RE: Wirtschaftsnachrichten

#76 von Lameier , 18.02.2019 18:45

Der Graben zwischen den USA und Europa wird immer tiefer. Inzwischen gilt: Je energischer Trump etwas fordert, desto eher bekommt er es nicht. Ein Kommentar.
Vor einigen Wochen sah es sehr schlecht aus für Nord Stream 2. Die Ostseepipeline, die russisches Gas direkt nach Deutschland bringen soll, geriet immer stärker unter Druck, die Bundesregierung schien isoliert zu sein. Polen, die baltischen Republiken und die Ukraine verschärften ihre Kritik, die EU-Kommission torpedierte das Projekt, da es ihrer Ansicht nach die Abhängigkeit Europas von russischem Erdgas erhöht, das EU-Parlament hatte einen Baustopp verlangt, beide Gremien fordern seit langem eine Verschärfung der Gas-Richtlinie, dieser Forderung schloss sich schließlich auch Frankreich an. Die Gegner von Nord Stream 2 frohlockten und prophezeiten das baldige Ende des Projekts sowie der deutschen Regierung eine krachende Niederlage.

Doch es kam anders. Bundesregierung, EU-Kommission, Europäischer Rat und EU-Parlament einigten sich im sogenannten Trilog-Verfahren zwar auf eine Verschärfung der europäischen Gas-Richtlinie, was Deutschland ursprünglich hatte verhindern wollen, aber die Konsequenzen, die sich daraus für Nord Stream 2 ergeben, sind sowohl für Russland als auch Deutschland verkraftbar. Rein theoretisch können nun auch Dritt-Unternehmen die Nutzung der Pipeline beantragen, was praktisch allerdings wegen des Verlaufs der Röhren kaum umsetzbar sein wird. Die verlangte Trennung der Pipeline wiederum zwischen Eigentümer und Lieferant könnte Moskau veranlassen, die Eigentümerrechte einfach von Gazprom auf Rosneft zu übertragen.
Mit anderen Worten: Nord Stream 2 wird jetzt definitiv gebaut, diesmal abgesegnet durch die entscheidenden Gremien der Europäischen Union. Die Gegner gucken buchstäblich in die Röhren, Deutschland hat sich in den wesentlichen Punkten durchgesetzt.
Man kann eben auch Teilniederlagen als Sieg verkaufen.
Zum einen war offenbar die Einsicht gereift, dass Nord Stream 2 beileibe kein rein deutsches Projekt ist. Neben Wintershall und Uniper sind daran auch OMV (Österreich), Royal Dutch Shell (Niederlande und Großbritannien) sowie Engie (Frankreich) beteiligt. Auch Belgien, Griechenland und Zypern unterstützen das Projekt. Isoliert war die Bundesregierung nie.

Zum anderen darf sich die Bundesregierung für den Stimmungsumschwung wohl bei Richard Grenell bedanken, dem amerikanischen Botschafter in Deutschland. Der schrieb geharnischte Briefe, drohte mit Sanktionen, polterte und warnte mit einer Intensität, die viele in Europa sowohl er- als auch abschreckte. Am Ende fand sich kaum noch ein Kritiker, der mit dem hyperventilierenden Feuerkopf gemeinsame Sache machen wollte. Grenell überzog mit seinen Vorhaltungen dermaßen, dass er viele Europäer widerwillig und zähneknirschend in die Einigung mit Deutschland und gegen die USA trieb.

Aus: Tagesspiegel

 
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RE: Wirtschaftsnachrichten

#77 von Theo , 05.03.2019 15:04

SAP
Der Softwarekonzern SAP will sich mit einem Restrukturierungsprogramm fit für den Wettbewerb im Cloud-Geschäft machen.
Mitarbeitern wird der Vorruhestand angeboten.
Es geht nicht darum Kosten zu sparen. Neue Fachleute mit neuem Wissen und neuen Visionen sollen eingestellt werden.

Der Jahresumsatz des DAX-Konzerns stieg 2018 um 11 % auf 25,96 Milliarden Euro.
Das Betriebsergebnis stieg um 10% auf 7,48 Milliarden Euro.

