAP eine Swetlutschka.
Dann eine Instrumentenlandesystem SP-70 für Zivilluftfahrt.

Wer hatte denn dabei noch durchgesehen on JG-8 Equipment zu betreiben war oder TG-44.

 
Gregor
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