 
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RE: Wirtschaftsnachrichten

#78 von Timo , 13.04.2019 15:49

Nord Stream 2: Gibt es einen Pipelinekrieg in der Ostsee?
Polen und Dänen planen mit Baltic Pipe ein Konkurrenzprojekt zu Nord Stream 2. Die Dänen fordern nun die Gazprom-Tochter zu einer dritten Routenvariante um Bornholm auf.
Kommt es zum Pipelinekrieg in der Ostsee? Neben der russischen Gazprom-Tochter Nord Stream 2 planen polnische und dänische Konzerne mit dem Bau der Erdgaspipeline Baltic Pipe derzeit ein Konkurrenzprojekt. Beide Trassen werden sich nach jetzigem Stand in dänischen Gewässern kreuzen.

Was Amis so anzetteln
Brisant: Polen und Dänemark gehören zu den schärfsten Kritikern der Nord-Stream-Pipeline. Dänemark ist auch das einzige Land, das bislang keine Genehmigung für den Bau der Nord Stream 2 erteilt hat. Ohne diese Genehmigung steht das gesamte Projekt in Frage.
Baltic Pipe und Nord Stream liefern Gas aus rivalisierenden Quellmärkten nach Mitteleuropa: Nord Stream 2 will russisches Erdgas in die westeuropäischen Märkte pumpen. Über die Baltic Pipe soll Gas aus norwegischen Feldern nach Polen fließen.
Die Baltic-Pipe-Investoren, der dänische Energiekonzern Energinet und der polnische Gas-Übertragungsnetzbetreiber Gaz-System, sehen die Vorteile des Baltic-Pipe-Projektes darin, dass ihre Trasse – anders als Nord Stream – eine Verbindung zwischen EU-Mitgliedsstaaten herstellt. Damit steige die Versorgungssicherheit.

Ein weiterer Player auf dem Gasmarkt werde zu mehr Wettbewerb und günstigeren Preisen führen, teilten die Baltic-Pipe-Investoren mit. „Das Baltic Pipe Projekt ist ein strategisches Infrastrukturprojekt, mit dem Ziel im europäischen Markt einen neuen Gasversorgungskorridor zu schaffen.“
Natürlich über Polen. Die sich schon zu Ostzeiten jeden Transit in Dollar hoch bezahlen ließen. Polen ist damit ein absolut unzuverlässiger Partner.

Während Dänen und Polen die Planungen zum Bau einer eigenen Pipeline vorantreiben, könnte sich der Bau der Nord Stream 2 nun sogar noch weiter verschleppen. Die dänische Energiebehörde hat Nord Stream 2 inzwischen aufgefordert, eine neue Routenvariante in der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) in den Gewässern südlich von Bornholm zu prüfen, wie Nord Stream-Sprecher Steffen Ebert sagte. „Nord Stream 2 wird diese Aufforderung durch die Dänische Energiebehörde nun sorgfältig prüfen und dann entscheiden, welche Schritte als nächstes unternommen werden sollen“, hieß es nur knapp. Welche Folgen die nunmehr dritte Routenvariante durch dänische Gewässer für den Bau der geopolitisch hochumstrittenen russisch-deutschen Erdgasleitung hat, ließ Ebert offen.
Nord Stream 2 muss durch dänische oder polnische Gewässer-

Die Energieexpertin Prof. Kämpfert hält den Bau von Nord Stream 2 wie auch von Baltic Pipe grundsätzlich für überflüssig. „Wir benötigen die Pipelines zur Versorgung Europas mit Gas nicht.“ Europa habe sich verpflichtet, die Pariser Klimaziele zu erfüllen und das bedeute, dass der Gasverbrauch in Zukunft zurückgehen wird. Ihr Fazit ist eindeutig: „Gaspipelines sind eine Infrastruktur von gestern.“ Alle in der Vergangenheit von Energiekonzernen prognostizierten Gaslücken seien niemals eingetreten.

Die Baltic Pipe, die deutsche Hoheitsgewässer umgehen kann, soll pro Jahr rund zehn Milliarden Kubikmeter Gas von Norwegen über Dänemark und Polen liefern, ein Fünftel der Kapazität von Nord-Stream 2. Die Investoren drücken aufs Tempo. Bereits 2020 soll die Verlegung beginnen.


Angefügte Bilder:
balticpipe.jpg  
 
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#79 von Uli Köhler , 15.05.2019 18:43

In den US-Kongress ist ein Gesetzentwurf eingebracht worden, dessen Ziel es ist, den Bau der Gasleitung Nord Stream 2 zu behindern. Die Autoren des Dokuments treten für Sanktionen gegen die Besitzer von Schiffen ein, die bei der Verlegung der Rohre in der Ostsee zum Einsatz kommen, wie auch gegen Personen und Unternehmen, die das Projekt finanziell und technisch unterstützen.

Den Gesetzentwurf haben die Senatoren Ted Cruz und Jeanne Shaheen ausgearbeitet, die ihn am 13. Mai dem Ausschuss für Energetik vorgelegt haben. Die Sanktionen sollen ihnen zufolge gegen diejenigen europäischen Unternehmen verhängt werden, die Verlegeschiffe verkaufen bzw. vermieten. Mitarbeitern solcher Unternehmen könnte die Einreise in die USA verboten werden, und die Firmen selbst müssten sich auf die Sperrung ihrer Aktiva in den Vereinigten Staaten gefasst machen.
Laut dem Fachmagazin „Foreign Policy“ werden beim Pipelinebau Technologien und Anlagen verwendet, über die Russland nicht verfügt. „Das ist einer der wenigen Bereiche, in denen Gazprom technische Kenntnisse fehlen“, zitierte das Fachmagazin die Expertin des Atlantic Council für energetische Fragen in Eurasien, Agnia Grigas.
Russland verfügt tatsächlich über keine eigenen Verlegeschiffe, die als schwimmende Betriebe funktionieren: An Bord werden die Rohre zusammengeschweißt und geprüft, um sie dann an die Pipeline anzuschließen. In der Ostsee kommen aktuell das Schiff „Castoro Dieci“ der italienischen Firma Saipem, die „Audacia“ und die „Pioneering Spirit“ der schweizerischen Firma Allseas zum Einsatz.

Gerade Saipem und Allseas müssten im Falle der Verabschiedung des neuen Gesetzes in Übersee mit schlimmen Folgen rechnen. Aber in Gefahr schweben auch Personen, die das Gazprom-Projekt „finanziell und technisch unterstützen“. Um was für Maßnahmen es sich dabei handeln könnte, präzisierte „Foreign Policy“ nicht.

Davon könnten im Grunde alle getroffen werden: Gazproms Partner wie Uniper und Wintershall (beide Deutschland), Shell (Großbritannien und Niederlande), OMV (Österreich) und Engie (Frankreich).

Als einer der ersten reagierte der Chef des ukrainischen Konzerns Naftogas Ukrainy, Andrej Kobolew, auf die Nachricht über den neuen amerikanischen Gesetzentwurf. Auf Facebook veröffentlichte er einen Beitrag, in dem er seine Rolle bei der Vorbereitung des Dokuments unterstrich.
„Das ist ein wichtiges Ergebnis jahrelanger Verhandlungen und der offiziellen Arbeit, die unser Team in Washington mit unseren amerikanischen Partnern führte“, behauptete er. Zwar sei diese Entscheidung noch nicht endgültig, aber es sei „ein wichtiger Meilenstein, und jetzt kann ich darüber reden“.

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#80 von talnik ( Gast ) , 01.06.2019 14:41

Gegen Nord Stream 2
US-Kongressabgeordnete haben einen Vorschlag unterbreitet, wonach alle Einzel-und Rechtspersonen, die sich mit Versicherungsdienstleistungen für die an der Verlegung der Pipeline Nord Stream 2 beteiligten Schiffe befassen, den amerikanischen Sanktionen unterliegen sollen.

Vier US-Senatoren (Ted Cruz, Jean Shahin, John Barraso und Tom Cotton) haben am 14.Mai den Gesetzentwurf eingebracht, der mindestens fünf Arten von Sanktionen vorsieht. Das Dokument wurde auf der offiziellen Webseite des US-Kongresses am Samstag veröffentlicht:

„Der Präsident kann fünf oder mehr Sanktionen… gegen eine ausländische Person einführen, wenn der Präsident entscheidet, dass diese Person wissentlich an dem oder nach dem Datum des Inkrafttretens dieses Gesetzes eine Risikobewertung, Versicherung oder Rückversicherung für ein (an der Verlegung der Pipeline Nord Stream 2) beteiligtes Schiff erbringt.“

Mit „ausländischer Person“ sind sowohl Einzel- als auch Rechtspersonen gemeint.
Zu den vorgeschlagenen Sanktionen zählen die Verweigerung der Erteilung von Ausfuhrgenehmigungen durch die US-Aufsichtsbehörden, das Verbot, zwölf Monate lang Kredite in Höhe von mehr als 10 Millionen US-Dollar zu erhalten sowie das Verbot, mit US-Staatsschulden oder Bundesmitteln zu arbeiten. Außerdem werde untersagt, Zahlungen in der Zone der US-Gerichtsbarkeit zu leisten sowie Geschäfte mit Eigentum abzuwickeln.
Personen, die sich mit dem „Verkauf, Leasing, der Bereitstellung oder der Unterstützung von Schiffen zum Verlegen russischer Pipelines auf See in einer Tiefe von 30 Metern oder mehr“ befassen, dürfen nicht in den Vereinigten Staaten einreisen. Darüber hinaus drohe ihnen das Einfrieren des unter amerikanischer Gerichtsbarkeit liegenden Vermögens.

Laut dem US-Magazin „Foreign Policy“ könnten vor allem zwei Baufirmen – die schweizerische „Swiss Allsea“ und die italienische „Saipem“ – von Sanktionen betroffen sein. Möglich ist auch, dass sich das Gesetz auf die Umsetzung des internationalen Gaspipeline-Projekts Turkish Stream auswirkt.

talnik

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#81 von Alfred ( gelöscht ) , 28.07.2019 20:20

Nord Stream
Die Gaspipeline Nord Stream hat ihre Arbeit drei Tage früher als geplant wiederaufgenommen. Das folgt aus einer Mitteilung des Betreibers der Gaspipeline Nord Stream.

Wie es heißt, wurde der Gastransport am Samstag nach einer zeitweiligen Betriebseinstellung des Rohrleitungssystems wieder in Gang gesetzt.

Zuvor wurde mitgeteilt, dass die Arbeit der Gasleitung vom 16. bis 30. Juli wegen planmäßiger Technologiearbeiten eingestellt worden sei.

„Jetzt kann die Gaspipeline ihre ganze Kraft nutzen, um alle gestellten Aufgaben zu lösen“, heißt es.

Alfred

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#82 von Klaasen , 05.08.2019 22:57

Angesichts des eskalierenden Zollkonflikts zwischen China und den USA hat sich die Talfahrt am deutschen Aktienmarkt fortgesetzt. Die von US-Präsident Donald Trump angekündigten neuen Strafzölle gegen China konterte das Reich der Mitte mit einer Abwertung seiner Währung.

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RE: Wirtschaftsnachrichten

#83 von Fraport , 15.08.2019 22:38

Zitat von Alfred im Beitrag #81
Nord Stream
Die Gaspipeline Nord Stream hat ihre Arbeit drei Tage früher als geplant wiederaufgenommen. Das folgt aus einer Mitteilung des Betreibers der Gaspipeline Nord Stream.

Wie es heißt, wurde der Gastransport am Samstag nach einer zeitweiligen Betriebseinstellung des Rohrleitungssystems wieder in Gang gesetzt.

Zuvor wurde mitgeteilt, dass die Arbeit der Gasleitung vom 16. bis 30. Juli wegen planmäßiger Technologiearbeiten eingestellt worden sei.

„Jetzt kann die Gaspipeline ihre ganze Kraft nutzen, um alle gestellten Aufgaben zu lösen“, heißt es.



Das Projekt Nord Stream 2 ist vermutlich das umstrittenste Energieprojekt Europas. Längst versuchen einige Gegner der Pipeline, das Projekt zu politisieren und möglichst zu stoppen. Vor allem die Querstellung von Dänemark droht derweil mit einer erheblichen Verzögerung – und hunderten Millionen Zusatzkosten.

Wie aus einem Beschwerdebrief hervorgeht, den die Projektgesellschaft an die dänischen Behörden versandt hat, könnte die Genehmigungsverweigerung für die Route das gesamte Projekt um Monate verzögern.
Ein Abschnitt der Pipeline führt nämlich unter anderem durch Gewässer von Dänemark und erfordert dementsprechend eine Genehmigung des Landes.
Die Inbetriebnahme der Ostseepipeline Nord Stream 2, die ursprünglich für Ende 2019 geplant war, könnte sich um bis zu acht Monate verspäten.

Der finanzielle Schaden dadurch wäre erheblich. Zusatzkosten von 660 Mio. Euro könnten sich daraus ergeben.

Abgesehen von der dänischen Verweigerung ist das Projekt an sich schon weit fortgeschritten.

Wie aus einer Meldung der Deutschen Außenhandelskammer hervorgeht, seien mehr als 70 Prozent der Pipeline bereits fertiggestellt. Erst kürzlich waren zwei wichtige Teil-Trassen vor der Südostspitze Rügens miteinander verbunden worden.

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#84 von Opel , 11.10.2019 23:22

Autosparte in der Krise. VW beginnt Produktionsverlagerung der PKW mit Verbrennungsmotor ins Ausland.

BMW will nun ans Gehalt der Angestellten. Bei den höher dotierten Fachkräften sollen Lohnkürzungen in Höhe von 10.000 bis 15.000 Euro im Jahr umgesetzt werden. Das ist umgerechnet im Monat ein Tausender weniger.
Wenn diese Aktion funktioniert werden mit Sicherheit auch niedere Eingruppierungen wackeln.

 
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#85 von Till , 22.10.2019 10:24

Supermarkt-Riese Real vor dem Aus: Hunderte Filialen betroffen
Die Supermarktkette Real steht endgültig vor dem Aus. Reals Muttergesellschaft Metro und der Immobilieninvestor Redos sollen sich nach einem Jahr Verhandlungen in allen Punkten einig sein. Sie sehen einen Verkauf der 277 Filialen in drei Etappen vor.


 
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#86 von Bambus ( gelöscht ) , 09.11.2019 21:16

Gegen Nord Stream 2
Wie das Portal berichtet, könnten der Konflikt rund um Nord Stream 2 und vor allem mögliche US-Sanktionen gegen die daran beteiligten Firmen die Treibstoffversorgung in Deutschland gefährden.
Demnach könnten die angedrohten Sanktionen in Deutschland Engpässe in der Versorgung mit Autobenzin und Flugzeugtreibstoff verursachen.
So habe eine der größten Erdölraffinerien Deutschlands, die in Schwedt gelegenen PCK, gewarnt, dass sie in dem Fall von US-Sanktionen gegen Nord Stream 2 womöglich gezwungen sein würde, den Betrieb zu drosseln oder sogar ganz einzustellen.
Diese gehöre nämlich mehrheitlich dem russischen Energiemulti Rosneft, der von möglichen Sanktionen betroffen wäre.
In diesem Fall wären besonders Ostdeutschland und die Bundeshauptstadt Berlin mit ihren Flughäfen betroffen und müssten mit Lieferengpässen rechnen.

in namhaftes US-Unternehmen, das die Leitzentrale des Werks mitgeplant und gebaut hat und die Anlagen wartet, hat Rosneft mitgeteilt, es werde die Leistungen einstellen, sollten die US-Sanktionen in den kommenden Wochen tatsächlich in Kraft treten“, berichtet das Portal weiter.
In diesem Fall wäre die Raffinerie, die jeden Tag genügend Treibstoff herstellt, um 250.000 Autos, 60.000 Laster oder 50 Flugzeuge zu betanken, „nicht mehr zu steuern.“
„Eine sichere Versorgung des Umlandes samt der Flughäfen in Berlin wäre unmöglich“, wird ein Rosneft-Sprecher zitiert.

Die USA ihrerseits wollen auf den europäischen Gasmarkt drängen und ihn mit ihrem LNG-Flüssiggas füllen, das allerdings unter normalen Bedingungen deutlich teurer als das russische Gas ist und damit gegen Gazprom nur schwer konkurrieren kann.
Sowohl Russland als auch Deutschland hatten in diesem Zusammenhang jedoch wiederholt betont, dass Nord Stream 2 ein reines kommerzielles Projekt sei, das sich gegen keine Drittstaaten richte und die Energiesicherheit Deutschlands und der EU nur erhöhen werde.

Bambus

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#87 von Angela ( gelöscht ) , 14.12.2019 17:40

Kassenbonpflicht

Einzelhändler müssen Kunden ab Januar bei jedem Kauf einen Beleg aushändigen. Diese Kassenbon-Pflicht gilt sowohl beim Bäcker als auch beim Friseur oder in Apotheken, sofern sie ein elektronisches Kassensystem besitzen. Um Müll zu vermeiden, ist auch eine digitale Bon-Übermittlung per App oder E-Mail vorgesehen.

Pro Kunde und Einkauf ein Zettelchen mehr: Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) fordert einem Zeitungsbericht zufolge einen Stopp der ab Januar geltenden Kassenbon-Pflicht im Einzelhandel. Die Bundesregierung sollte das Ziel verfolgen, „die Belegausgabepflicht komplett abzuschaffen“, zitierte die „Bild“-Zeitung am Samstag aus einem Schreiben Altmaiers an Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD).
Darin weist Altmaier demnach darauf hin, dass allein die Supermarktkette Rewe durch die zum Jahreswechsel in Kraft tretende Bonpflicht mit einer Steigerung des „Papiereinsatzes an ihren Kassen von 40 Prozent oder rund 140.000 Kilometern zusätzlicher Kassenbons im Jahr“ rechne. „Im gesamten Handel werden Milliarden zusätzlicher Bons gedruckt und in den allermeisten Fällen direkt im Müll landen.“
Kassenbons würden häufig auf umweltbelastendem Thermopapier gedruckt, mahnte Altmaier. Deshalb sollte abgesehen vom „erheblichen Mehraufwand an Bürokratie“ auch aus „Nachhaltigkeitsgründen dieser Abfall vermieden werden“.

Angela

RE: Wirtschaftsnachrichten

#88 von Herrensee , 18.12.2019 14:02

Tesla Werk
Derzeit steht wohl alles auf der Kippe.
Heute sollte der Finanzausschuss des Landtages über den Grundstückskaufvertrag abstimmen- abgesagt. Da der Kaufvertrag nicht unterschrieben wurde.

Künftiges Tesla-Areal ist mit Abfall-und mit Munition belastet. Seltsam das dies erst jetzt bekannt wird. Das Areal ist als Gewerbefläche des Gewerbepark in der Planung.
Was wäre passiert wenn ein hiesiger Käufer dort Flächen hätte haben wollen. Mit Sicherheit hätte das Land diesen Umstand verheimlicht um dann dem neuen Eigentümer die Entsorgung an den Hals zu hängen.

Aber Tesla lässt sich nicht verschaukeln.

Laut Staatskanzlei ist noch alles im grünen Bereich.
Aber kennen wir solche brandenburgischen Ausreden nicht schon vom BER ? Bis 48Std vor dem Knall war dort auch noch immer alles im grünen Bereich.
Die Landesregierung ist dabei auch diesen Joker zu vergeigen.

Herrensee  
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RE: Wirtschaftsnachrichten

#89 von Hasenfeldt , 19.12.2019 16:32

Nord Stream 2
Nachdem das US-Repräsentantenhaus und der Senat am Mittwoch den Sanktionen gegen die Nord Stream 2 zugestimmt hatten, hat der Betreiber der beiden Verlegeschiffe, Allseas Group, offenbar schon einen Drohbrief von zwei US-Senatoren bekommen. Auch der US-Botschafter in Berlin, Richard Grenell, war mal wegen ähnlicher Aktionen erwischt worden.
Wie das „Handelsblatt“ unter Verweis auf den der Redaktion vorliegenden Brief vom 18. Dezember berichtet, fordern US-Senator Ted Cruz und sein Kollege Ron Johnson den Chef der schweizerischen Allseas Group, Edward Heerema, auf, die Arbeiten an der Gaspipeline umgehend einzustellen. Es wird davor gewarnt, dass US-Präsident Donald Trump noch in dieser Woche die Sanktionen gegen Nord Stream 2 in Kraft setzen werde.
Sobald diese vorliege, müsse Allseas das Verlegen der Rohre sofort beenden, ansonsten würden empfindliche Konsequenzen drohen, so die beiden Senatoren weiter. Sollte Allseas auch nur einen einzigen Tag nach der Unterschrift durch Trump weiter an der Fertigstellung der Pipeline arbeiten, „würde Ihr Unternehmen mit erdrückenden und potenziell existenzbedrohenden rechtlichen und wirtschaftlichen Sanktionen konfrontiert“. Eine Durchschrift des Schreibens haben Cruz und Johnson laut dem „Handelsblatt“ auch dem Finanzminister Steven Mnuchin, Außenminister Mike Pompeo und Energieminister Dan Brouillette geschickt. „Ihr Vertrag enthält sicherlich eine Möglichkeit zum Rücktritt, falls Vorschriften oder Sanktionen die Fertigstellung der Pipeline verhindern“, argumentieren die Senatoren.
Es war von Anfang an vor allem Ted Cruz, der seit mehreren Monaten einen entsprechenden Gesetzentwurf über Sanktionen gegen die an der Gaspipeline beteiligten Unternehmen forderte und diesen dann vorangebracht hat. Nach Angaben der US-Federal Election Commission, also der Föderalen Wahlkommission der USA, war der Republikaner Cruz im Präsidentschaftswahlkampf als Nominant 2016 zu 57 Prozent von der Öl- und Gas-Industrie finanziell unterstützt worden.
Ein Lobbyist der Fracking-Gasindustrie.

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RE: Wirtschaftsnachrichten

#90 von TATRA ( gelöscht ) , 21.12.2019 11:01

Zitat von Bambus im Beitrag #86
Gegen Nord Stream 2
Wie das Portal berichtet, könnten der Konflikt rund um Nord Stream 2 und vor allem mögliche US-Sanktionen gegen die daran beteiligten Firmen die Treibstoffversorgung in Deutschland gefährden.
Demnach könnten die angedrohten Sanktionen in Deutschland Engpässe in der Versorgung mit Autobenzin und Flugzeugtreibstoff verursachen.
So habe eine der größten Erdölraffinerien Deutschlands, die in Schwedt gelegenen PCK, gewarnt, dass sie in dem Fall von US-Sanktionen gegen Nord Stream 2 womöglich gezwungen sein würde, den Betrieb zu drosseln oder sogar ganz einzustellen.
Diese gehöre nämlich mehrheitlich dem russischen Energiemulti Rosneft, der von möglichen Sanktionen betroffen wäre.
In diesem Fall wären besonders Ostdeutschland und die Bundeshauptstadt Berlin mit ihren Flughäfen betroffen und müssten mit Lieferengpässen rechnen.

in namhaftes US-Unternehmen, das die Leitzentrale des Werks mitgeplant und gebaut hat und die Anlagen wartet, hat Rosneft mitgeteilt, es werde die Leistungen einstellen, sollten die US-Sanktionen in den kommenden Wochen tatsächlich in Kraft treten“, berichtet das Portal weiter.
In diesem Fall wäre die Raffinerie, die jeden Tag genügend Treibstoff herstellt, um 250.000 Autos, 60.000 Laster oder 50 Flugzeuge zu betanken, „nicht mehr zu steuern.“
„Eine sichere Versorgung des Umlandes samt der Flughäfen in Berlin wäre unmöglich“, wird ein Rosneft-Sprecher zitiert.

Die USA ihrerseits wollen auf den europäischen Gasmarkt drängen und ihn mit ihrem LNG-Flüssiggas füllen, das allerdings unter normalen Bedingungen deutlich teurer als das russische Gas ist und damit gegen Gazprom nur schwer konkurrieren kann.
Sowohl Russland als auch Deutschland hatten in diesem Zusammenhang jedoch wiederholt betont, dass Nord Stream 2 ein reines kommerzielles Projekt sei, das sich gegen keine Drittstaaten richte und die Energiesicherheit Deutschlands und der EU nur erhöhen werde.

Putin meint zwar, dass Nord Stream 2 durch US Sanktionen nicht mehr zu stoppen ist.
Aber: Die Schweizer Firma Allseas hat unterdessen angekündigt, den Bau der Pipeline angesichts der Sanktionen bis auf Weiteres einzustellen.

Wie will er nun ohne Verlegeschiffe weiter machen ?

Deutschland erhebt keine Gegenmaßnahmen, da die transatlantische Freundschaft sooooo stark ist.

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